Baccara - Child , Maureen - King-Serie
wenn der Gedanke verlockend war. Jefferson hatte mit Maura Spaß gehabt, es war unkompliziert gewesen, und dabei sollte es auch bleiben.
„Du gehst also?“ Sie war unter dem Quilt kaum zu erkennen, ihre Stimme klang dumpf.
„Ja“, sagte er. „Ich muss zurück. Ich bin sowieso schon länger hier, als ich geplant habe. Und da der Vertrag unter Dach und Fach ist, sehe ich keinen Grund, noch länger zu bleiben.“
„Stimmt. Der Vertrag.“
Sie warf die Decke zurück und sah ihn mit ihren verschlafenen dunkelblauen Augen an. Einen Moment lang hatte er Angst, Maura würde ihn bitten zu bleiben. Er betete, dass sie es nicht tat. Denn es würde sie nicht viel Überzeugungskraft kosten, ihn dazu zu bewegen. Es wäre hart – für sie beide.
Doch sie überraschte ihn ein weiteres Mal.
Während sie sich das Haar aus dem Gesicht strich, setzte sie sich auf und nickte. Dabei rutschte der Quilt bis zu ihrer Taille herunter und gab den Blick auf ihren Oberkörper frei. Jefferson spannte die Muskeln an, ihm wurde der Mund trocken. Es kostete ihn seine volle Selbstbeherrschung, sich zu konzentrieren.
Ungezwungen schwang sie sich aus dem Bett, ging direkt auf ihn zu und stellte sich vor ihm auf die Zehenspitzen. Nachdem sie die Arme um seinen Nacken geschlungen hatte, gab Maura ihm einen langen, sinnlichen Kuss und sah ihn an. „Also gut, Jefferson King. Dann verabschiede ich mich jetzt von dir. Ich wünsche dir eine gute Reise.“
Er ließ die Hände auf ihrer nackten Hüfte ruhen. Er spürte ihre Wärme und ihre Hitze. Was, wenn nicht der warme nackte Körper einer sinnlichen Frau, könnte einen Mann dazu verleiten, sich den ganzen Tag im Bett aufzuhalten? Doch der Privatjet der Kings wartete, um Jefferson zurück in sein Geschäftsleben zu fliegen.
Als sie lächelte, fragte er irritiert: „Das war’s? Kein ‚Bitte bleib, Jefferson‘?“
Kopfschüttelnd strich sie mit einem Finger über seinen Mund. „Was würde das nützen? Wir sind keine Kinder mehr. Wir hatten Lust aufeinander, und wir haben uns dieser Lust hingegeben. Es war eine wunderbare Nacht. Belassen wir es dabei.“
Aus irgendeinem Grund war er skeptisch. Sie flehte ihn nicht an zu bleiben. Sie sah auch nicht so aus, als ob sie in Tränen ausbrechen oder ihm Liebesschwüre machen würde. Nichts von all dem, was er befürchtet hatte, geschah.
Warum also war er durcheinander?
„Ich begleite dich noch zur Tür.“ Sie ging zum Schrank hinüber und griff nach einem dunkelgrünen Morgenmantel, den sie sich überwarf. Ihr Körper mochte nun bedeckt sein, aber der Anblick ihres nackten Körpers war in seinem Gedächtnis lebendig.
„Du musst nicht extra mit mir hinunterkommen.“
„Oh“, erwiderte sie und führte ihn durch die Tür zu Treppe. „Ich tu’s nicht extra für dich. Ich koche mir noch einen Tee und mache mich dann auch an die Arbeit.“
Erstaunt, fast empört, sah er sie an. Sein Abschied stellte lediglich eine kleine Verzögerung in ihrem Alltag dar. Sie hat genauso wie ich Verpflichtungen, dachte er. Also was, verdammt noch mal, stört mich daran?
Sie öffnete die Eingangstür. Lächelnd strich Maura ihm über die Wange. „Guten Flug, Jefferson.“
„Ja.“ Er trat auf die Veranda und in den frischen Wind Irlands. „Pass auf dich auf, Maura.“
„Oh, das werde ich“, versicherte sie ihm. „Du auch. Und keine Sorge wegen deiner Filmcrew. Alles wird vorbereitet sein.“
„Schön.“
„Also dann.“ Noch einmal schenkte sie ihm ein Lächeln. Anschließend schloss sie die Tür.
Ihm blieb nichts anderes übrig, als zu seinem Wagen zu gehen und zu fahren.
Im Haus verschränkte sie die Arme und lehnte sich gegen die geschlossene Tür. Nachdem Maura langsam ein und ausgeatmet hatte, hörte sie, dass der Motor des Wagens ansprang. Schnell ging sie zum Fenster, um noch einen letzten Blick auf Jefferson zu werfen.
Er fuhr auf die Straße und war innerhalb von Sekunden verschwunden. Als ob er niemals bei ihr gewesen wäre.
„Na gut“, murmelte sie und wischte die Tränen fort, die ihr über die Wange liefen. „Es ist die beste Lösung, und das weißt du auch, meine Liebe. Warum solltest du ihm dein Herz zu Füßen legen, wenn er auf dem Weg in sein Heimatland doch nur darüber stolpern würde.“
Sie war nicht die erste Frau, die sich in den falschen Mann verliebte. Zweifellos würde sie auch nicht die Letzte sein.
„Was soll’s. Jetzt ist er sowieso weg.“ Sie ging durch das stille Haus in die Küche, um sich ihren
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