Baby, Liebe, Glück
daran.“
„Auch an eine dritte Chance?“, fragte er gespannt.
Sie lächelte. „Vielleicht kommt es weniger auf die Zahl der Chancen an als darauf, es endlich richtig zu machen und sie zu nutzen.“
Und als sie hinausging und er ihr nachsah, war er fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass sie dieses Mal alles richtig machten.
Am Samstag rief Maddie Ashley an und lud sie zu einem Filmmarathon mit Shrek , Shrek 2 und Shrek der Dritte ein. Das waren ihre absoluten Lieblingsfilme. Ashley war nicht sicher, wie sie es deuten sollte, dass die Einladung nicht von Cam, sondern von seiner Tochter kam. Aber sie hatte beide so sehr vermisst, dass sie keine Sekunde zögerte.
Sie machten es sich auf der Couch gemütlich, Maddie zwischen ihrem Vater und Ashley, aßen Popcorn und tranken Fruchtpunsch. Als der Abspann des zweiten Films lief, fielen dem kleinen Mädchen schon die Augen zu.
„Ich glaube, jetzt ist es an der Zeit, dass jemand sich die Zähne putzt und zu Bett geht“, sagte Cam. Er legte sich seine gähnende Tochter an die Schulter und ging zur Treppe.
„Was ist mit dem dritten Film?“
„Den sehen wir uns morgen an“, versprach er.
„Und mit der Gutenachtgeschichte?“, fragte Maddie, denn so müde sie auch war, darauf wollte sie nicht verzichten.
„Aber eine kurze“, gab ihr Vater nach.
„Kann Ashley sie mir erzählen?“ Maddie warf ihr einen flehentlichen Blick zu.
„Weißt du, ich habe schon eine Geschichte für heute Abend ausgesucht“, wandte Cam ein.
Madeline runzelte die Stirn. „Du liest immer nur Geschichten aus Büchern vor.“
„Meistens“, gab er zu. „Aber ich habe an einer gearbeitet, die du bestimmt gern hören möchtest.“
„Eine selbst ausgedachte Geschichte? Ist sie gut?“
Cam lächelte. „Das Urteil überlasse ich dir und Ashley.“
Eine Minute später setzte Ashley sich neben Maddies Bett, während das kleine Mädchen unter die Decke schlüpfte.
„Es war einmal ein Land, ganz weit weg …“
Cam begann seine Geschichte, wie es sich gehörte, und erzählte ein fantasievolles Märchen über eine wunderschöne Prinzessin, die sich schon in jungen Jahren in einen gut aussehenden Prinzen verliebt hatte. Der Prinz erwiderte ihre Liebe, aber er hatte ein Zauberschwert geschenkt bekommen und wollte in die Welt hinausziehen, um Drachen zu töten. Denn das fand er viel wichtiger als ein Mädchen, das ihm nichts als ihre Liebe bieten konnte.
„Also hat der Prinz der Prinzessin Lebewohl gesagt und ist mit seinem magischen Schwert davongeritten. Und in den nächsten zwölf Jahren hat er mehr Drachen getötet, als er sich jemals hatte vorstellen können. Er ist vielen Menschen begegnet und hat viele Freunde gefunden, aber trotzdem blieb in seinem Herzen ein Platz frei. Einer seiner Freunde war ein weiser alter Mann namens Linus.“
„Linus?“ Maddie rümpfte die Nase.
Cam runzelte die Stirn. „Was stört dich an Linus?“
„Ein Märchen braucht eine Fee“, erklärte seine Tochter ihm. „Am besten eine mit glitzernden Flügeln.“
„Sag mal, wer erzählt diese Geschichte?“
„Du, Daddy, aber …“
„Zu seinen Freunden gehörte eine Fee namens Linus.“
Maddie lachte.
„Und die hat zu dem Prinzen gesagt: ‚Du bist reicher und berühmter, als du es dir jemals erträumt hast, aber in deinem Leben gibt es keine Liebe.‘
‚Das ist nicht wahr‘, widersprach der Prinz. ‚Ich liebe Oscar, meinen treuen Affen. Ich liebe alle meine Freunde. Und vor allem liebe ich Erdbeereis.‘
Die Fee mit den glitzernden Flügeln schüttelte den Kopf. ‚Es gibt eine andere Art von Liebe – die, die ein Mann für eine Frau empfindet. Für die Frau, die zu ihm hält und mit ihm alt wird. So, wie er auch zu ihr hält und mit ihr alt wird, bis die Sterne vom Himmel fallen. Hast du die Art von Liebe niemals erlebt?‘, fragte die Fee.“
Cam machte eine kurze Pause, um die Spannung zu erhöhen.
„Der Prinz schwieg eine Minute lang und dachte nach. ‚Ein Mal‘, sagte er schließlich. ‚Vor sehr langer Zeit.‘
‚Und hat sie dich auch geliebt?‘, fragte Linus.
‚Das hat sie jedenfalls gesagt‘, erinnerte sich der Prinz. ‚Aber ich dachte, sie ist zu jung, um ihren Gefühlen zu vertrauen, und ich bin auch zu jung dazu.‘
‚Jetzt bist du älter‘, erwiderte die Fee.
Und deshalb schnallte der Prinz sein Schwert um, klemmte sich den Affen unter den Arm und machte sich auf die Heimreise. Als er endlich in seinem Dorf ankam, stellte er erstaunt fest, dass seine
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