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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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würde nicht lange so bleiben, wenn sie die Magie aufrechterhielt.
    Eine stechende Kälte kroch ihr das Rückgrat hinauf. Ihr Herz raste, und das Adrenalin rauschte durch ihr Blut. Wieder einmal stand sie vor einem Kampf, und sie fragte sich, ob sie nicht vielleicht einen Hang dazu hatte, Gefahren zu suchen. Aber für diese tiefgreifende Erkenntnis war es nun zu spät.
    Ihr magischer Wall hüllte sie beide ein, er war die erste Barriere gegen das, was sich auf der anderen Seite befand. Babel nickte Sam zu, und er trat die Tür ein. Der Krach ließ sie zusammenzucken, und kaum hatte das gespaltene Türblatt den Boden erreicht, erfasste sie beide eine gewaltige magische Welle. Wie bei einer Explosion wurden sie nach hinten gerissen und knallten gegen die gegenüberliegende Wand. Ätzend wie Säure fegte die fremde Magie über sie hinweg, und Babel entzog dem Schmuck Energie, um sie gegen den Schutzbann einzusetzen.
    Der Magieausbruch war stark, hielt aber zum Glück nicht lange an. Als es vorbei war, rappelten sich Sam und Babel auf und blieben schnaufend mit dem Rücken an die Wand gelehnt sitzen. Sams Gesicht war staubbedeckt, und auch Babel schmeckte Sand im Mund.
    Sie spuckte neben sich aus. »Dreckszeug«, murmelte sie.
    »Was war das?«
    »Schutzbarriere gegen unbeliebte Besucher.«
    Sam schien beinahe beeindruckt. »Wirkt der Zauber an deiner Kellertür auch so?«
    Sie rappelte sich auf und wischte sich die Hände an der Jeans ab. »Ein bisschen subtiler, aber im Prinzip schon.«
    Die ganze Luft um sie hemm war magisch aufgeladen mit den Energien des Nekromanten. Es bestand kein Zweifel daran, dass er hier seine Behausung und auch Magie gewirkt hatte. Vorsichtig traten sie durch die kaputte Türöffnung.
    Dahinter eröffnete sich ein großer Raum, der früher einmal ein Büro gewesen sein musste. An einer Wand stand ein Schreibtisch, auf dem ein Koffer lag. Daneben lag eine Matratze mit einem Schlafsack und mehrere Dosen und Essensverpackungen. Auf der gegenüberliegenden Seite war ein kleines Labor eingerichtet, das dem aus Sonjas Wohnung ähnelte. Kolben, Reagenzgläser, Lampen und Abdeckhauben. Selbst ein kleiner Kühlschrank brummte vor sich hin. Diese Ausstattung stand in seltsamem Kontrast zu der Schäbigkeit des Raums.
    »Kein Wunder, dass er aufs Geld scharf ist, wenn er in solchen Löchern haust«, stellte Babel fest.
    »Für die Aussicht auf das große Geschäft nimmt man doch gern mal eine Zeit lang eine schlechte Unterkunft in Kauf.«
    Als sie weiter in den Raum traten, erkannten sie, dass der Boden mit Kreidezeichnungen übersät war. In der Luft hing der Geruch von getrocknetem Blut und verschimmeltem Fleisch. Übelkeit erfasste Babel, aber sie versuchte sie herunterzuschlucken.
    Erinnert dich das nicht an was?
    Ja.
    An die Blutrituale, die sie mit Sam durchgeführt hatte, um Dämonen zu beschwören. Und an den Blutrausch, dem sie dabei irgendwann erlegen war. Blut auf der Haut, Blut im Haar. Rot gemalt wie Siegfried bei seinem Bad im Drachenblut. Daran, wie sie sich vorgenommen hatte, nie wieder dieser Versuchung nachzugeben.
    »Babel!«
    Sie blinzelte. Sam hatte ihr die Hand auf die Schulter gelegt und musterte sie besorgt.
    »Alles klar?«
    Langsam nickte sie. Sie erinnerte sich an Tamys Ratschläge.
    Konzentrier dich auf dich, du hast die Kontrolle. Atme.
    Langsam ging Babel weiter. Die Überreste der magischen Energien, die hier bewegt worden waren, erfassten sie. Als würde jemand mit den Fingernägeln über ihre Haut fahren.
    An der hinteren Wand stand ein mannshoher Spiegel. Er war rund und hatte einen schweren Holzrahmen, von dem schmalere Holzstreben zum Zentrum des Spiegels verliefen, die die Mitte jedoch nicht erreichten. Stattdessen trafen sie auf einen zweiten Holzring, der auf der Glasfläche angebracht war, sodass der runde Spiegel in eine Mitte und acht sie umgebende Felder unterteilt war.
    Fasziniert trat Babel näher. Der Spiegel pulsierte mit gespeicherter Energie. Auf ihm war ein Ziegenkopf aus Ton angebracht, dessen Hals in den Körper einer Schlange überging, die den äußeren Rahmen bildete. Das Glas war bereits an einigen Stellen blind.
    Der Spiegel war alt, wahrscheinlich schon vor vielen Jahrzehnten von der anderen Seite der Welt herübergesegelt. Davor standen Kerzen, deren Wachs auf den Fußboden getropft war. Ein Messingkessel lag umgedreht daneben.
    Babel war sich sicher, dass er innen rostrot war – sie müsste ihn nur umdrehen.
    Doch sie ließ es – sie wusste,

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