Baccara Exklusiv 53
antwortete er ihr. „Von dort hören Sie auch, wenn sie wach wird.“
„Klingt gut.“ Zoey stellte die Tüte mit den Lebensmitteln auf den Tisch. „Gehen Sie vor“, forderte sie ihn auf. „Ich folge Ihnen.“
Spontan fragte er sich, wie weit sie ihm wohl folgen würde und was geschähe, wenn er sie in sein Schlafzimmer führte und sie ermutigte, dort die Nacht mit ihm zu verbringen. Wahrscheinlich würde sie ihm einen Faustschlag aufs Auge versetzen und dann für immer verschwinden.
„Hier entlang.“ Er schob seine Gedanken schnell beiseite. Sich Zoey nackt in seinem Bett vorzustellen war viel zu beunruhigend und aufregend. „Juliana schläft.“
„Ging es an diesem Wochenende denn besser?“
Er schüttelte den Kopf. „Bis auf Freitagnacht hat sie jedes Mal wie eine Verrückte geschrien, wenn ich auch nur versucht habe, sie zu beruhigen. Sie hasst mich wirklich und kann es einfach nicht ertragen, mich in ihrer Nähe zu haben.“
„Ich bin sicher, das ist nicht der Grund. Sie sollten sich einen anderen Kinderarzt suchen.“ Im Zimmer angekommen, warf Zoey ihre Tasche auf das Bett.
Jonas bemühte sich, nicht daran zu denken, wie sie in diesem Bett lag und ihm hingebungsvoll die Arme entgegenstreckte. „Der Arzt, der sie im Augenblick betreut, ist der beste Kinderarzt, den wir in unserer Klinik haben“, versicherte er ihr. „Er hat mich beruhigt und gesagt, dass ihr nichts fehlt. Es muss also an mir liegen.“
„Nun, jetzt können Sie wenigstens einmal tief durchatmen und sich etwas Ruhe gönnen. Ich werde mich um Jules kümmern. Heute Nacht können Sie schlafen, und Sie werden erstaunt feststellen, wie viel besser Sie sich morgen fühlen. Es wird alles gut werden, Jonas, das weiß ich.“
Seine Augen leuchteten, als sie seinen Namen aussprach. Das Zimmer erschien Zoey plötzlich unangenehm eng, aber sie kämpfte dagegen an, vor Jonas davonzulaufen.
„Gehen Sie nach unten und machen sich für Ihre Arbeit fertig. Heute haben Sie babyfrei.“
„Babyfrei“, wiederholte er leise und schüttelte staunend den Kopf. „Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich zum letzten Mal einen Tag für mich hatte. Zumindest einen ohne Baby.“
Zoeys Herz schlug schneller, weil er so unendlich erleichtert klang. „Jules hat Ihr Leben wirklich auf den Kopf gestellt, nicht wahr?“
Er seufzte schwer. Ihre Blicke trafen sich, und er nickte müde und erschöpft. „Mehr, als Sie es sich vorstellen können“, gestand er ihr. „Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dass etwas so Kleines und Unschuldiges wie ein Baby alles so grundlegend verändern kann, ich hätte es nicht geglaubt.“
„Ich kann es mir vorstellen“, antwortete Zoey leise.
Etwas in ihrer Stimme beunruhigte Jonas, doch bevor er ihr eine Frage stellen konnte, sprach sie schon weiter. „Sie nehmen ihr das übel. Habe ich recht?“
Er zuckte mit den Schultern, konnte ihre Vermutung aber nicht völlig von der Hand weisen, „Ja, manchmal schon. Ich möchte, dass alles wieder so wie früher ist.“
„Das wird aber nicht möglich sein. Also fügen Sie sich in Ihr Schicksal. Ihr altes Leben werden Sie nicht mehr zurückbekommen. Aber Sie können daran arbeiten, dass Ihnen Ihr neues Leben zusagt. Wenn Sie und Jules erst einmal eine gewisse Normalität in Ihrer Beziehung erreicht haben, dann läuft es auch.“
Am liebsten hätte er sie dafür geküsst, dass sie ihn zu beruhigen versuchte. Verflixt! Was machte er sich da nur vor? Er wollte sie aus ganz anderen Gründen küssen. „Danke“, murmelte er.
„Wofür?“, fragte sie erstaunt.
„Dafür, dass Sie mir helfen wollen.“
„Es wird wirklich besser werden, Jonas.“ Sie lächelte sanft. „Die ersten sechs Monate im Leben eines Babys sind immer schwierig für die Eltern. Aber danach wird es einfacher.“
„Sie reden, als sprächen Sie aus Erfahrung.“
Ein Schatten huschte über ihr Gesicht, doch sie hatte sich schnell wieder gefangen. „Einige meiner Freundinnen haben in der letzten Zeit Kinder bekommen, daher weiß ich das. Ich selbst möchte keine Kinder haben, das habe ich schon vor langer Zeit entschieden.“
„Aber warum nicht?“
„Das ist nicht wichtig.“
„Aber …“
„Sie werden zu spät zur Arbeit kommen, wenn Sie sich nicht beeilen“, unterbrach sie ihn, ehe er noch weiter in sie dringen konnte. „Und Juliana wird wahrscheinlich bald aufwachen; ich muss vorbereitet sein.“
Doch Jonas wollte nicht weggehen, er wollte sich mit Zoey unterhalten.
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