Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
Vom Netzwerk:
Material, das von einigen metallisch wirkenden Adern durchzogen wurde.
    „Glaube mir, er hat ein paar eindeutige Vorzüge im Vergleich zu dem Alten.“
    Mika legte den Kopf leicht schief und fragte: „Vorzüge? Wozu denn? Und überhaupt, was geht hier ab?“
    „Mika, ich werde uns erst einmal irgendwo dort unten absetzen“, antwortete Eleeya. „Ich glaube, ich habe da ein paar Neuigkeiten für dich!“
    Und Eleeya berichtete, was sie in Erfahrung gebracht hatte.
     
    Eleeya
     
    Die Sonne war inzwischen seit mehreren Stunden untergegangen. Der neue Typhoon schwebte über einer kleinen Lichtung und reflektierte das Flammenspiel des kleinen Feuers, das Mika entzündet hatte. Aufmerksam hörte er Eleeyas Schilderungen zu und nickte hin und wieder.
    „Ich verstehe, was du meinst“, sagte er. „Ob du es glaubst oder nicht, ich hatte einen ähnlichen Verdacht.“
    Eleeya stellte kurz ihre Ohren an. „Welchen?“
    „Carlos. Ich meine Carlos.“ Mika nickte. „Er hat auch mit mir gesprochen. Nein, es war eigentlich keine richtige Unterhaltung. Es war vielmehr das Gefühl, dass er da war und dass er irgendetwas von mir wollte.“
    „Aber ich habe keine Ahnung, wie es nun weitergehen soll. Ich soll dich hier abholen. Ich bin wirklich froh, dich wieder zu sehen“, lächelte Eleeya. „Ich nehme an, irgendetwas wird geschehen. Ich habe aber nicht die leiseste Ahnung, was es sein könnte.“
    Mit diesen Worten stand sie auf und ging einige Schritte auf und ab. An die lauten Geräusche des nächtlichen Dschungels hatten sie siech inzwischen gewöhnt, doch mit einem Mal wurde es deutlich leiser. Eine Sekunde später war kein einziges Geräusch mehr zu hören. Eleeya blieb stehen und lauschte der unheimlichen Stille.
    Auch Mika war aufgestanden und sah sich um. „Eleeya, was geht hier vor sich?“
    „Ich habe keine Ahnung!“
    Mika wollte sein virtuelles Armbandgerät einschalten, doch an der neuen Kombination war keine Vertiefung zum Einschalten des Gerätes vorhanden.
    „Eleeya, wie schalte ich das ein?“ flüsterte Mika.
    Eleeya bemerkte, was Mika vor hatte und erwiderte nur kurz: „Oh, einfach nur daran denken!“
    Im selben Moment bildete sich fünf Zentimeter über Mikas linkem Arm das holographische Display in leuchtendem Blau. Doch anstelle des bunten, flaggenartigen Zeichens, das beim Start erschien, war nun ein silbernes Apfelsymbol zu sehen.
    Eleeya bemerkte Mikas Schmunzeln und erklärte kurz: „Ich habe dir ja bereits gesagt, dass ich einiges verbessert habe!“
    Mika betätigte ein paar Einstellungen und bewegte den Arm nach vorne. Dann sagte er: „Da vorne ist etwas!“
    Eleeya hatte ihre linke Hand gehoben und sagte mit betont ruhiger Stimme: „Ja, ich spüre es auch, da ist etwas!“
    Langsam drehte sie sich wieder um und starrte auf die dunkle Blätterwand des Waldes. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihren Armen, als sie bemerkte, wie etwas Fremdartiges nach ihr Ausschau hielt.
    Mika, Eleeya, wo seid ihr?
    Eleeya erstarrte. Das war nicht die Stimme, mit der Carlos sie gerufen hatte.
    „Hast du das auch gehört, Mika?“
    „Was denn?“
    Eleeyaaa...
    Ihr Atem ging stockend. Sie kämpfte gegen die aufsteigende Angst an.
    „Mika, irgendetwas ruft mich.“
    „Ich erkenne ein Biosignal“, antwortete Mika mit sehr leiser Stimme. „Es ist keine dreihundert Meter entfernt. Eleeya, du wartest hier.“
    „Nein, ich gehe. Du bleibst hier. Ich spüre es, es ist meine Aufgabe. Vielleicht ist es Carlos!“
    „Kommt doch gar nicht in Frage, und außerdem, es ist nicht Carlos, glaub’ mir.“
    „Mika“, unterbrach Eleeya und hielt Mikas Unterarm fest, „bitte, vertrau mir einfach – ich gehe jetzt dort hin – und du wartest hier!“
    Dann drehte sie sich um und ging langsam los. Der Waldboden in einer Entfernung von drei Metern vor ihr wurde von einem roten Licht, das aus ihrem Anzug zu kommen schien, beleuchtet. Mika sah ihr hinterher, doch bereits nach wenigen Metern wurde sie von der Dunkelheit des Waldes verschluckt.
    Mika verfluchte sich, wieso er nicht wenigstens auf eine Art Funkkontakt bestanden hatte, das sollte doch kein Problem darstellen.
    Wie war das doch gleich, einfach nur daran denken?
    Mika stellte sich in Gedanken vor, wie er in das Mikrofon einer Gegensprechanlage sprach. Sofort reagierte der neue Anzug auf das neuronale Kommando und öffnete einen freien Kanal: „Eleeya“, flüsterte Mika, „hörst du mich?“
    Keine Antwort.
    Doch dann vernahm Mika laut und deutlich: „Du

Weitere Kostenlose Bücher