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Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Titel: Babel Gesamtausgabe - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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pfiff anerkennend.
    »Schön, dass du endlich doch mal beeindruckt bist.«
    »Scheint mir ganz praktisch, wenn man das kann.« Tamy grinste.
    »Du meinst, so praktisch wie Leute in einen Griff nehmen, aus dem sie sich nicht befreien können?«
    »Jeder nutzt eben das, was er kann. Hast du herausgefunden, was du wissen wolltest?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Du glaubst ihm also?«
    »Ja. Er ist zwar ein Idiot, aber das allein macht ihn noch nicht zum Mörder.«
    Am Auto angekommen, legte Tamy den Kopf in den Nacken und beobachtete die Krähe, die über ihren Köpfen kreiste. Babel konnte in dem verschwommenen Hintergrundbild erkennen, wie sie an dem Wagen standen, die Köpfe nach oben gereckt.
    »Weißt du, was ich nicht verstehe?«, fragte Tamy und blickte nachdenklich auf das Haus zurück. »Dieses Mädchen. Das für ihn lügt und sich seine Frechheiten gefallen lässt … Ich meine, ich hab doch schon ein Arschloch, wozu sollte ich mir ein zweites anschaffen?«
    Babel brach in schallendes Gelächter aus. »Irgendwann werde ich dich mal mit Judith zusammenbringen, und dann könnt ihr euer Männerbild vergleichen.«
    Fragend zog Tamy eine Braue hoch.
    »Meine Schwester.«
    »Ist sie auch …«
    »Eine Hexe? Ich fürchte, ja.«
    Die Krähe setzte zum Landeanflug an, bevor sie ins Auto stiegen. Babels Wange brannte noch immer wie Feuer. Als sie saßen, langte Tamy ins Handschuhfach. »Da«, sagte sie und warf Babel eine Tube in den Schoß, die sich als Salbe gegen Prellungen herausstellte. »Für deine Wange.«
    »Will ich wissen, warum du das immer im Auto hast?«
    »Falls ich beim Schlussverkauf mit einer Horde Weiber aneinandergerate.«
    »Verstehe. Wir müssen nicht drüber reden.«
    Tamy grinste und schob die Sonnebrille auf die Nase. Dann gab sie Gas.

12
    Nachdem sie an einer Imbissbude Pommes gegessen hatten und Babel sich von der Auseinandersetzung einigermaßen erholt hatte, machten sie sich zu der nächsten Adresse auf.
    Daniel.
    Babel seufzte.
    Daniel war eine Geschichte für sich. Wie die meisten Hexer war er egoistisch und ein schlechter Teamplayer, doch all diese Eigenschaften waren schwach ausgeprägt im Vergleich zu seiner Libido.
    Das erste Mal war sie ihm zufällig in einem Club begegnet und hatte ihm fast die Haare vom Kopf gehext, als er sie angesprochen hatte. Verwundert hatte sie feststellen müssen, dass sein Interesse weniger der Tatsache galt, dass sie eine Hexe war, als vielmehr der, dass sie eine Korsage trug. Möglicherweise hatte er bei diesem ersten Treffen einen falschen Eindruck von ihr bekommen, aber sie war wegen eines Auftrags dort gewesen und die Korsage lediglich Tarnung.
    Es schien, als habe er es sich zum Ziel gesetzt, jede Frau diesseits des Äquators zu beglücken – zumindest kam es einem so vor, wenn man ihn kennenlernte. Über die Tatsache, dass Babel eine Hexe und somit Konkurrenz um die magischen Energien war, hatte er schon bei diesem ersten Treffen hinweggesehen, um ihr ein eindeutiges Angebot zu unterbreiten.
    Dass er womöglich nicht ihr Typ sein könnte, zog er nicht einmal in Betracht, und so erklärte er sich ihre Weigerung, mit ihm ins Bett zu steigen, damit, dass Babel Angst davor hätte, tiefere Gefühle für ihn zu entwickeln. Jegliche Versuche ihrerseits, ihm diesen Blödsinn auszureden, waren an seiner unglaublichen Selbstüberschätzung abgeprallt. Jedes Mal, wenn sie sich über den Weg liefen, erzählte er ihr von seinen neusten Eroberungen und was sie verpasste, während Babel überlegte, ob sie lachen oder sich die Haare raufen sollte.
    Doch ihn deshalb für einen Spinner zu halten, war gefährlich. Seine Magie war kraftvoll und intuitiv, wenn auch sehr spezialisiert. Seine besondere Fähigkeit konzentrierte sich auf Brände. Offiziell arbeitete er als Brandschutzexperte, aber wer einmal das Haus gesehen hatte, in dem er lebte, wusste, dass er mit diesem Gehalt unmöglich seinen Lebensstandard bestreiten konnte. Babel vermutete, dass der Brandschützer nur Tarnung war und sein eigentliches Geschäft darin bestand, Feuer zu legen –und zwar dort, wo Brände und eine Versicherungssumme gebraucht wurden.
    Bei ihrem ersten Treffen hatte er ihr einen Drink bestellt und dann gefragt: »Hast du dir schon mal überlegt, warum so viele Hexen kriminell werden?«, und sie hatte geantwortet: »Vermutlich, weil man damit schneller Geld verdienen kann. Unsere Fähigkeiten scheinen eher dazu geeignet, Verbrechen zu begehen, als sie zu verhindern.«
    Das war aber nicht der

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