Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
Vom Netzwerk:
bräunlich gefärbt.
    Die Skalven waren großartige Kämpfer. Sie fertigten jede Art von Waffen in ihren Schmieden, die man sich nur vorstellen kann. Morgensterne und Dolche, Degen und Schwerter, Schilde und Wurfmesser, Schlagringe mit langen Stacheln, lederne, mit Stacheln besetzte Unterarmschienen und noch viel mehr. Man brachte mir bei, wie ich mich unter Wasser noch besser bewegen konnte, und lehrte mich innerhalb kürzester Zeit, ausgefeilte Techniken anzuwenden.
    Alles spitzte sich auf den entscheidenden Kampf mit Alastair zu.
    Dann plötzlich, am dritten Abend nach meiner Ankunft, stieß noch jemand zu uns.
    Ich bemerkte es als Erste: Eine große Gestalt, eingehüllt in einen dunklen Kapuzenmantel, erschien oben auf der höchsten Treppenstufe – allein. Ich hatte bereits mitbekommen, dass in der Regel kein Skalve allein die Höhle verließ, und die Fischjäger, die in der Bucht gewesen waren, waren auch schon längst alle zurückgekehrt. Alarmiert wandte ich mich an Alcatraz. »Wer ist das?«
    »Das ist unser Spion, der Prinz River begleitet.«
    Mir verschlug es fast die Sprache. In Rivers direkter Begleitung – ein Spion der Skalven? Wie konnte das sein?
Wer
konnte das sein?
    Die Gestalt kam näher zum Feuer, während die Gespräche etwas leiser wurden. Anscheinend warteten alle bereits auf die Neuigkeiten.
    Großer Gott, wer war das?
    Der Mann streifte sich die Kapuze herunter und zum Vorschein kam …
    »Dracion!«, rief ich verblüfft und überrascht aus. »
Du
bist ein Spion der Skalven?«
    »Nicht nur
ein
Spion, Ashlyn, sondern auch einer der wichtigsten«, antwortete Alcatraz an der Stelle von Dracion. »Immerhin ist er Hauptmann der Königlichen Leibwache gewesen, solange diese noch existierte, und begleitet jetzt die einzige Gruppe außer den Skalven, die Alastair ebenfalls stoppen will, und noch dazu Prinz River, der zweifelsohne eine der interessantesten Figuren in dem ganzen komplexen Spiel ist.«
    »Aber … ich …« Ich schaffte es nicht, einen kompletten Satz herauszubringen.
    Wenn Dracion schon die ganze Zeit ein Spion gewesen war – dann musste er alles an die Skalven weiterverraten haben, was er gesehen hatte. Auch mich. Schon damals mussten die Skalven sich darauf vorbereitet haben, eventuell endlich ihre Auserwählte gefunden zu haben. »Nur so hat Goliath dich überhaupt finden können – durch die Hinweise und Beschreibungen Dracions«, ergänzte Alcatraz.
    Mein Blick suchte nach den Augen von Dracion. Ich sah ihn lange schweigend an. »Wie geht es River?«, fragte ich leise, und er wusste, dass ich dieses Mal nicht die typische Antwort eines Spions erwartete. Ich war nun nicht die Feldherrin der Skalven, sondern Ashlyn Gibbs, das Mädchen, das River immer lieben würde.
    Also dämpfte Dracion seine Stimme, als er mir die Antwort gab: »Er ist sehr besorgt, doch auch voll von grimmiger Entschlossenheit.«
    »Hat er von mir gesprochen?«
    Ich musste diese Frage einfach stellen, mir blieb keine andere Wahl. Ich musste wissen, ob … »Nein«, sagte Dracion leise und schüttelte mitleidig den Kopf. »Nicht ein einziges Mal.«
    »Oh.« Ich nickte, blickte zu Boden und nahm etwas Abstand.
    Gott, wie sehr ich ihn vermisste …
    Es war nun etwa drei Wochen her, dass wir uns getrennt hatten, aber es kam mir bereits wie drei Jahre vor.
    »Sprich, Dracion«, forderte Alcatraz ihn nun auf. »Berichte uns, wie die Geschehnisse sich entwickelt haben.«
    Er hieß uns, neben dem Feuer Platz zu nehmen, und wir taten, was er wollte.
    »Prinz River hat sein Lager nur einige Meilen von hier aufgeschlagen, nahe der Küste, im Osten. Allerdings unternimmt er fast jeden Tag Erkundungen, wie sich die Lage in Azulamar verändert. Dabei bleiben entweder ich oder Elomir zum Schutz der Prinzessin zurück. Azulamar scheint wie in einem tiefen Schlaf zu liegen. Man sieht keine Fischjäger vor den Toren der Stadt, und bisher singen die Mauern auch nicht mehr.
    Prinz River plant, noch in der nächsten Nacht nach Azulamar zu gehen, um den Dreizack des Poseidon zu stehlen.«
    »Das ist doch Wahnsinn!«, unterbrach ich Dracion hitzig. »Warum will River so etwas tun? So lange der Dreizack im Gestein steckt, kann Alastair ihn nicht benutzen. Nur ein Wasserflüsterer kann überhaupt etwas damit anfangen, und River ist kein Wasserflüsterer. Gut, Elomir ist auf seiner Seite – aber das wird gegen die gebündelte Kraft der Gilde auch nichts ausrichten können. Das bedeutet, er würde Alastair damit nur helfen. Alastair

Weitere Kostenlose Bücher