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Baccara Exklusiv 53

Baccara Exklusiv 53

Titel: Baccara Exklusiv 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Lanigan , Annette Broadrick , Elizabeth Bevalry
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los ist. Und nach allem, was du durchgemacht hast, ist deine Angst doch nur verständlich. Aber …“
    „Was ich durchgemacht habe“, unterbrach sie ihn heftig, „gehört der Vergangenheit an. Es hat nichts damit zu tun, wie ich heute denke.“
    Er nickte, doch sie merkte, dass sie ihn nicht überzeugt hatte. „Schon gut, ganz wie du meinst, Kleine. Ganz, wie du meinst.“
    „Solltest du jetzt nicht besser gehen? Ich habe noch eine Menge zu tun.“
    „Hab schon verstanden“, murmelte er und wandte sich um.
    „Hey, Coop“, rief sie ihm nach, weil ihr plötzlich etwas eingefallen war. „Du verbringst doch viel Zeit im Ostflügel des Krankenhauses. Da hörst du doch sicher auch eine Menge Klatsch, nicht wahr?“
    Er blieb stehen. „Nun ja, Klatsch würde ich es nicht gerade nennen“, versuchte er sich zu verteidigen. „Aber schließlich muss man immer auf dem Laufenden sein …“
    „Genau. Hast du vielleicht auch …“ Sie stockte und suchte nach den richtigen Worten. „Hörst du auch manchmal … etwas über mich? Du weißt schon, was ich meine.“
    Cooper wirkte überrascht. Aber vielleicht tat er auch nur so, um Zeit zu gewinnen. „Über dich?“, wiederholte er gedehnt. „Warum fragst du?“
    „Nun ja, ich habe gehört, dass ich unter den Männern hier im Krankenhaus als Bedrohung für ihre … nun ja, für ihre kostbarsten Körperteile gelte.“
    „Ach das.“ Er winkte lässig ab.
    Sie starrte ihn an. „Was soll das heißen? Stimmt es etwa? Denken die Männer so über mich?“
    „Mach dir deswegen keine Sorgen, Zoey. Du solltest es eher als ein Kompliment betrachten. Niemand mag Jeff Pearson.“
    „Aber …“
    „Wir Männer respektieren dich, Kleines. Du bist praktisch eine von uns.“
    Sie war praktisch eine von den Männern? Himmel, wer wollte das als Frau schon sein?
    „Dann ist es also wahr!“ Sie war regelrecht verzweifelt.
    „Hey, es gibt Schlimmeres. Du brauchst dich doch nicht dafür zu schämen, dass man dich für ein zähes Weib hält.“
    Mit diesen aufmunternden Worten winkte Cooper ihr noch einmal zu und verschwand dann im Aufzug.
    Ein zähes Weib? Ihre männlichen Kollegen dachten, sie sei ein zähes Weib? Dachte auch Jonas so von ihr? Na und wenn schon! Sie war ja auch ein zähes Weib. Oder etwa nicht? Hatte sie nicht die letzten Jahre daran gearbeitet, die Männer davon zu überzeugen, dass mit ihr nicht gut Kirschen essen war? Aber warum überraschte es sie dann, dass die Männer sie fürchteten? Auf diese Weise wurde sie doch wenigstens in Ruhe gelassen. Und das war es doch, was sie wollte. Oder?
    Bis vor ein paar Tagen schon. Bis zu dem Moment, wo sie völlig ahnungslos vor Jonas Tates Tür gestanden und herausgefunden hatte, dass er sich bemühte, ein kleines Baby großzuziehen. Bis sie eine Seite an ihm kennengelernt hatte, die sie nie vermutet hätte. Er war verängstigt, unsicher und verletzlich, und ihr war klar geworden, dass die Männer nicht solche Ungeheuer waren, wie sie immer geglaubt hatte. Wenigstens einer von ihnen war es offenbar nicht.
    Sie blickte erneut auf die Uhr. Es war kurz vor zwei am Morgen. Ob Jonas jetzt wohl schlief? Oder schrie Juliana wieder?
    Eine seltsame Unruhe erfasste sie, und plötzlich hatte sie das sichere Gefühl, in dieses große Haus zu diesen beiden Menschen zu gehören. Sie konnte sich nicht erklären, warum, aber sie fühlte sich für Jonas’ und Julianas Wohlergehen verantwortlich.
    Bis die beiden besser miteinander umgehen können, sagte sie sich rasch. Auf jeden Fall wollte sie dafür sorgen, dass Juliana glücklich und zufrieden war. Sie schuldete es dem kleinen Mädchen, dass es sich in Jonas’ Leben nie so fehl am Platz fühlte, wie es ihr früher bei ihren Tanten ergangen war. Jules konnte sie helfen. Sie würde nicht danebenstehen und zusehen, wie das Baby litt, nur weil sie nichts unternahm.
    Zoey griff wieder nach der Patientenkartei, starrte dann aber erneut nur blicklos darauf, weil sie Jonas vor Augen hatte. Jonas, in seiner seidenen Pyjamahose mit Juliana auf dem Arm und der Babyflasche in der Hand. Die beiden brauchen mich wirklich, dachte sie. Bloß weil er sie gestern praktisch aus dem Haus gewiesen hatte, bedeutete das noch lange nicht, dass sie heute Morgen nicht wiederkommen konnte.
    Sie würde mit Jonas Tate schon fertig werden und auch mit den verwirrenden Gefühlen, die er in ihr hervorrief. Das schwor Zoey sich insgeheim. Denn immerhin war sie ein zähes Weib.

5. KAPITEL
    Es ist ein schlechter

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