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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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Telefon.
    »Ich glaube nicht. Ihr Puls geht regelmäßig, sie sieht aus, als würde sie schlafen. Aber ich kann sie nicht wecken.«
    Erleichtert atmete Babel auf. »Er hat sie betäubt.«
    »Was soll ich machen?«
    »Er wollte sie nicht umbringen. Es ist ein künstlicher Schlaf, der irgendwann von allein enden wird. Kannst du sie mit zu dir nehmen? Möglichst unauffällig?«
    Tamy schnaufte. »Ich weiß zwar noch nicht, wie ich sie möglichst unauffällig über die Schultern nehmen und raustragen soll, aber ich Versuchs.« Mit diesen Worten legte sie auf, und Babel wandte sich wieder Sam zu.
    Er hockte neben Sonjas Leichnam und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Die Geste war merkwürdig zärtlich. Das Bedauern stand ihm so deutlich ins Gesicht geschrieben, dass Babel es fast körperlich fühlen konnte. Sie konnte nur ahnen, welche Erinnerung ihn gerade verfolgte. Welche Geste in diesem grausigen Schauspiel eine Wiederholung fand.
    »Wir müssen sie zurückbringen«, sagte sie leise. Sie konnte sich dem Körper nicht nähern. Erjagte ihr eine Heidenangst ein.
    Nicht weil es eine Leiche war, sondern weil sie noch immer die Magie spüren konnte, die dem Körper anhaftete.
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Sam. »Geh nach Judith sehen. Ich werde das ganze Ding hier abfackeln, damit nichts gefunden wird, und dann der Polizei einen anonymen Tipp geben, wo sie die Leiche finden können.« Nachdenklich sah er auf den Körper herab. »Sie muss einmal sehr schön gewesen sein.«
    »Das war sie.«
    Was gab es auch anderes zu sagen? Die vollständige Wahrheit über Sonja hatte hier keinen Platz mehr. Was spielte es für eine Rolle, dass sie selbstsüchtig und eitel gewesen war? Sie würde nie wieder die Gelegenheit erhalten, sich die Lippen mit ihrem roten Lippenstift nachzuziehen oder den Leuten zu erzählen, sie wäre eine Nachfahrin Henri Quatres.
    Sam stand auf und griff nach Babel. Eindringlich sah er ihr in die Augen. »Das ist der Grund, warum ich nicht zulassen kann, dass du leugnest, was zwischen uns ist. Das Leben ist zu kurz, um sich selbst zu betrügen.«
    Sie seufzte in seinen Atem hinein. »Ich weiß.«
    Sanft hob er ihr Kinn. »Willst du diesen Plag wirklich?«
    Sie musste mit der Antwort nicht zögern. »Ich glaube nicht, dass ich von ihm lassen kann, Sam. Du müsstest ihn kennen, er ist all das, was wir beide nicht sind …« Sie schüttelte den Kopf. »Wenn er mich ansieht, erkenne ich in seinen Augen eine Person, die ich gern wäre. Es gefällt mir, was er in mir sieht.«
    »Dein persönlicher Messias?«, spottete er, aber dem Spott fehlte die Schärfe. Es klang fast bedauernd.
    Sie umarmte ihn, und er murmelte in ihr Haar: »Willst du, dass ich gehe?«
    Sie verstärkte den Griff. »Nein.«
    Lange standen sie so da, ineinander verschlungen, bis er sich von ihr löste und sie hart auf den Mund küsste. »Lass uns aufräumen.« Er deutete auf den Nekromanten. »Was soll ich mit ihm machen?«
    »Leg ihn irgendwo draußen hin. Wenn er aufwacht, bevor die Polizei kommt, hat er Glück gehabt. Wenn nicht, halten sie ihn vielleicht für den Brandstifter. Dieser Idiot wird die nächste Zeit ohne seine Magie auskommen müssen. Mal sehen, ob er dann immer noch so große Töne schwingt.«
    »Na schön, deine Entscheidung.«
    »Ich werde Daniel anrufen. Er soll dir mit dem Feuer helfen.«
    Noch einmal küsste sie ihn, dann ging sie nach draußen. Zuerst wählte sie eine Taxinummer und bestellte einen Wagen an das Gelände, weil Sam den Wagen brauchen würde. Danach rief sie Daniel an.
    »Ich bin s, Babel«, sagte sie, als er abgenommen hatte.
    »Ich habe mehrfach versucht, dich zu erreichen.« In seiner Stimme klang Verletzung mit.
    »Wir haben sie.«
    Daraufhin herrschte eine Weile Schweigen am anderen Ende. Sein schweres Atmen sagte ihr, dass er Mühe hatte, sich zusammenzureißen. Nach einer Weile stammelte er »Danke«, und das reichte Babel auch. Zumindest für den Moment.
    »Du musst uns einen Gefallen tun. Der Unterschlupf des Nekromanten muss von der Bildfläche verschwinden. Kannst du das erledigen?«
    »Du meinst …«
    »Ja, mit Feuer.«
    »Kein Problem.«
    Sie gab ihm die Adresse und legte auf. Als Nächstes rief sie Tom an. Durch den Hörer konnte sie den Lärm hören, der im Hintergrund herrschte. Es klang nach Flaschen, die aufs Pflaster knallten und zersplitterten. Jemand schrie wüste Beschimpfungen, und in der Ferne war eine Polizeisirene zu hören.
    »Was ist denn bei euch los?«
    Tom

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