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hatte, sie werde später im Leben Erfolg haben, sie solle sich keine Sorgen machen, dass sie in der Highschool nicht glänzte. Die Mutter sagte, dass diese eine Bemerkung die ganze Sicht ihrer Tochter vom Leben geändert hatte. Stellen Sie sich das vor, eine spontane Bemerkung hinterließ so eine Wirkung bei einem zarten Kind.«
Wenn man schüchterne Kinder zum Reden bringen will, sagt Johnson, ist es hilfreich, das Thema so interessant zu gestalten, dass sie ihre Hemmungen vergessen. Sie rät, Schülern heiße Diskussionsthemen zu geben wie: »Jungen haben es im Leben sehr viel leichter als Mädchen.« Johnson, die oft Vorträge über Erziehung hält, obwohl sie eine lebenslange Redephobie hat, weiß aus eigener Erfahrung, wie gut das funktioniert. »Ich habe meine Schüchternheit nicht überwunden«, sagt sie. »Sie lauert in der Ecke und ruft mich. Aber ich möchte leidenschaftlich gern unser Schulsystem verändern, und deshalb überwindet meine Leidenschaft meine Schüchternheit, sobald ich zu sprechen anfange. Wenn es etwas gibt, was Ihre Leidenschaft anfacht oder eine willkommene Herausforderung bietet, vergessen Sie sich selbst eine Weile. Es ist wie ein Urlaub von den Emotionen.«
Aber wir sollten nicht riskieren, Kinder vor der Klasse sprechen zu lassen, bis wir ihnen die entsprechenden psychologischen Werkzeuge an die Hand gegeben haben, sodass sie mit relativer Zuversicht wissen, dass es gut gehen wird. Lassen Sie Kinder in Partnerarbeit oder in Kleingruppen üben, und wenn sie dennoch zu viel Angst haben, zwingen Sie sie nicht. Experten glauben, dass negative Erfahrungen beim Sprechen vor einer Gruppe in der Kindheit eine lebenslange Angst vor dem Rednerpult hinterlassen. 5
Welche Art von schulischer Umgebung würde sich also am besten für die Mayas dieser Welt eignen? Als Erstes einige Überlegungen für Lehrer:
◆ Betrachten Sie Introversion nicht als etwas, das geheilt werden muss. Wenn ein introvertiertes Kind Hilfestellung bei sozialen Fertigkeiten braucht, helfen Sie ihm oder empfehlen Sie einen Kurs außerhalb des Unterrichts, so wie bei einem Schüler, der Nachhilfe in Mathe oder Lesen braucht. Akzeptieren Sie diese Kinder jedoch so, wie sie sind. »Eine typische Bemerkung auf den Zeugnissen vieler Kinder lautet: ›Molly sollte sich mehr am Unterricht beteiligen‹«, sagte mir Pat Adams, die ehemalige Leiterin einer Schule für begabte Kinder in Ann Arbor, Michigan. »An unserer Schule gehen wir davon aus, dass viele Kinder nach innen orientiert sind. Wir versuchen ihnen zu helfen, aus sich herauszugehen, aber wir machen kein Aufhebens darum. Für uns haben introvertierte Kinder eine andere Art zu lernen.«
◆ Studien zeigen, dass 30 bis 50 Prozent der Menschen introvertiert sind. Das heißt, dass Sie mehr introvertierte Kinder in der Klasse haben, als Sie glauben. Schon als ganz kleine Kinder lernen einige Introvertierte rasch, sich wie Extravertierte zu verhalten, was es schwierig macht, sie zu erkennen. Verwenden Sie ausgewogene Lehrmethoden, die allen Kindern in der Klasse zugutekommen. Extravertierte mögen meistens Bewegung, Stimulation und Gruppenarbeit. Introvertierte ziehen Frontalunterricht, Stillarbeit und Einzelarbeit vor. Finden Sie eine gerechte Mischung.
◆ Introvertierte haben oft ein oder zwei besondere Interessen, die sie nicht unbedingt mit ihren Altersgenossen teilen. Manchmal wird ihnen das Gefühl vermittelt, wegen dieser besonders intensiven Interessen Sonderlinge zu sein, während Untersuchungen zeigen, dass diese Art von Intensität eine Voraussetzung für die Entwicklung von Begabungen ist. Loben Sie Kinder für ihre Interessen, ermutigen Sie sie und helfen Sie ihnen, gleichgesinnte Freunde zu finden – wenn nicht in der Klasse, dann außerhalb.
◆ Auch für Introvertierte ist Gruppenarbeit in gewissem Umfang gut und sogar nützlich. Aber sie sollte in Kleingruppen stattfinden – in Zweier- oder Dreiergruppen – und sorgfältig strukturiert werden, sodass jedes Kind seine Rolle kennt. Roger Johnson, Codirektor des »Cooperative Learning Center« an der Universität von Minnesota, teilt mir mit, dass scheue oder introvertierte Kinder besonders von gut strukturierter Kleingruppenarbeit profitieren, weil »sie gewöhnlich sehr gern mit einem oder zwei ihrer Mitschülern zusammenarbeiten, um eine Frage zu beantworten oder eine Aufgabe zu erledigen, aber nie daran denken würden, sich zu melden und vor der ganzen Klasse zu sprechen. Es ist sehr wichtig,
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