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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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dich nicht mehr. Wieso solltest du dich auch an
mich
erinnern?«
    Es klang nicht so, als würde er eine Antwort darauf erwarten, also schwieg ich, während ich fieberhaft mein Gedächtnis nach einem Bild, das zu dieser Stimme passen könnte, absuchte. Es war noch nicht lange her, dass ich ihn gehört hatte, aber – wer konnte es sein?
    »Aber weißt du was? Du sollst wissen, wer ich bin. Du sollst den Namen des Mannes kennen, der dich umbringen wird und damit Gregory Aames den ersten Schlag zu seiner Vernichtung verpasst.«
    Eine Stimme, als würden Messer auf Steinen gewetzt … Worte, voller Hass und Verachtung …
    »Mein Name ist Ludovic Meyers«, fuhr er fort, und endlich begriff ich, wer er war. Der Mann, der Gregory anscheinend einiges schuldete – und der Gregory mehr hasste als alles andere.
    »Was wollen Sie von mir?«, wisperte ich. »Ich …« Meine Stimme brach.
    »Hast du nicht zugehört?«, schrie er mir ins Ohr. »Aames hat mir alles genommen! Alles! Und jetzt bin ich dran! Du bist die Erste, die stirbt. Sicher, er wird betrübt sein. Aber leiden wird er erst richtig, wenn deine Mutter ebenfalls unter der Erde liegt. Wenn ich Eric zu Tode gefoltert habe. Dann wird Gregory Aames erst wissen, wie es ist zu leiden!« Seine Stimme überschlug sich.
    Unvorstellbares Grauen stieg in mir auf, bei jedem Wort, das seinen Mund verließ. Ich hatte gemerkt, wie sehr er unter der Situation litt, als ich ihn aus meinem Fenster gesehen hatte. Aber dass er zu so etwas fähig war …
    »Bitte, lassen Sie uns reden … Sie – Sie wollen das doch gar nicht. Mr. Meyers, ich …«
    Doch er unterbrach mich.
    Dieses Mal schrie er nicht, sondern flüsterte nur, so nah an meinem Gesicht, dass ich seinen widerlichen Atem direkt auf meiner Haut spüren konnte: »Man wird dich in deinem Auto finden, das hübsche Gesicht zertrümmert, die Schädeldecke von meiner Kugel durchsprengt. Deine Eltern werden dich kaum wiedererkennen unter all dem Blut … Man wird sie in die Pathologie bestellen, wo du im kalten Neonlicht liegst, damit sie dich identifizieren. Und Gregory Aames wird merken, dass alles vergänglich ist.« Fassungslose Bestürzung über seine Kaltblütigkeit kroch mir die Glieder herauf.
    »Doch das wird erst der Anfang sein.« Er lachte dreckig. »Deine Mutter. Dein Stiefbruder. Kannst du dir vorstellen, wie es ist, in ihre Augen zu sehen, wenn ihr Blick bricht? Wenn das Licht entweicht?«
    Mir wurde schlecht. Der Würgreiz schnürte mir die Luft ab, aber ich unterdrückte ihn, so gut es ging.
    »Halt an«, verlangte er, dann lachte er schon wieder. »Halt an, damit ich dich töten kann.«
    In diesem Moment wurde ich plötzlich ganz ruhig. Es wäre eine Lüge gewesen, wenn ich gesagt hätte, dass meine Angst verschwand – nein, das Entsetzen und die Abscheu Meyers gegenüber waren so groß wie noch nie –, aber die Panik, die meine Muskeln hatte zittern lassen, wich nun einer eiskalten Stille in mir selbst. Ich hatte ein ganz merkwürdiges Gefühl: Ich sah mich selbst, wie ich an einer Kreuzung stand. Zwei Wege waren zu sehen – zwei Wege, die über mein Schicksal entscheiden würden. Wie der eine aussah, konnte ich sehen, der andere lag im Verborgenen. Doch genau dieser Weg rief nach mir, mit einer verzweifelten Stimme, die beharrlich, ja, beinahe trotzig darauf bestand, weiterzuleben.
    »Halt an!« Er klang alarmiert, weil ich nicht sofort reagiert hatte.
    Mit einer einzigen ruckartigen Bewegung zog ich das Lenkrad herum; das Auto drehte sich, die Reifen quietschten und im nächsten Moment brach es durch den dünnen Holzzaun, der die Klippen abgeriegelt hatte.
    Das Auto fiel und fiel, es stürzte die Klippen hinab, dann schlug es mit einer unglaublichen Wucht im Wasser auf. Schmerz durchfuhr mich; meine Beine waren gegen das Auto geschlagen, aber der Airbag hatte das Schlimmste verhindert. Ein Schrei hallte in meinem Ohr, aber es war nicht mein eigener. Hinter mir brüllte Meyers – doch er hatte die Waffe von meinem Kopf gezogen.
    Für einige Sekunden schien gar nichts zu passieren, dann drang das Wasser wie eine Flutwelle in den Wagen ein. Es sprudelte und rauschte, und sogleich saß ich zur Hälfte im Wasser. Mit zittrigen Finger löste ich meinen Sicherheitsgurt und rüttelte an der Tür.
    Ich bekam sie nicht auf! Ich musste hier raus!
    Der Druck des Wasser wirkte von außen dagegen!
    »Nein!«, schrie Meyers und seine Hand schloss sich um meinen Arm. »Du kommst hier nicht mehr lebend raus!«
    »Lassen Sie

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