Baccara - Child , Maureen - King-Serie
an. „Und sein Name ist King? Du hast ihn nach mir benannt?“
Sie lächelte spöttisch. „Klar. Schließlich hat er auch ein paar Eigenschaften eines Mistkerls.“
Jefferson fand das ganz und gar nicht witzig. Er blickte in ihre dunkelblauen Augen, in denen sich ihre Gefühle widerspiegelten – die sich allerdings von Sekunde zu Sekunde zu ändern schienen. Er war nicht sicher, ob sie etwas nach ihm werfen oder sich in seine Arme werfen wollte. Einen Augenblick später bekam er seine Antwort.
„Was machst du hier?“
Der charmante Klang ihres Akzents täuschte nicht über die Schärfe ihrer Worte hinweg. Sie schien ihn in Grund und Boden starren zu wollen, während der Wind ihr langes schwarzes Haar zerzauste. Sie war wunderschön, starrsinnig und die faszinierendste Frau, der er jemals begegnet war.
Ihretwegen war er in ein Flugzeug gestiegen und Tausende von Meilen geflogen. Bloß, um sich von Menschen, von denen er dachte, sie wären seine Freunde, wie ein Aussätziger behandeln zu lassen!
„Du willst wissen, warum ich im Regen vor einer hartherzigen Frau stehe, die nicht bereit ist, einen Vertrag einzuhalten? Genau das habe ich mich auch gefragt.“
„Ihr Typen verstopft die Straße vor meinem Haus“, entgegnete sie. „Ich finde, dass ich sehr wohl meinen Teil des Vertrags einhalte. Im Gegensatz zu dir.“
„Weißt du was“, sagte er und schob den monströs großen Hund von seinen Beinen, um auf die Veranda gehen zu können. Zu Maura. „Ich bin seit gerade einmal einer Stunde in Irland. Seitdem bin ich bis auf die Knochen nass geworden, hatte einen Platten und habe jetzt Schlamm in den Schuhen. Außerdem musste ich mir unzählige Beleidigungen anhören. Ich habe einfach keine Lust mehr, mich beschimpfen und mir sagen zu lassen, was für ein Mistkerl ich bin. Wenn du ein Problem mit mir hast“, fuhr er fort und blieb kurz vor der Veranda stehen, „dann sag’s mir, damit ich es lösen kann.“
Sie sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. Dann verschränkte sie die Arme und hob das Kinn. „Ich bin schwanger. Und jetzt verrate mir deine Lösung .“
6. KAPITEL
Einen Augenblick später schlug Maura die Tür wieder zu.
Ihr schlug das Herz bis zum Hals, und sie vergaß zu blinzeln, als sie sich mit dem Rücken gegen die Tür lehnte und versuchte, ruhig zu atmen. Sie zitterte. Doch Maura hätte nicht sagen können, ob es am stürmischen Frühlingswetter oder an Jeffersons eisigem Blick lag. Das Einzige, was sie wusste, war, dass das Wiedersehen sie aufwühlte. Und sie wollte nicht, dass er mitbekam, wie sehr.
Es war schlimm genug, dass er einfach ohne telefonische Vorankündigung hier aufkreuzte. „Wie denn auch“, murmelte sie. „Der Mann weiß ja gar nicht, wie man ein verdammtes Telefon benutzt. Seit drei Monaten versuche ich, ihn zu erreichen. Kein einziges Mal hat er zurückgerufen.“
Jetzt war er plötzlich da.
Er stand vor ihrer Eingangstür, durchnässt und wütend. Aber er war immer noch so sexy, dass alles in ihr danach schrie, ihn wieder zu berühren. Maura wusste, dass es unsinnig war. Dennoch spürte sie, wie das alte Verlangen nach ihm wieder in ihr aufstieg.
Natürlich kehrte er nach Irland zurück. Wenn auch nicht, um sie zu sehen, sondern um sich um seine verfluchten Filmleute zu kümmern. Sie hatte zwar damit gerechnet, ihn irgendwann wiederzusehen. Doch sie war nicht darauf gefasst gewesen, dass ihre Gefühle für ihn nach einem einzigen Blick in seine Augen zurückkehrten.
„Mistkerl.“ Sie lehnte den Kopf gegen die geschlossene Tür und wartete darauf, dass Jefferson anklopfte.
Er gehörte nicht zu den Männern, die sich aus dem Staub machten, nachdem sie diese spezielle Neuigkeit erfahren hatten. Oh nein, nur noch ein kleiner Moment, und er würde darauf bestehen, eingelassen und aufgeklärt zu werden. In aller Selbstgerechtigkeit würde er Erklärungen und Details fordern.
Obwohl sie die letzten Monate genau das gewollt hatte, war sie hier und jetzt dafür nicht in der richtigen Verfassung.
Sie hatte immer noch dieses flaue Gefühl im Magen. Außerdem wusste sie nicht, ob sie ihn schlagen oder umarmen wollte. Denn er war Jefferson .
Gott mochte ihr Zeuge sein, aber es gelang ihr nicht, wirklich wütend zu sein. Er hatte immer noch einen festen Platz in ihrem Herzen. Und gleichgültig, wie sehr sie es versuchte, sie konnte ihn von dort einfach nicht vertreiben. Diese Einsicht führte schließlich dazu, dass Maura wütender auf sich als auf ihn war.
Wer
Weitere Kostenlose Bücher