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Babel 1 - Hexenwut

Babel 1 - Hexenwut

Titel: Babel 1 - Hexenwut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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erkennen, und es war ihr ein Leichtes, dem Plag zu folgen. Je weiter sie die dichten Straßenzüge hinter sich ließen, desto klarer nahm sie die Spur im magischen Netz der Stadt wahr.
    Natürlich gab es ausgerechnet an diesem Tag keine Polizeikontrolle, die den Plag anhielt - nur eine ältere Frau, die Babel erschrocken ansah, als sie an einer Ampelkreuzung stehen bleiben musste und wie ein Fischweib vor sich hin fluchte. Bei offenem Fenster.
    Babel hatte angenommen, der Plag würde einen Treffpunkt anfahren, an dem seine Kumpel ungeduldig auf seine Rückkehr warteten. Vielleicht das alte Messegelände mit seinen weiträumigen Plätzen oder den Bunker im Stadtpark, der Jugendlichen als Treffpunkt diente. Stattdessen schien der kleine Kerl nach Hause zu fahren, denn als er sich dem großen Baggersee am Stadtrand näherte, fiel ihr ein, dass dort schon seit Jahren Plags lebten. Auch wenn die Albennachkommen in die Städte gezogen waren, so schlugen sie ihre Lager doch meistens an deren Rändern auf. Dort, wo Verkehr und Lärm nicht so dicht und die Harmonien durch eine große Anzahl Menschen nicht gestört waren.
    Tatsächlich steuerte der Junge eine Wagenburg an, die schon von weitem gut zu erkennen war. Auf dem abgesperrten Gelände endete die Spur.
    Großartig, dachte Babel, noch mehr von der Sorte.
    Sie parkte auf der anderen Straßenseite und stieg aus, zögerte aber, dem Jimgen hinterherzustürzen. Mit einer Handvoll Teenager hätte sie leicht umgehen können, aber das hier war etwas anderes. Magisch gesehen waren die Plags zwar keine Gefahr, das hieß aber nicht, dass sie nicht versuchen konnten, ihr eine Abreibung zu verpassen, indem sie ihre Hunde auf sie hetzten. Einen oder zwei konnte Babel ablenken, aber bei einer Meute wurde es schwieriger, denn Tiere zu beeinflussen, war nie eine ihrer Stärken gewesen.
    Den ersten Hamster, den sie besessen hatte, hatte sie beim Versuch, das Fell schwarz zu färben, aus Versehen in Flammen aufgehen lassen. Danach hatte es kein Haustier mehr für sie gegeben, bis sie acht gewesen war und mehr Verantwortungs-bewusstsein im Umgang mit Zaubern an den Tag legte.
    Nein, Babel, dein Vater möchte keinen Zombiehamster im Haus, wir werden ihn nicht wiederbeleben!
    Ihr tägliches Zusammenleben mit Xod hatte das Verhältnis zu Tieren auch nicht gerade verbessert.
    Misstrauisch beäugte sie den Platz. Im Moment waren keine Hunde zu sehen, aber das bedeutete gar nichts. Vielleicht lauerten sie in irgendeinem Wagen auf ihren Einsatz. Die Plags hatten eine fast unheimliche Beziehung zu ihren Tieren, ganz gleich, ob es sich um Hunde, Katzen oder Ratten handelte. Die Tiere spürten instinktiv, dass die Plags eine große Nähe zur Natur besaßen, also auch zu ihnen. Ein Plag mit Hund war nicht zu unterschätzen.
    Babel hatte aber keine Lust, den Plags ihre MZ zu überlassen. Daher nahm sie die Autoschlüssel fest in die Hand, um sie im Notfall über eine Hundeschnauze ziehen zu können, und überquerte die Straße. Als sie an den Eingang der Wagenburg trat, konnte sie die Muster der Plags im Energienetz des Platzes spüren. Wie Fingerabdrucke waren sie überall verteilt. In den letzten Jahren war die Wagenburg stark gewachsen, ohne dass Babel es gemerkt hatte. Die Plags hatten sie einfach nie besonders interessiert. Sie waren keine Konkurrenz um die magische Energie der Stadt.
    Doch irgendetwas war eigenartig am Netz des Platzes - Babel konnte nur nicht genau sagen, was. Als wären die Fingerabdrücke irgendwie verschmiert. Erstaunt hielt sie inne.
    Das Gelände war von einem einfachen Drahtzaun umgeben, der wohl verhindern sollte, dass Anwohner alte Möbel darauf abstellten. Zwei Dutzend Bau- und Zirkuswagen waren zu sehen. Hier mochten gut und gern siebzig Leute leben. Jede der Flächen um die Wagen war mindestens hundert Quadratmeter groß, durch einige Wagen wuchsen sogar Bäume. Auch Hecken und Kräuterbeete umschlossen die Hütten. Das alles erinnerte Babel an die Unterkünfte, in denen sie selbst noch vor über zehn Jahren gelebt hatte. Damals, als sie noch mit Sam zusammen gewesen war und bevor Hilmar sie bei sich aufgenommen hatte.
    Entschlossen verdrängte sie die Gedanken an Hilmar.
    Sie beobachtete ein paar Kinder, die zwischen den Wagen umherrannten, aber sofort im Inneren eines Wagens verschwanden, als sie ihrer ansichtig wurden.
    Auf diese Entfernung konnten sie sicher nicht spüren, dass sie magisch aktiv war, auch wenn sie feine Antennen für solche Dinge besaßen. Das

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