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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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darauf.«
    Damit schloß er die Tür hinter G’Kar. Er drehte sich um, lehnte sich an die Tür und seufzte erleichtert.
    Plötzlich kicherte er. Mein Körper will mir etwas sagen. Er drückte sich mit dem Wunsch von der Tür ab, er könnte sie verbarrikadieren, und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. Aber wenn ich so gerecht wie möglich handeln will, wenn ich über jeden Verdacht erhaben… Er ließ sich in seinen Sessel fallen, seufzte erneut und rieb sich die Augen.
    »Jetzt führe ich meine Selbstgespräche schon im Amtsjargon«, murmelte er. »Mann, bin ich froh, wenn das alles vorbei ist.«

    »Hervorragend!« rief Londo Mollari. »Ich hatte gehofft, Sie würden diese Einstellung vertreten.«
    Sheridan hatte das Gefühl, er würde den Centauri regelrecht anglotzen. Er wußte, daß dem nicht so war, aber er war nicht weit davon entfernt. Londo ist derjenige von den beiden, der mich am ehesten kalt erwischt , dachte er. Er hatte immer das Gefühl, mit G’Kar besser fertig zu werden. Vielleicht weil der Narn so geradeheraus, so vergleichsweise direkt war; so direkt wie ein Panzer.
    Oder vielleicht liegt es auch daran, daß Londo Tante Janes Ex-Mann so ähnlich sieht, diesem Taugenichts Frank. Beide waren gleichermaßen verschlagen. Londo hätte gut als Immobilienmakler auf dem Mars arbeiten können.
    Sheridan beugte sich vor, legte seine gefalteten Hände auf die Tischplatte und sah Londo aufmerksam an. »Halten wir das noch einmal fest: Sie haben gehofft, ich würde Ihre Bitte, die Centauri-Delegation zuerst an Bord kommen zu lassen, ablehnen?«
    »Das ist richtig.« Londos Gesicht wirkte so offen und ehrlich, daß es jedem Ministranten zur Ehre gereicht hätte.
    Dann lächelte er geringschätzig. »Sie verzeihen mir doch hoffentlich, daß ich Ihre Entscheidung so auf die Probe gestellt habe. Aber wenn diese Konferenz auch nur den Schimmer einer Chance haben soll, dann darf nicht der geringste Zweifel an der Neutralität von Bablyon 5 bestehen.« Er faltete die Hände, legte sie in seinen Schoß und blickte nachdenklich nach unten. Dies war eine seiner Lieblingsposen für ältere Politiker.
    »Mir ist bewußt, was für einen… bewegenden… Fall die Narn aus dieser Situation machen können.« Er blickte auf und deutete auf Sheridan. »Die Menschen neigen dazu, sich von ihren Gefühlen leiten zu lassen. Das ist keine Schwäche«, betonte er, beugte sich vor und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Daß sie ein Herz haben, könnte niemand als Schwäche auslegen. Aber«, fuhr er lachend fort – ganz im Vertrauen, von einem Mann von Welt zum anderen –, »es ist meine Pflicht, Ihre Position in dieser Angelegenheit zu erforschen. Der kleinste Hinweis darauf, Sie könnten der einen oder anderen Partei mehr zugeneigt sein, könnte ungeahnte Folgen haben.«
    Sheridan sah den Centauri beinahe erstaunt an. Von unverblümter Schamlosigkeit konnte man hier nicht sprechen. Dazu war Londo viel zu geschickt vorgegangen. Das war schon eher zur Kunstform erhobene Verschlagenheit. Die Centauri waren ein altes Volk.
    »Nun, vielen Dank, daß Sie mir Ihre Meinung dargelegt haben, Botschafter. Aber ich gebe Ihnen mein Wort – mein Ehrenwort –, daß wir unsere Neutralität mit größter Sorgfalt bewahren werden.«
    »Gut gesprochen«, lobte ihn Londo, erhob sich und streckte ihm die Hand zum Gruß hin. »Ich werde Sie jetzt verlassen. Sie haben sicher viel zu tun. Genau wie ich«, erklärte er freundlich lächelnd und ging.
    Sheridan starrte auf die Tür. Londo hat gerade versucht, mich zu bestechen , dachte er. Ich habe es genau gehört. Aber trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, ich müßte mich bei ihm entschuldigen. Der Captain schüttelte den Kopf. Oh Gott, bin ich froh, wenn das alles vorbei ist.

    »Gute Frau, hier wird nicht gehandelt. Das ist der Preis. Kaufen Sie, oder lassen Sie es bleiben!«
    Haelstrac blinzelte den Händler mit ihren großen schwarzen Augen an. Dann sah sie auf die Decke hinunter, die sie hatte kaufen wollen. Voller Bedauern strich sie mit den Fingern ihrer dreifingrigen zartblauen Hand über den weichen Stoff. Einige Passanten streiften sie im Vorbeigehen. Der Geruch von fremdem Fleisch und fremden Gewürzen erfüllte die Luft und erinnerte sie daran, wie weit sie von zu Hause entfernt war. Sie seufzte ungeduldig. »Haben Sie etwas Gleichwertiges, das billiger ist?«
    »Das ist ein sehr gutes Angebot«, versicherte ihr der Verkäufer. Er setzte zu seinem üblichen Verkaufsgespräch

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