B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen
Salto rückwärts und blieb auf dem Gesicht liegen.
Ich packte ihn, drehte ihn um. Er hielt die Augen geschlossen und ließ alles willenlos mit sich geschehen. Ich tastete ihn ab.
Er trug außer dem Colt, den er verloren hatte, keine andere Waffe bei sich.
Vier Schritte weiter stand eine Tür offen. Ich tastete nach einem Lichtschalter, fand ihn und machte Licht. An der Decke flammte eine kahle Glühlampe auf. Das Kellerzimmer enthielt drei Pritschen, einen Schrank, einen Tisch und einige Stühle. Offenbar hatten die drei Breck-Gorillas hier gehaust.
Ich stellte Carmine auf die Füße und stieß ihn den Gang entlang. Seine Gehfähigkeit war eingeschränkt. Ich mußte einige Male zufassen, um ihn vor einem Sturz zu bewahren Die Treppe kroch er auf Händen und Füßen nach oben.
Die Explosion erfolgte, während Phil noch auf dem untersten Treppenabsatz stand.
Das ganze Haus schien sich aus seinen Grundfesten zu lösen. Phil fiel nach links und hielt sich am Treppengeländer fest.
Ich wurde durch den Raum geweht wie ein Blatt im Herbstwind, taumelte gegen einen Schrank und stemmte mich mit beiden Händen dagegen, um auf den Füßen zu bleiben.
Dann erst traf der Krach der Explosion wie ein harter Faustschlag meine Ohren. Das Glas der Fenster zersprang. Bilder fielen von den Wänden! Der mittelprächtige Kronleuchter kam von der Decke und krachte klirrend und splitternd auf den Boden. Staub stob auf, und für einige Sekunden schienen sämtliche Möbel in der Halle Karussell zu fahren.
»Das war im Keller!« rief Phil.
In der gleichen Sekunde erschütterte eine zweite Explosion das Haus. Eine Stichflamme schoß aus dem Eingang zur Kellertreppe, erfaßte Vorhänge an den Fenstern, die sofort aufloderten.
»Raus!« schrie ich und zerrte Cain und Eppolito hoch. Okay, die Kerle waren schwerbetrunken, aber beim Anblick der Flammen verrauchte schlagartig ’ne Menge des Whiskys, den sie geschluckt hatten.
Als wir zwei Minuten später durch den Vorgarten stolperten, schlugen die Flammen schon aus sämtlichen Kelleröffnungen, und es brannte an mehreren Stellen des Erdgeschosses.
Wir stießen auf den dicken Polizisten. Er mußte sich zum zweitenmal an die Funksprechanlage des Jaguars hängen, um die Ortsfeuerwehr zu alarmieren.
Der erste Streifenwagen der New-Jersey-Police traf ein. Handschellen schlossen sich um die Gelenke der drei Gangster.
Ich kaufte mir Slate Cain. »Begreifst du, was dort passiert ist?« fragte ich und wies auf das brennende Haus. »In dem Raum, in dem du und deine Freunde geschlafen haben, ging ’ne Sprengladung hoch. Dreimal darfst du raten, wer euch das Zeug unter die Betten geschoben hat!«
»Lewis?« stotterte er. »Das ist doch unmöglich.«
»Das FBI war es bestimmt nicht, aber für deinen Boß seid ihr eine schwere Belastung geworden, seitdem es für die Morde in dem Jagdhaus einen Augenzeugen gibt. Dieser Zeuge bin ich. Und jetzt erzählt mir, wo sich Breck herumtreibt.«
Er schluckte schwer an diesem Brocken, und als er endlich begriffen hatte, erlitt er einen Wutanfall.
»Dieser verdammte…«
Ein Strom nicht druckbarer Verwünschungen ergoß sich wie eine Flut Jauche aus seinem Mund.
Ich ließ ihn zwei Minuten toben. Dann stoppte ich ihn. »Wo ist Breck?«
»Er fuhr mit Geary nach New York. Sie wollen den Mann treffen, der ihnen den Saphir abkaufen will.«
»Wo treffen sie ihn?«
»Keine Ahnung, G-man!«
Ich glaubte ihm. Lewis Breck war nicht der Mann, der seinen Leuten Einzelheiten seiner Pläne erzählte. Ich zog Phil zum Jaguar.
»Wir müssen nach New York, Phil! Es wird heute nacht geschehen, und wenn Cassidis erst mal den Moham-Saphir hat, kann das ganze FBI ihn nicht mehr zurückholen.«
***
Einmal wurden sie von einem Patrol-Polizisten auf einem Motorrad überholt, und als er sich mit dem Führerhaus auf gleicher Höhe befand, blickte der Beamte Donovan an.
Dann nickte er und zog seine schwere Maschine vor den Transporter und gab Gas. Das rote Rücklicht verglühte Minuten später in der Ferne.
Im Laderaum nahm Al Geary die Hand von der Pistole und stieß pfeifend den angehaltenen Atem aus.
Kurz gegen zwei Uhr rollte der Wagen über die Washington-Bridge nach Manhattan hinein. Über den Hudson-Parkway steuerte Donovan nach Süden, wechselte dann auf die 11. Avenue hinüber und steuerte die Piers auf der Westseite in Höhe des 67. an.
»Jetzt links!« befahl Breck. Er dirigierte den Wagen auf ein Abbruchgelände, auf dem eine Reihe alter Häuser
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