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Babel 1 - Hexenwut

Babel 1 - Hexenwut

Titel: Babel 1 - Hexenwut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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hob sie die Hände. »... da.«
    Daraufhin sahen beide Babel an, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank.
    »Wolltest du deswegen, dass ich herkomme? Um über meine Haustiere zu reden?«
    Einen Moment lang musterte Tom sie prüfend, dann lehnte er sich zurück, wobei Babel wieder einen guten Ausblick auf seine nackte Brust erhaschte, was sicher Absicht war.
    »Nein. So interessant das auch sein mag, deswegen habe ich nicht um das Treffen gebeten.«
    »Gebeten ist gut...«, murmelte sie.
    »Was?«
    »Nichts.«
    »Hör zu.« Jäh war alle Heiterkeit aus seinem Gesicht verschwunden, und er sah sie emst an. »Lass uns nicht um den heißen Brei herumreden, okay? Wir wissen ziemlich genau, wer du bist und was du tust. Genauso wie du weißt, was wir sind.« Er machte eine Pause und schien darauf zu warten, dass sie etwas erwiderte, aber was sollte sie schon sagen? »Wir würden gern deine Dienste in Anspruch nehmen.«
    Unwillkürlich fiel ihr Blick auf seinen Hosenbund, bis ihr einfiel, dass er das wahrscheinlich nicht gemeint hatte. Aber die Idee, dass ein Plag sie als Hexe engagieren wollte, erschien ihr zu absurd. »Oh«, sagte sie und schaute wieder auf. »Wer ist wir?«
    »Die Plags der Wagenburg.«
    »Aber die sitzen nicht hier. Nur du.«
    Er zögerte einen Augenblick. »Die anderen sind vorsichtig.«
    »Du meinst, sie trauen keiner Hexe.«
    Er zuckte mit der Schulter, gleichzeitig entschuldigend und herausfordernd.
    »Aber du sprichst für alle.«
    Er nickte, und Mo fühlte sich genötigt, für ihn in die Bresche zu springen, und erklärte: »Er ist cool.«
    Was so viel hieß wie: Er ist unser Anführer... oder aber auch: Er lässt mich von seinem Bier trinken. In dem Alter war das schwierig zu sagen.
    »Worum geht's?«
    »Mord.«
    Babel zuckte zusammen, und ihr Herz begann, heftig zu schlagen. Eine jähe Kälte kroch ihr über die Haut. »Ganz gleich, was du gehört hast, aber solche Sachen mache ich nicht. Und diese Unterhaltung ist hiermit beendet.« Wütend stand sie auf, aber Tom griff über den Tisch nach ihrem Arm. Trotz Lederjacke spürte sie die Hitze, die von ihm ausging.
    »Ich meine nicht, dass du jemanden umbringen sollst. Du sollst herausfinden, wer einen Mord begangen hat.«
    Zögernd nahm sie wieder Platz und sah, wie er erleichtert ausatmete. Er strich sich die Haare hinters Ohr, und genau wie bei Mo war es mit zahlreichen Ringen geschmückt. Es schien ihm schwerzufallen, einen Anfang zu finden, denn immer wieder griff er nach dem größten Ohrring und drehte ihn zwischen den langen Fingern. Der Anblick seiner Hand lenkte Babel so stark ab, dass sie gar nicht zuhörte, als er endlich weitersprach. Erst als er die Hand auf die Tischplatte legte, konnte sie ihm folgen.
    »... es begann vor fast fünf Wochen. Die erste Leiche fanden wir nicht weit von hier im Wald. Hansen war ein Einzelgänger, er hatte zwar seinen Wagen bei uns stehen, aber manchmal verschwand er wochenlang. Er hatte keine so enge Bindung an irgendwen, daher dachten wir zuerst, er hätte einfach aufgehört ... zu existieren.«
    Das passierte manchmal bei Plags. Wenn die Verankerung in ihrem Körper nicht fest genug war, ließen sie davon los. Ihre Vorfahren waren ursprünglich Naturgeister gewesen, Energieformen, die keinen Körper besaßen. Der Übergang ins Fleisch lag zwar schon ewig zurück, aber das änderte nichts an dem Ursprung ihrer Existenz. Sie besaßen noch immer eine enge Bindung an die Natur und die Umgebung, in der sie lebten. Geriet diese zu sehr aus dem Gleichgewicht, hatte das manchmal Auswirkungen auf den Geistes- und Gefühlszustand der Plags. Für Außenstehende sah es dann so aus, als hätten sie einfach aufgehört zu atmen. Herzstillstand von einem Moment auf den anderen. Nach dem Alterstod war das die zweithäufigste Todesursache bei ihnen.
    »Die Polizei hat den Fall untersucht und ziemlich schnell festgestellt, dass es keine natürliche Todesursache war. Das hat uns beunruhigt, aber bei Hansen auch nicht überrascht, ich meine, er hat ja nie mit jemandem geredet, und wir wussten nicht, ob er mit irgendwem Streit hatte. Er war nicht unbedingt der einfachste Zeitgenosse...« Betreten sah er zur Seite, und sie begriff, dass er nicht schlecht über einen Toten reden wollte.
    »Aber dabei blieb es nicht?«
    »Nein. Der zweite Todesfall war die Tochter von Emmi und Friedrich, die den roten Bauwagen in der Mitte haben.« Er deutete mit dem Daumen aufs Fenster. »Carla war neunzehn. Sie wurde auf dem Heimweg

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