Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
Vom Netzwerk:
ihr denn alle?«, fragte meine Mutter. »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Bin gleich wieder da«, erwiderte ich nur. Mit sorgenvoll klopfendem Herzen öffnete ich die Tür, verschloss sie sorgfältig wieder hinter mir und machte mich auf den Weg zur Gästetoilette.
    »River?«, murmelte ich mit gedämpfter Stimme, dann merkte ich, dass nicht abgeschlossen war. Einen Moment zögerte ich, dann drückte ich die Klinke herunter und warf einen Blick ins Badezimmer. Es war leer. River war nicht da. War er vielleicht gegangen und hatte mich allein gelassen? War ihm die Situation zu viel geworden?
    »River?«, fragte ich lauter, drehte mich weg und machte mich auf denWeg nach oben zu meinem Schlafzimmer. Vielleicht wartete er ja dort auf mich … Doch noch bevor ich meine Zimmertür erreichen konnte, presste sich eine Hand auf meine Lippen, ein Arm umschlang meinen Körper und zog mich in eine Nische.
    »Schhhh! Ich bin’s!«, hörte ich Rivers Stimme.
    Sofort hörte ich auf, mich zu wehren, und hielt ganz still.
    »Sag nichts«, verlangte er so leise, dass ich mir nicht mal sicher war, ob er wirklich gesprochen hatte. Dann zog er die Hand von meinem Mund, und schob mich vor sich her bis zu dem Arbeitszimmer Gregorys.
    Die Tür war einen Spalt breit offen, Gregory war jedoch so beschäftigt, dass er weder dies noch uns beide bemerkte.
    Mir stockte der Atem.
    In Gregorys Händen befand sich ein merkwürdig aussehendes Gewehr, das er halb auseinandergeschraubt hatte. Merkwürdige, pfeilartige Metallbolzen schob er nun hinein, sechs Stück an der Zahl. Meine Augen weiteten sich.
    Ich hatte gewusst, dass er eine 9-Millimeter-Waffe besaß, genau wie Skelter auch. Aber dieses Gewehr kannte ich nicht. Ich hatte es noch nie gesehen, und was immer es auch war, es sah furchtbar gefährlich aus.
    River hörte die Schritte, die von der Treppe kamen, schon vor mir, denn er schleifte mich plötzlich lautlos hinter sich her in mein Zimmer, doch auch diese Tür schloss er nicht ganz, sondern lehnte sie nur beinahe an, damit wir die Szene weiter beobachten konnten. Es war Skelter, der in das Büro von Gregory kam.
    »Er ist es, Skelter«, hörte ich Gregorys Stimme.
    »Bist du sicher?«
    »Hundertprozentig. Er mag nicht nach Baltimore oder Monique aussehen, aber es passt alles zusammen. Sein Alter, die Tatsache, dass er Ashlyn aus dem Auto unter Wasser retten konnte, diese schemenhaften Narben unter dem langen Haar … Hast du seine Reflexe bemerkt, als ich die Flasche fallen gelassen habe? Kein normaler Mensch hätte das gekonnt.«
    Gregory sprach schnell, mit gedämpfter Stimme, aber ich konnte trotzdem jedes Wort verstehen.
    Eine grauenhafte Ahnung davon, dass River recht gehabt hatte, stieg in mir auf. Jetzt wusste ich auch, dass River zwar mir zuliebe mitgekommen war – aber sich tatsächlich in Gefahr begeben hatte.
    Gregory drückte Skelter das erste Gewehr in die Hände.
    »Ich will ihn haben«, sagte er, während er sich ein zweites nahm.
    »Lebendig?«, vergewisserte sich Skelter eiskalt.
    »Lebendig«, bestätigte Gregory.
    »Was ist mit Ashlyn?«, wollte Skelter wissen.
    »Das ist mir gleichgültig. Wir finden schon eine passende Erklärung.«
    In diesem Moment ging ein Luftzug durch mein Zimmer und riss die Tür wieder auf, die gegen mich stieß – und Gregory und Skelter traten aus dem Arbeitszimmer.
    Sie sahen uns, wir sahen sie.
    Und die Fronten waren automatisch geklärt.
    River packte meine Hand, riss mich mit sich und begann zu rennen. Wir stürzten zusammen die Treppe hinunter.
    »Hol sie zurück!«, hallte Gregorys Stimme in meinen Ohren. »Lass sie nicht entkommen! Ich brauche ihn lebend!«
    Seine Stimme überschlug sich fast, so laut brüllte er.
    Mir wurde bewusst, dass Skelter uns dicht auf den Fersen war. River durchquerte die Diele, öffnete die Haustür und wir flohen in die Nacht hinaus.
    Plötzlich sauste haarscharf ein Silberbolzen an uns vorbei.
    River warf sich zu Boden, um auszuweichen, und entging einem zweiten Schuss. »Lauf!«, schrie River. »Lauf, Ashlyn!«
    Ich zog ihn hoch, und er tat das Gleiche, als ich auf dem Kies in der Einfahrt ausrutschte. »Zum Auto …«, flüsterte River atemlos. Wir wandten uns auf dem Weg nach rechts, doch jetzt holte Skelter auf.
    Ein weiterer Schuss, der danebenging. River drückte mir die Autoschlüssel im Laufen in die Hand, dann wirbelte er plötzlich herum.
    »Was tust du?«, kreischte ich. »River!«
    »Lauf zum Auto!«, forderte er mich noch einmal auf, dann sah

Weitere Kostenlose Bücher