Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
Vom Netzwerk:
gesehen.
    In den Planspielen hatte der Schwarm Wege gefunden, wie man Angriffe verhindern konnte.
    Der Schwarm war sich hundertprozentig sicher, einen Konflikt vermeiden zu können. Dieser Trugschluss kostete nun vielen tausend Yaara das Leben. Nur mit Mühe konnte der Schwarm ihre Bewusstseinsinhalte in sich aufnehmen, bevor sich die Körper auflösten!
    Wie konnte es zu so einer Situation kommen? Es konnte sich doch nur um ein Missverständnis handeln!
    Es wäre für den Schwarm ein Leichtes gewesen, das fremdartige Pfeilschiff einfach zu vernichten. Doch das hätte er niemals tun können. Dafür erachtete er jedes Leben als viel zu wertvoll.
    Er musste mit dem Angreifer in Kontakt treten.
    Doch gleichzeitig musste er sich vor seiner Vernichtung schützen.
    Er würde etwas anderes versuchen. Das fremde Schiff wütete immer noch im Inneren der Ballung. Er würde es festhalten. Mit allen Kräften, die er zur Verfügung hatte, würde er das Pfeilschiff hindern, sich zu bewegen.
    Er würde das wütende und tobende Etwas lähmen. Er würde es beruhigen.
    Und dann würden sie endlich reden können!
     
    Sternenfeuer
     
    Mika wusste, dass der Typhoon nicht mehr lange standhalten konnte. Gleich würde es sie zerreißen.
    „Eleeya, wir müssen hier weg“, schrie er, „Sternenfeuer aktivieren!“
    „Hier? Nein, das dürfen wir nicht, wir können das nur im freien Raum machen. Ich weiß, dass sich nichts in der Nähe des Sternenfeuers befinden darf, wenn es aktiviert wird.“
    „Ja, verdammt noch mal, was soll den schon passieren? Wenn wir hier nicht bald wegkommen, wird es uns einfach zerreißen“, bellte Mika.
    „He, Amigo, ich befürchte, dass an Eleeyas Warnung etwas dran sein könnte. Immerhin handelt es sich bei dem Sternenfeuer um ein waschechtes schwarzes Loch mit genau definierter Masse. Weißt du, was das heißt?“
    „Kumpel, nerv’ mich jetzt bloß nicht. Du hörst dich schon an wie unser Langohr.“
    „Im Ernst, Mika, der Typhoon befindet sich wenige Meter außerhalb des Ereignishorizontes des Schwarzen Loches, und... ach was, hör zu: unsere Mühle wird doch von dem Schwarzen Loch angezogen. Bewegt sich das Schwarze Loch schneller, fliegen wir auch schneller. Sollte aber das Schwarze Loch an Masse zunehmen, indem Materie den Ereignishorizont überschreitet, dann...“
    In diesem Moment ging ein Kreischen durch den Typhoon, als die ersten energetischen Tentakel sich ins Innere des Cockpits vortasteten.
    „ELEEYA, AKTIVIER DAS STERNENFEUER - SOFORT!“ schrie Mika.
    Und die Sterne verschwanden!
    Alles, was sich einen Augenblick vorher noch in einem Umkreis von fünfhundert Metern Umgebung des Typhoon befand, veränderte sich.
    Die gleißenden Tentakel verloren an Helligkeit, und auch die Kugelschiffe wurden zum Teil transparent.
    Unmittelbar darauf bildete sich fünfzig Meter vor dem Typhoon ein pechschwarzes kugelförmiges Objekt, über dessen Oberfläche eine Art Elmsfeuer tanzte.
    „Der Pulsaar ist instabil. Wenn es mir nicht gleich gelingt, ihn zu stabilisieren, werden wir von ihm verschluckt“, schrie Eleeya.
    Der ganze Typhoon schien zu vibrieren. Zeitversetzt bildeten sich verschiedene Echobilder der Umgebung.
    Mika bewegte seine Hand vor seinen Augen. Was er sah, erinnerte ihn an seinen uralten PC, wenn der überlastete Mauscursor eine lange Schleifspur hinter sich herzog, dann bemerkte er, wie sich erst die Tentakel und kurz darauf sämtliche Kugelcluster in die Länge zogen.
    Bis auf wenige einzelne Kugeln wurden fast sämtliche Schiffe des fremden Verbandes von diesem Effekt erfasst. So, wie Mika und Carlos es sahen, schien alles wie in Zeitlupe vom Pulsar angezogen zu werden.
    Fast die gesamte feindliche Flotte befand sich im direkten Einflussbereich des Schwarzen Loches, welches sie in sein Inneres zu saugen schien, erst sehr schnell, dann immer langsamer, bis schließlich alle Bewegungen eingefroren zu sein schienen.
    Carlos und Mika konnten sich nicht mehr daran erinnern, wie lange dieser Zustand andauerte, doch mit einem mal setzte ein Dröhnen ein, das direkt in ihrem Gehirn entstanden zu sein schien, gleichzeitig verschwand alles, was sich um den Typhoon befand, und es wurde still.
    „Ich glaube, es funktioniert aber wir werden das Sternenfeuer nicht lange halten können.“
    „Aha“, antwortete Mika ohne zu wissen, was sie genau meinte.
    Nun sah man zum ersten Mal deutlich, was sich vor dem Typhoon befand.
    Es war eine tiefschwarze Kugel. Ihr Durchmesser war nicht erkennbar, da

Weitere Kostenlose Bücher