Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
B00B5B7E02 EBOK

B00B5B7E02 EBOK

Titel: B00B5B7E02 EBOK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Cain
Vom Netzwerk:
herunterlassen, sich gegen die Meinung der Masse und den Druck ihrer Mitstreiter abschotten und sich allein auf die Sache konzentrieren. Einer der wenigen Investoren, die im Crash von 2008 Gewinne machten, war Seth Klarman, Präsident eines Hedgefonds namens »Baupost Group«. Klarman ist bekannt dafür, dass er permanent bessere Ergebnisse als der Markt einfährt, während er standhaft Risiken vermeidet und einen bedeutenden Prozentsatz seines Kapitals in liquiden Mitteln hält. In den zwei Jahren seit dem Crash, in denen die meisten Investoren scharenweise aus den Hedgefonds flüchteten, verdoppelte Klarman das Fondsvolumen von Baupost auf fast 22 Milliarden.
    Das erreichte er mit einer Investitionsstrategie, die ganz explizit auf Furcht, Unsicherheit und Bedenken basiert. »Bei Baupost sind wir große Anhänger der Furcht, und beim Investieren ist Angst eindeutig besser als Reue«, schrieb er einmal in einem Brief an seine Investoren. Klarman ist ein »Bedenkenträger der Weltklasse«, schrieb die New York Times in einem Artikel mit dem Titel »Manager ist über den Markt beunruhigt, aber macht dennoch Gewinne«. Er besitzt ein Rennpferd mit dem Namen »Lesen Sie das Kleingedruckte«. In den Jahren vor dem Crash von 2008 »war Klarman einer der wenigen, die vorsichtig blieben und dem Markt nicht trauten«, sagt Boykin Curry. »So ist er. Er hortet vermutlich Thunfischbüchsen im Keller für den Fall, dass es zum Zusammenbruch der Zivilisation kommt. Er ist ein Musterschüler und linkisch im Umgang. Er wäre nie ein guter Vorstandschef gewesen, als Bankmanager hätte man ihn gefeuert. Aber er war imstande, einige sehr außergewöhnliche und interessante Chancen zu ergreifen, die andere nicht sahen.«
    In seinem Buch über die Vorgeschichte des Crashs von 2008 The Big Short – Wie eine Handvoll Trader die Welt verzockte stellt Michael Lewis drei der wenigen Leute vor, die scharfsinnig genug waren, das kommende Desaster vorauszusagen. 22 Einer von ihnen war Michael Burry, ein einsamer Hedgefonds-Manager, der von sich sagt, er »fühle sich am wohlsten in seinem eigenen Kopf«, und der die Jahre vor dem Crash allein an seinem Schreibtisch in San Jose, Kalifornien, zubrachte, um den Finanzmarkt zu durchkämmen und seine eigene gegensätzliche Sicht von den Marktrisiken zu entwickeln.
    Bei den anderen handelte es sich um Charlie Ledley und Jamie Mai, zwei scheue Investoren, deren gesamte Investmentstrategie auf FUD basierte; sie gingen Wetten mit begrenztem Verlustrisiko ein, die aber einen satten Gewinn abwarfen, wenn auf dem Markt dramatische Veränderungen eintraten. Dem lag weniger eine Investmentstrategie als eine Lebensphilosophie zugrunde  – der Gedanke, dass die meisten Situationen nicht so stabil sind, wie sie aussehen. Das »passte zu der Persönlichkeit der beiden Männer«, schreibt Lewis. »Sie versuchten nie, sich einer Sache zu sicher zu sein. Beide waren der Meinung, dass Menschen und im weiteren Sinne auch Märkte sich zu sicher über im Grunde unsichere Dinge sind.« Selbst als sich herausstellte, dass sie mit ihren Wetten 2006 und 2007 gegen den Subprime-Hypothekenmarkt c recht behielten und dabei hundert Millionen Dollar gewannen, »fragten sie sich die ganze Zeit, wie Menschen, die auf so sensationelle Weise recht gehabt hatten (also sie selbst) sich die Fähigkeit der Zurückhaltung, des Zweifels und der Ungewissheit bewahren könnten, mit deren Hilfe sie recht gehabt hatten.«
    Ein anderes Beispiel, diesmal vom Crash im Jahre 2000, als die Blase des Neuen Marktes platzte, handelt von einem – nach eigener Beschreibung – Introvertierten mit Sitz in Omaha, Nebraska, der dafür bekannt ist, sich stundenlang in seinem Büro einzuschließen.
    Warren Buffett, der legendäre Investor und einer der reichsten Männer der Welt, hat exakt mit den in diesem Kapitel beschriebenen Eigenschaften – intellektueller Beharrlichkeit, vorsichtigem Denken und der Fähigkeit, Warnzeichen zu sehen und danach zu handeln – mehrere Milliarden Dollar für sich und die Aktionäre seines Unternehmens Berkshire Hathaway gemacht. Buffett ist einer, der sorgfältig nachdenkt, wenn alle um ihn herum den Kopf verlieren. »Erfolg beim Investieren hat nichts mit dem IQ zu tun«, sagt er. »Sobald Sie über durchschnittliche Intelligenz verfügen, brauchen Sie nur die Charakterstärke, um nicht dem Drang nachzugeben, der andere Menschen beim Investieren in Bedrängnis bringt«.
    Jeden Sommer seit 1983 richtet die auf

Weitere Kostenlose Bücher