Baccara Exklusiv 53
Schließlich war dies die erste Unterhaltung, in der sie nicht aufeinander losgingen. Es interessierte ihn aufrichtig, warum sie keine Kinder haben wollte, wo sie Babys doch so sehr mochte, dass sie jeden Tag bei ihnen arbeitete.
Am meisten aber sehnte er sich danach, dass sie ihn noch einmal so ansah wie vorhin, als sie vor seiner Tür gestanden hatte – als läge ihr wirklich etwas daran, was mit ihm passierte.
Er wollte das Gespräch gerade fortführen, doch Juliana suchte sich ausgerechnet diesen Moment aus, um loszuschreien. Zoey ließ ihn sofort stehen und lief ins Kinderzimmer. Es war ein eigenartiges Gefühl für ihn, dass sich jetzt jemand anderes um Juliana kümmerte, aber zum ersten Mal störte es ihn, dass nicht er selbst es war, der für sie sorgte.
Er folgte Zoey, die mit dem Baby auf dem Arm in die Küche ging, und sah ihr zu, wie sie die Flasche zubereitete. Besänftigend sprach sie auf die Kleine ein, und Juliana wurde merklich ruhiger. Zoey war wirklich geschickt im Umgang mit Babys, sie hätte gut auch eigene Kinder versorgen können. Dennoch wollte sie keine. Warum bloß?
„Gehen Sie nur“, forderte Zoey ihn auf. „Genießen Sie Ihre Freiheit.“
Genießen Sie Ihre Freiheit. Ihre Worte klangen in ihm nach. Nein, er fühlte sich absolut nicht frei. Zoey und Juliana würden ihm heute fehlen. Er nickte nur, dann ließ er die beiden in der Küche zurück. In seinen wildesten Träumen hätte er sich nicht vorstellen können, dass es einen Tag geben würde, an dem gleich zwei Frauen in seinem Haus saßen. Zwei Frauen, von denen keine etwas für ihn übrighatte. Doch das wirklich Komische war, dass er die beiden sehr in sein Herz geschlossen hatte.
„Lektion Nummer eins“, sagte Zoey am Abend, als Jonas und sie sich über die Badewanne beugten. „Wie bade ich ein Baby.“
Sie blickte auf, um festzustellen, ob Jonas ihr auch zuhörte, und musste unwillkürlich lächeln.
Sie hatte Julianas kleine Badewanne in die große Badewanne gestellt. Das Baby saß darin und planschte mit Händen und Füßen. Jonas hielt ihren Kopf und hatte die andere Hand auf ihren kleinen Bauch gelegt. Es war ein entzückendes Bild, das sie rührte. Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung für die beiden.
„Muss ich das wirklich lernen?“, fragte er. „Juliana wird doch sowieso eine Kinderschwester bekommen.“
„Trotzdem müssen Sie Bescheid wissen. Sie sind jetzt immerhin Julianas Vater. Sie müssen wissen, wie man sie füttert, die Windeln wechselt und badet. Es könnte ja sein, dass sich Juliana übergibt, wenn Sie mit ihr allein sind.“
Jonas Augen weiteten sich, und er starrte sie erschrocken an. „Übergeben?“ Er schien über diese Möglichkeit nachdzudenken. „Babys tun so etwas?“
„Einige schon, nicht alle. Aber Sie müssen darauf vorbereitet sein, sie dann zu säubern.“
Während sie sprachen, hatte Juliana brav in der Wanne gesessen und von einem zum anderen geblickt. Als Zoey sich ihr nun wieder zuwandte, lächelte Juliana sie an und platschte mit den Händchen aufs Wasser.
„Wäre es nicht einfacher, wenn wir sie in der Küche, in der Spüle baden würden?“, fragte Jonas.
„Schon möglich. Aber sie wird ja auch größer, und dann wird sie noch mehr herumspritzen.“
Er blickte auf sein nasses Hemd und runzelte die Stirn. „Noch mehr?“
Zoey lachte. „Seien Sie froh, dass Jules kein Junge ist. Wenigstens brauchen Sie sich da keine Gedanken zu machen, dass sie Sie mit einem Strahl Pipi bedenkt.“
Jonas musste jetzt auch lachen. „Pipi. Das ist ein Wort, das ich seit meiner Kinderzeit nicht mehr gehört habe. Genau wie Popo. Wer hat sich diese Worte nur ausgedacht?“
„Warten Sie, bis Jules erst einmal zu sprechen beginnt. Sie glauben gar nicht, was Sie da alles zu hören bekommen und welche Worte Sie selbst gebrauchen werden.“
Zoey zeigte Jonas genau, wie man ein Baby badete, und war erstaunt, wie sorgsam und sanft er mit Juliana umging.
„Und was jetzt?“, fragte er, nachdem er fertig war.
„Jetzt wird sie abgetrocknet.“ Sie griff nach dem Handtuch. „Geben Sie sie mir.“
Jonas reichte ihr das Baby, sie trocknete es ab, und er suchte in der Zwischenzeit die Pflegeartikel zusammen.
„Ich liebe es, wie Babys riechen“, sagte Zoey plötzlich, beugte sich über Juliana und atmete tief ihren Duft ein. „Überlegen Sie doch nur, jetzt ist Jules erst drei Monate alt und lebt bei Ihnen. Wo wird sie sein, wenn sie dreißig ist? Oder sechzig?“
„So weit in die
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