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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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netter, wenn er begreift, dass er jeden Tag mit uns zu tun
hat«, bemühte sich Lorinda, einen Hoffnungsschimmer zu sehen.
    »Hah!«, machte
Macho so plötzlich, dass Hätt-ich's und Bloß-gewusst von den Armlehnen sprangen
und Roscoe sich ihnen bei dem taktischen Rückzug in die Küche anschloss. Die
Stimmung wurde für eine anständige Katze langsam, aber sicher zu aggressiv.
Keine der drei drehte sich auch nur um, als erneut das Telefon klingelte.
    Lorinda
erkannte sofort die Stimme am anderen Ende der Leitung, von der sie in dem
gleichen honigsüßen Tonfall begrüßt wurde, den man auch im Fernsehen und im
Radio hören konnte, wenn der Mann sich vorstellte. (Die Angriffslust kam immer
erst später, wenn er mit der eigentlichen Kritik begann.) Sie lehnte sich gegen
die Wand und wiederholte wie ein schwaches Echo die informativen Teile seiner
Bemerkungen. Dabei war ihr deutlich bewusst, dass ihr Publikum gebannt jedes
Wort mitverfolgte.
    »Ja ... ja,
davon habe ich gehört.« Sie konnte sich nicht dazu durchringen, ihn in Brimful
Coffers willkommen zu heißen, da sie vor allem furchten musste, von ihren
Gästen gelyncht zu werden.
    »Ja ... oh ...
nein, die sind hier bei mir.« Sie nickte, um ihren mit den Armen fuchtelnden
Gästen zu zeigen, dass sie verstanden hatte. Nein, sie würde ihn nicht zu sich
einladen.
    »Oh, das ist
... das ist nett ... ja, ich werde sie fragen. Einen Moment.« Sie hielt
vorsichtshalber die Sprechmuschel ihres Telefons zu, dann verkündete sie:
»Plantagenet lädt uns für Samstag zu einer Einweihungsparty in seine Wohnung
ein.«
    »Einweihungsparty?«
Macho gab noch immer den fiktiven Macho. »Vielleicht sollte er sie besser
>Entweihungsparty< nennen. Der Kerl kommt schließlich geradewegs aus der
Hölle.«
    »O nein«,
stöhnte Freddie. »Ich schätze, wir werden hingehen müssen.«
    »Die beiden
freuen sich schon darauf«, sprach Lorinda in den Hörer. »Um acht Uhr? Ja, wir
werden da sein. Vielen Dank.« Es gelang ihr, aufzulegen, bevor Klagen und
Beschwerden laut werden konnten.
    Ein heftiger
Windstoß riss Blätter von den Bäumen und schleuderte sie wie Hagelkörner gegen
die Fenster. Mit finsterer Miene beobachtete Lorinda, wie sich Regentropfen zu
den Blättern gesellten.
    Es würde ein
langer Winter werden.
    2
    Es war viel zu
schnell Samstag. Sie trafen sich zunächst bei Macho auf einen Drink, ehe sie zu
Suttons Einweihungsparty gehen würden.
    »Ich habe das
perfekte Geschenk für ihn im Antiquitätengeschäft gefunden«, verkündete Freddie
gut gelaunt. »Frei nach dem Prinzip, Gleiches mit Gleichem zu vergelten ...«
    »Was denn?
Hast du ihm etwa einen antiken Anhänger gekauft?«, fragte Macho.
    »Viel besser.
Einen alten Bierkrug in Form eines Wasserspeiers. Der ist nicht nur abscheulich
anzusehen, Plantagenet wird sich auch unter keinen Umständen dabei erwischen lassen,
wie er einen Schluck Bier trinkt. Aber weil er antik war und auch nicht gerade
billig, wird er sich nie sicher sein können, ob ich ihm eins auswischen will
oder nicht.«
    »Oh, das hast
du gut gemacht«, lobte Lorinda sie. »Ich war nicht annähernd so abenteuerlustig.
Von mir bekommt er eine Schiffskaraffe aus dem 18. Jahrhundert. Zwar
fantasielos, aber hoffentlich ungefährlich.«
    »Die
Antiquitätenhandlung hat ja einen richtigen Ansturm erlebt.« Machos Augen
funkelten spitzbübisch. »Ich habe für ihn einen gerahmten Druck der spanischen
Inquisition gekauft. Torquemada bei der Arbeit. Da soll er sich seinen eigenen
Reim drauf machen.«
    Roscoe, der
sich seiner Pflichten als Mitgastgeber sehr wohl bewusst war, wanderte von
einem Gast zum anderen, um die Dinge einzusammeln, die niemand mehr gebrauchen
konnte — beispielsweise überschüssige Cocktail-
    Würstchen oder
Käsewürfel. Er war nicht aufdringlich, sonst hätte Macho ihn gar nicht erst in
die Küche gelassen, aber er wollte doch jeden wissen lassen, dass milde Gaben
gern gesehen waren und geschätzt wurden.
    Seufzend ergab
sich Lorinda dem hoffnungsvollen Blick und überließ ihm ihr Stück in
Frühstücksspeck gewickelte Hühnchenleber, die sie nur ein wenig angeknabbert
hatte. Roscoe machte damit kurzen Prozess und sah sich prompt nach möglichem
Nachschub um. Kein Wunder, dass er nicht durch die Katzenklappe passte.
    »Ich wünschte,
wir müssten nicht hingehen«, sagte Freddie. »Ich wünschte, wir könnten den
Abend hier verbringen.«
    »Sag dir, das
gehört zum Job«, riet Lorinda ihr. »So wie Signierstunden und Lesungen

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