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B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

Titel: B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend G-men und ein blondes Mädchen
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erreichte den Dachrand gerade mit der Hand. Ich griff zu, stieß mich ab und zog mich hoch.
    Einige Sekunden lang baumelte ich vier Etagen über der Straße. Dann gelang es mir, mich so weit hochzuziehen, daß ich ein Knie über den Dachrand bringen konnte. Zwei Sekunden später war ich oben.
    Eine Menge Kamine und windschiefe Holzverschläge schränkten die freie Sicht über das Flachdach ein.
    Ich schlich mich vorwärts, hörte einen Schuß und sah dann einen der Männer, der zwischen einem Schornstein und einem Verschlag auftauchte.
    Ich lief in langen Sprüngen nach links und schnitt ihm den Weg ab. Als er wieder auftauchte, trennten uns nur noch vier Schritte; aber ich kauerte hinter einem Schornstein, und er rannte deckungslos auf das Dach des Nachbarhauses zu. Er hatte den Hut verloren.
    Ich erkannte im grauen Licht des frühen Morgens Allan Geary, den ersten Gorilla der Breck-Gang.
    »Bleib stehen!« brüllte ich ihn an. »Gib auf!« Ich setzte eine Kugel vor seine Füße.
    Er warf sich herum, feuerte zwei sinnlose Schüsse in die Landschaft und rannte in Zickzacksprüngen quer über das Dach.
    In der Türöffnung des Dachaufgangs erschien Phil.
    Geary sah ihn, warf sich flach hin und feuerte.
    Phil produzierte einen Hechtsprung, der ihn hinter einem Holzverschlag in Sicherheit brachte. Geary wälzte sich um seine Längsachse bis zum Dachrand. Für eine Sekunde sah es aus, als würde er über den Rand in die Tiefe stürzen.
    Im letzten Augenblick grätschte er Arme und Beine, spähte nach unten und kroch dann hastig am Rand entlang.
    Weder Phil noch ich schossen, obwohl Geary wie auf einem Tablett vor uns lag. Wir reagierten auch nicht, als er sich auf die Knie aufrichtete und den Rest seines Magazins verfeuerte.
    Nach dem letzten Schuß ließ er die Waffe fallen und ließ sich vom Dach gleiten. Eine Sekunde später sahen wir nur noch seine Finger, die sich an den Rand klammerten. Er versuchte, das Dach auf dem gleichen Weg zu verlassen, auf dem ich es erklettert hatte.
    Phil und ich stürzten aus unseren Deckungen. Geary hatte, als er sich fallen ließ, die oberste Stufe der Feuerleiter verfehlt.
    Ich sah den stürzenden Körper. Dann folgte der Aufschlag im Lichthof des Hauses. Mit ausgebreiteten Armen und Beinen blieb Allan Geary zwischen Mülltonnen und aufgestapelten Kisten liegen.
    »Wo ist Breck?« rief Phil.
    Ich streckte den Arm aus. »Hierher!«
    Die Dächer der Häuser der 141. Straße stießen auf der gesamten Länge des Straßenzuges aneinander.
    Das dritte Haus war eine Etage höher, aber eine in die Giebelwand eingelassene Steigleiter führte hinauf. Wir erreichten das Eckhaus. Phil fand die offene Tür ins Innere. Niemand in diesem Haus schien etwas von den Ereignissen am Ende der 141. gemerkt zu haben.
    Ich faßte Phils Arm. »Hörst du?« Er nickte. Auch er vernahm die hastigen Schritte eines Mannes, der die Treppe hinunterrannte.
    Ich denke, daß Phil und ich eine ganze Klasse schneller waren. Der Eingang dieses Hauses lag nicht in der 141., sondern in der Morris Avenue. Wir stürzten auf die Straße, und jetzt sahen wir ihn.
    Er rannte mit weiten rudernden Bewegungen die Morris Avenue hinunter. Sein Mantel wehte. Auch er hatte den Hut verloren.
    Ich rief ihn scharf an: »Breck!«
    Er blieb mit einem Ruck stehen und drehte sich um. Sein Mund stand weit offen. Er rang verzweifelt nach Luft. Anscheinend besaß er nicht mehr die Kraft, seine Flucht fortzusetzen.
    Er trug keine Waffe, und es sah aus, als wollte er aufgeben. Phil und ich gingen auf ihn zu.
    Plötzlich griff er in die Manteltasche. Gleichzeitig setzte er sich wieder in Bewegung, aber er floh nicht, sondern lief auf uns zu. Den Blick hielt er dabei seltsam starr auf die Straße gerichtet. Dann riß er die Hand aus der Tasche, aber er zog keine Waffe, sondern hielt in seinen Fingern einen runden, in Plastikpapier eingewickelten Gegenstand.
    »Der Gully!« schrie Phil. »Er will den Stein in den Gully werfen!«
    Wir starteten wie zu einem Hundert-Yard-Rennen. Ich war eine Kleinigkeit schneller als Phil.
    Ich prallte in dem Augenblick gegen Breck, als er den Arm ausstreckte. Ich riß ihn von den Füßen. Er fiel rückwärts, rollte halb um seine Achse und schlug hart mit dem Kopf auf die Bordsteinkante – hart genug, um zunächst einmal außer Gefecht zu sein.
    Auch mich warf der Anprall auf die Knie. Ich richtete mich auf und drehte mich um.
    Ich sah, wie Phil sich bückte und den runden, eingewickelten Gegenstand aus einer Pfütze

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