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Baccara Exklusiv 53

Baccara Exklusiv 53

Titel: Baccara Exklusiv 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Lanigan , Annette Broadrick , Elizabeth Bevalry
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schon mehr als die meisten Zweijährigen, und er hatte große graue Augen und blonde Locken und Wimpern, die jede Frau schwachgemacht hätten.“ Ihr Blick wurde versonnen. „Der kleine Kerl war so charmant. Ich kann mir gut vorstellen, wie er jetzt aussehen würde. In diesem Sommer wäre er zwanzig Jahre alt geworden.“
    Erstaunt hielt sie einen Moment inne. Bis jetzt hatte sie an Eddie immer als an den kleinen Jungen gedacht, der er damals gewesen war. „Aber wer weiß, vielleicht wäre auch so alles ganz anders gekommen, als wir es uns für ihn erträumt hatten. Vielleicht wäre er mit seiner Freundin in die gleichen Schwierigkeiten gekommen wie Jack und ich damals, und ich wäre heute schon Großmutter.“
    Etwas Feuchtes, Warmes fiel auf Zoeys Hand, und sie nahm wahr, dass sie nun doch zu weinen begonnen hatte. Es war ein eigenartiges Gefühl, um Eddie zu weinen. Es war so viele Jahre her, seit sie das getan hatte. Was damals geschehen war, erschien ihr manchmal fast so, als wäre es in einem anderen Leben gewesen. Es gab Momente, da glaubte sie sogar, dass alles nur ein Albtraum gewesen war.
    „Nach Eddies Tod haben Jack und ich versucht, allein miteinander zu leben. Wir haben sogar davon gesprochen, noch einmal ein Baby zu bekommen. Doch wir waren beide so erschüttert, dass wir nicht das tun konnten, was man dafür …“
    Zoey rieb sich über die Augen, ehe sie weitersprach. „Wir waren so jung, und unsere Gefühle waren noch nicht ausgeprägt. Wir waren uns unserer noch nicht sicher. Schließlich haben wir uns getrennt, sechs Monate nachdem Eddie … sechs Monate später. An meinem zwanzigsten Geburtstag wurde die Scheidung ausgesprochen, am nächsten Tag habe ich mich in der Schwesternschule eingeschrieben.“
    „Wegen der Krankheit deines Sohnes“, sagte Jonas, und es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    Sie nickte. „Früher hatte ich nie an eine Arbeit als Krankenschwester gedacht. Aber die Schwestern im Krankenhaus waren so nett; sie haben mir geholfen und mich getröstet. Ich weiß nicht, was Jack und ich ohne sie getan hätten. Wahrscheinlich ist da schon der Wunsch in mir wach geworden, einmal Krankenschwester zu werden.“
    „Nein, ich habe es anders gemeint. Weil du Eddies Tod nicht verhindern konntest, wolltest du wenigstens anderen Kindern helfen können. Wahrscheinlich hast du dich deshalb für diesen Beruf entschieden.“
    Zoey schüttelte den Kopf. „Oh nein, das glaube ich nicht.“
    Jonas beharrte nicht auf seiner Vermutung, obwohl er das sichere Gefühl hatte, mit ihr richtigzuliegen. „Hast du dich mit deinem Mann nach der Scheidung noch getroffen?“
    „Nein, ich habe ihn nur einmal gesehen, ganz zufällig, vor ungefähr fünf Jahren. Ich stand im Supermarkt an der Kasse, und Jack stand an der nächsten. Er war dicker geworden und hatte eine Menge Haare verloren, trotzdem habe ich ihn sofort erkannt. Aber er hat mich nicht bemerkt.“
    Zoey sagte Jonas nicht, dass sie sich auch ganz bewusst nicht bemerkbar gemacht hatte, weil sie den goldenen Ring an Jacks Finger entdeckt hatte. Und ein Mädchen von etwa sechs Jahren war zu ihm gelaufen und hatte ihn Daddy genannt. Er hatte gelacht – sie hatte sich noch gut an sein Lachen erinnert – und das Kind dann auf den Arm genommen.
    Jack hat sein Leben unter Kontrolle, dachte sie. Warum kann ich das nicht auch?
    „Zoey, ich hatte ja keine Ahnung …“, begann Jonas.
    „Nein, natürlich nicht. Wie auch? Ich habe es nicht einmal meinen besten Freundinnen erzählt, und ich wäre dir dankbar, wenn du mit niemandem darüber sprechen würdest. Ich möchte nicht gern daran erinnert werden.“
    Aber mir hat sie sich anvertraut, dachte Jonas. Warum? Und, was ihm noch viel wichtiger war, wie würde das die Dinge zwischen ihnen ändern?
    „Seit dieser Zeit war ich nicht mehr mit einem Mann zusammen. Ich könnte heute gar nicht mehr genau sagen, warum. Doch es hat Jahre gedauert, bis ich überhaupt wieder mit einem Mann ausgegangen bin. Niemand schien mir die Mühe wert zu sein, ihn näher kennenzulernen. Alle wollten möglichst schnell nur das eine. Und eine Beziehung aufzubauen verlangt Zeit. Schließlich habe ich die Geduld verloren. Ergibt das einen Sinn?“
    Er wollte ihr sagen, dass sie ihre Erwartungen zu hoch geschraubt hatte und dass eine Beziehung möglich war, wenn man sie wirklich wollte. Er wollte ihr sagen, dass sie vor dem Leben davonlief, weil sie sich weigerte, sich zu verlieben. Doch irgendwie ergab ihre Erklärung

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