Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Baccara - Child , Maureen - King-Serie

Baccara - Child , Maureen - King-Serie

Titel: Baccara - Child , Maureen - King-Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 6. Stürmische Liebe in Irland
Vom Netzwerk:
Idee, dort eine Mischung aus Western- und Horrorfilm zu drehen. Doch der Mann versuchte seit Wochen, den Preis in die Höhe zu treiben. Es könnte nicht schaden, ihn spüren zu lassen, wer am längeren Hebel saß.
    „Bleiben Sie dran, bis ich wieder da bin“, erklärte er. „Lassen wir McClane ruhig noch ein bisschen schmoren.“
    Joan lächelte. „Verstanden. Und, Chef …“
    „Ja?“
    „Viel Glück.“
    Jefferson nickte lächelnd und behielt für sich, was er dachte. Es gab keinen Grund, Joan zu sagen, dass der einzige Mensch, der Glück gebrauchen konnte, Maura Donohue war.

5. KAPITEL
    Im Dorf ging Jefferson zu dem Gasthaus, in dem er bei seinem letzten Besuch gewohnt hatte. Er litt unter dem Jetlag, war hungrig und an der Grenze seiner Belastbarkeit.
    Als Frances Boyle die rote Holztür öffnete und ihn mürrisch ansah, beschlich Jefferson ein ungutes Gefühl.
    „Aha“, sagte sie und verschränkte die Arme unter der ausladenden Brust. „Der Übeltäter kehrt also an den Ort des Geschehens zurück.“
    Er zog eine Augenbraue hoch. „Wie bitte?“
    „Ha! Da haben Sie sich wirklich einen wunderbaren Zeitpunkt ausgesucht, um sich zu entschuldigen. Aber ich bin die Falsche. Mich müssen Sie nicht um Verzeihung bitten.“
    Er schloss die Augen, um sich zu konzentrieren. Der Akzent der alten Dame war sehr ausgeprägt. Außerdem redete sie so schnell, dass er nicht heraushörte, ob sie Gälisch sprach. Ohne sich zu rühren, ließ Jefferson ihren Wortschwall über sich ergehen und begriff schließlich, dass mit ihm gerade wie mit einem Fünfjährigen geschimpft wurde.
    „Mrs. Boyle“, sagte er und versuchte, charmant zu bleiben. „Ich habe viele Stunden im Flugzeug verbracht, mein Mietwagen hatte unterwegs einen Platten, und in diesem Moment stehe ich …“ Er machte eine Pause und sah betrübt zum grauen Himmel, „… mitten im Regen. Sie dürfen sich gern bei mir beschweren. Allerdings möchte ich Sie bitten, mir zuerst ein Zimmer zu geben, damit ich mir trockene Kleidung anziehen kann.“
    „Pff.“ Ihr unwilliger Laut war eine Mischung aus Zynismus und Empörung. „Sie können wohl nur Befehle erteilen, was? Wahrscheinlich springen Ihre Untergebenen, sobald Sie nur mit der Zunge schnalzen. Pech gehabt. Denn ich gehöre nicht zu Ihren Untergebenen, Freundchen.“
    Untergebene? Was denn für Untergebene? Was war hier in der Zwischenzeit bloß passiert? War er vielleicht auf einem anderen Planeten gelandet? Jefferson wischte sich das nasse Haar aus dem Gesicht und fragte: „Was habe ich denn getan? Ich bin seit Monaten nicht mehr hier gewesen!“
    Wieder stieß sei einen geringschätzigen Laut aus. „Besser wäre es gewesen. Soll ich Ihnen sagen, was ich von Ihnen halte? Sie sind eine Enttäuschung, Mister King!“
    „Enttäuschung?“ Langsam kam er nicht mehr mit. Die alte Dame sprach in Rätseln. „Was zum Teufel ist hier los?“
    „Ein anständiger Mann wüsste, was er zu sagen hätte.“ Ihr Gesichtsausdruck war kalt und hart, und ihre sonst so sanften Augen funkelten dunkel. „Und ich mag es nicht, wenn in meinem Haus geflucht wird.“
    „Ich stehe ja nicht einmal in Ihrem Haus“, widersprach Jefferson, während ihm kalte Regentropfen durch den Kragen auf den Rücken liefen.
    „Das können Sie in Zukunft auch vergessen!“
    Das also hatte sein Filmteam über sich ergehen lassen müssen. Er verstand das alles nicht. Er hatte Frances Boyle als warmherzige und freundliche Person in Erinnerung gehabt. Außerdem war er es nicht gewohnt, dass man ihn so behandelte.
    Doch welches Problem auch immer die Menschen hier mit ihm haben mochten, damit würde Jefferson sich später beschäftigen. Alles, was er sich im Moment wünschte, waren ein warmes Zimmer, trockene Kleidung und eine Mahlzeit. Danach hätte er auch wieder die Nerven, sich mit Leuten wie Mrs. Boyle und all den anderen in diesem merkwürdigen Dorf herumzuschlagen.
    Vor allem aber wäre er gestärkt genug, um Maura gegenüberzutreten. Er würde schon herausfinden, warum sie dermaßen verärgert war – doch zunächst schob er den Gedanken von sich und versuchte es ein letztes Mal. „Mrs. Boyle. Ich bitte Sie doch nur um ein Zimmer“, sagte er sachlich.
    „Tut mir leid, aber ich bin ausgebucht.“
    „Ausgebucht? Es ist ja nicht einmal Saison.“
    In eisigem Ton erwiderte sie: „Das interessiert mich nicht.“
 Dann knallte sie ihm die Tür vor der Nase zu.
    Da hatte ihm sein Charme wohl nicht weitergeholfen. Bravo. Dann werde

Weitere Kostenlose Bücher