Baccara - Child , Maureen - King-Serie
aber …“ Sie brach ab und lächelte. „Es sind immer noch gute Neuigkeiten, oder etwa nicht?“
„Maura, ich habe es immer schon gesagt. Du bist ein gutes Mädchen.“ Er nickte wohlwollend und fügte dann hinzu: „Ich würde dich und das Baby gerne untersuchen. Wenn du rausgehst, vereinbare doch bitte einen Termin. Und, Maura, nicht mehr schwer heben, hast du verstanden?“
Nachdem er aus dem Zimmer gegangen war, blieb sie allein mit den Neuigkeiten. Obwohl …
„Nicht so allein wie in dem Moment, in dem ich hergekommen bin, was?“, flüsterte sie und legte sich eine Hand auf den flachen Bauch.
Dann wurde sie von Ehrfurcht ergriffen.
In ihr wuchs ein Kind heran. Ein neues Leben. Ein unschätzbar wertvolles, unschuldiges Leben, für das sie Sorge tragen würde.
Maura war schon früh sehr verantwortungsbewusst gewesen, und dieser Gedanke machte ihr keine Angst. Allein die Tatsache, dass das Kind ohne Vater groß werden würde, trübte ihre Freude. Wenn Maura an den Tag dachte, an dem sie Mutter werden würde, stiegen unwillkürlich verschwommene Wunschbilder eines Mannes in ihr auf, der ihr bei der Geburt zur Seite stand.
Nur der Himmel wusste, dass sie das alles nicht geplant hatte.
Natürlich hätte sie darauf bestehen müssen, ein Kondom zu benutzen. Aber in jener Nacht waren sie beide nicht sehr vernünftig gewesen. Was Maura betraf, sie war so begierig darauf gewesen, Jefferson in, über und unter sich zu haben, dass sie einfach nicht hatte warten wollen.
Nun musste sie eben mit den Konsequenzen leben.
Eigentlich waren es doch wunderbare Konsequenzen. Diese Buße nahm sie nur allzu gern auf sich.
Ein Kind! Maura hatte sich immer gewünscht, Mutter zu werden.
Beschwingt drehte sie sich um und sah aus dem Fenster. Dichte graue Wolken ballten sich am Himmel zusammen. Ein Sturm zog auf.
„Wir werden es gut haben, du und ich“, sprach sie zu ihrem Baby, die Hand immer noch auf dem Bauch. Sie würde dafür sorgen, dass es ihrem Kind an nichts fehlte würde und dass es glücklich war.
Sobald sie wieder zu Hause war, würde sie Jefferson anrufen. Sie würde das Gespräch schnell hinter sich bringen und ihm sagen, dass es die richtige Entscheidung war, er aber nicht zurückkommen müsse. Maura hatte keine Lust, ihn so früh wiederzusehen. Zunächst musste sich die Aufregung legen.
Ein einziges Telefongespräch. Dann wären sie fertig miteinander.
Zwei Monate später …
„Mr. King sagt, das sei kein Problem.“
Maura starrte den Mann an, der vor ihr auf der Veranda stand. Er war nicht besonders groß, hatte kaum noch Haare und wirkte, als könnte der Wind ihn jederzeit umpusten. „Aha. Ihr Mr. King sagt eine ganze Menge, was?“
Er holte tief Luft und war offensichtlich um Haltung bemüht. Das konnte Maura durchaus nachvollziehen. Immerhin versuchte sie seit Wochen ebenfalls, sich in Geduld zu üben. Bis jetzt war es ihr nur noch nicht gelungen.
„Wir haben einen Vertrag“, sagte der Mann.
Sie blickte hinter ihn, wo zwischen Wohnwagen und Zelten Leute umhergingen und Kameras und Scheinwerfer aufbauten. Irgendwie hatte sie sich das Ganze nicht so … groß vorgestellt. Jetzt trampelte eine Horde Menschen über ihren Rasen und verstörte ihre Schafe.
Maura versuchte, ihren Ärger herunterzuschlucken. „Ja, wir haben einen Vertrag. Und ich werde mich daran halten.“
„Das heißt?“, fragte der kleine Mann und verzog den schmalen Mund.
„Das heißt, ich bin damit einverstanden, dass Sie sich auf meinem Grundstück aufhalten. Aber nicht in der Nähe der Lämmer.“
„Aber Mr. King sagt …“
„Falls Sie ein Problem mit mir haben“, unterbrach sie ihn, „rufen Sie doch einfach Mr. ‚Ich bin ja so beschäftigt und kann nicht zurückrufen‘-King an und beschweren sich bei ihm.“ Bevor sie die Tür hinter sich zuwarf, fügte Maura noch hinzu: „Ich drücke Ihnen fest die Daumen, dass Sie ihn an die Strippe kriegen. Ich bin leider nicht in diesen Genuss gekommen.“
Jefferson King arbeitete an geschätzten dreißig Projekten gleichzeitig. Deshalb beschäftigte er sich nicht mit Kleinigkeiten. Daran würde sich durch seine Position innerhalb der King-Studios auch Gott sei Dank nichts ändern.
Andauernd musste er sich mit Produzenten, Regisseuren und Schauspielern – seiner Meinung nach waren das die Schlimmsten von allen – herumschlagen. Bei seinem Pensum würde kein Mensch auf die Idee kommen, dass er einen Traumjob hatte. Jefferson musste Verträge mit Agenten abschließen
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