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B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

Titel: B155 - Die Mafia schickte ihre Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Mafia schickte ihre Henker
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›Cleary‹ nannten, weil bei ihm nur selten ein Fall ungelöst geblieben war.
    Er begrüßte mich auf seine etwas rauhe, aber herzliche Art. Dann ging er sofort mit seinen Männern an die Arbeit. Und auch ich machte mich mit Phil zusammen auf die Socken. Wir wußten, daß keine Zeit zu verlieren war. Die erforderlichen Protokolle konnten wir Harry Easton auch noch später unterschreiben.
    Phil hatte inzwischen angeordnet, daß alle unsere Leute die Augen aufhalten und uns sofort anrufen sollten, wenn sie irgend etwas über Mike Fabini erfuhren. Auch die Kollegen der City Police waren von ihm bereits informiert worden.
    Die Fahndung nach Mike Fabini lief sofort an. So wie die Dinge lagen, war es für uns nicht schwer, einen Haftbefehl gegen ihn zu bekommen.
    Die Beschattung der übrigen führenden Mitglieder der Fabini-Gang lief weiter. Es bestand immerhin die Möglichkeit, daß Mike sich mit einem von ihnen in Verbindung setzte. Besonders das Haus des alten Fabini blieb unter ständiger Bewachung. Keine Katze hätte sich im Schutz der Nacht in das Haus schleichen können, ohne von unseren Leuten gesehen zu werden.
    Natürlich hatten wir auch eine Beschreibung der süßen Gloria O’Hara an alle unsere Leute und an die Polizei durchgegeben. Vielleicht wußte sie, wo Marietta de Sica gefangengehalten wurde.
    Die Fahndung nach Mike Fabini und Gloria O’Hara verlief ohne jeden Erfolg. Gegen zwei Uhr wurde Gloria O’Hara aufgegriffen und sofort in mein Office gebracht. Gloria war schlecht gelaunt, und so gestaltete sich das Verhör recht schwierig. Sie war zwei Stunden lang durch die Stadt gelaufen, mit lächerlichen Pantöffelchen an den nackten Füßen. Sie war hundemüde. Offenbar war es ihr nicht gelungen, irgendwo Unterschlupf zu finden.
    Wo sie sich herumgetrieben hatte, bis sie einem Polizisten in die Arme lief, darüber schwieg sie sich aus. Sie behielt auch für sich, was in ihrer Wohnung vorgefallen war. Sie behauptete, daß de Sica erst nach Mike Fabini bei ihr aufgekreuzt sei. Was die beiden miteinander gesprochen hatten, wußte sie nicht, und das war das einzige, was ich ihr glaubte.
    »Woher haben Sie die Schramme an Ihrer Stirn?« fragte ich.
    »Von de Sica. Es läutete an der Tür. Ich dachte, das sei irgendein Bekannter, ging hin, machte auf – und bekam einen Schlag auf den Kopf. Mehr weiß ich nicht.«
    Dabei blieb sie. Mehr war aus ihr beim besten Willen nicht herauszubringen. Ein Beamter führte sie schließlich nach draußen. Da ihr Leben gefährdet war, nahmen wir sie mit ihrem Einverständnis in Schutzhaft.
    Ich saß an meinem Schreibtisch, wartete auf einen Anruf. Der Anruf kam nicht. Mike Fabini war verschwunden, und unsere Hoffnungen, ihn in dieser Riesenstadt rechtzeitig zu finden, waren nicht sehr groß.
    Irgendwann gegen drei Uhr schlief ich an meinem Schreibtisch ein. Kein Anruf weckte mich.
    Als ich wieder aufwachte, war es sechs Uhr. Der Mann, der mich geweckt hatte, war Mr. High persönlich. Er sah nicht annähernd so zerknautscht aus wie ich. Weiß der Himmel, wie der Mann das macht. Obwohl er sich die ganze Nacht keine Sekunde Schlaf gegönnt hatte, waren seine Bügelfalten messerscharf, seine Krawatte war korrekt zugezogen, und er war sogar frisch rasiert.
    Nur sein Gesicht sah aus wie eine Gewitterwolke kurz vor den ersten Blitzen. Gleich würde das Donnerwetter losbrechen. Ich befürchtete, daß das Donnerwetter mir galt und stand auf.
    »Bleiben Sie sitzen, Jerry«, sagte Mr. High, »und halten Sie sich gut fest. Was ich Ihnen zu sagen habe, haut Sie vom Stuhl. Ich erhalte soeben die Nachricht, daß Mr. Mike Fabini vor wenigen Minuten mit dem Jet seines Vaters vom Kennedy Airport aus nach den Bahamas gestartet ist.«
    Das war tatsächlich ein dicker Hund! Mehr als zwanzigtausend Polizisten in New York suchten ihn, und er konnte ungehindert abreisen und uns eine Nase drehen!
    »Wie ist das möglich?« fragte ich. »Haben unsere Leute auf dem Flughafen geschlafen?«
    »Nein, aber sie hatten keinen Grund, ihn festzunehmen. Die Staatsanwaltschaft hat sich nämlich beeilt, den Haftbefehl gegen ihn noch heute zurückzunehmen.«
    »Verzeihung, Chef, könnten Sie das bitte noch einmal…?«
    »Sie haben richtig gehört, Jerry, der Haftbefehl ist aufgehoben. Der Verdacht, daß Mike Fabini seine Braut Marietta de Sica entführt hat, um ihren Vater zu erpressen, hat sich nicht bestätigt. Die beiden haben heute nacht geheiratet. Das glückliche Paar befindet sich bereits auf der

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