Baccara Exklusiv 53
sorgfältig angemacht sein. Nur eine Spur zu viel Kümmel, und jede Chance für eine Genesung ist vertan. Glücklicherweise kenne ich genau die richtige Mischung …“
Abrupt hielt er inne, als er merkte, dass Zoey nicht reagierte. Sie hatte sich in ihrem Bett zusammengerollt und drehte ihm den Rücken zu. Gerade wollte er sie dafür loben, dass sie seinem Rat gefolgt und ins Bett gegangen war, da fiel ihm auf, dass etwas nicht stimmte. Ihre Schultern zuckten beinahe unmerklich, und ihm wurde klar, dass sie weinte.
Schnell stellte er das Tablett auf eine Kommode, legte Juliana ans Fußende des Bettes und ging um das Bett herum. Zoey wischte sich schnell über die Augen, als er näher kam, und setzte sich auf, rutschte zum Kopfende des Bettes und presste ein Kissen vor ihren Körper.
„Danke“, murmelte sie. „Du kannst es dort stehen lassen. Ich bin nicht sehr hungrig, ich werde später etwas essen. Ihr beide könnt jetzt ruhig nach Hause gehen, es ist schon spät.“
„Es ist nicht einmal zwei Uhr. Jules und ich haben heute nichts mehr vor. Was ist denn los? Du hast geweint.“
„Nein, das stimmt nicht.“
„Aber deine Augen sind ganz rot.“
Sie schniefte und zog die Schultern hoch. „Das kommt von der Erkältung.“
Er schüttelte ungläubig den Kopf und sah dabei aus den Augenwinkeln, dass Juliana versuchte, die ganze Faust auf einmal in den Mund zu stecken. Selbst wenn ich hundert Jahre alt werde, die Frauen werde ich niemals verstehen, dachte er.
„Rück rüber, dann stelle ich das Tablett auf das Bett neben dich.“
„Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht hungrig bin.“
„Aber du musst etwas essen“, erklärte er beharrlich. „Und jetzt rutsch rüber, sonst werde ich in dein Bett klettern und dich zur Seite schieben.“
Sofort rückte Zoey zur Seite, denn sie wollte auf keinen Fall, dass Jonas zu ihr ins Bett kletterte. Nur zu gut erinnerte sie sich daran, was beim letzten Mal passiert war. Bei dem Gedanken an ihre Nacht mit ihm und bei dem, was sie ihm jetzt zu sagen hatte, durchzuckte es sie schmerzlich.
„Ach, übrigens“, meinte sie, als er ihr das Tablett zuschob, und griff nach einem der Salzkekse. „Ich bin nicht schwanger.“ Sie hoffte, dass sie fröhlicher klang, als sie sich fühlte.
Jonas zuckte bei ihren Worten leicht zusammen. „Du bist nicht schwanger?“, fragte er und wirkte beinahe ein wenig enttäuscht.
„Nein, das habe ich vor ein paar Minuten festgestellt, als ich im Bad war. Es ist alles in Ordnung.“
„In Ordnung“, wiederholte er, doch es schien keineswegs in Ordnung zu sein. Denn plötzlich änderte sich sein Gesichtsausdruck, als wäre in seinem Innern etwas ausgelöscht worden.
Er sah sie eindringlich an. „Deshalb hast du geweint, nicht wahr?“
Ihr Magen spielte verrückt, und sekundenlang hatte sie das Gefühl, sich vor Nervosität übergeben zu müssen. „Nein“, versicherte sie, doch selbst in ihren Ohren klang das nicht sehr überzeugend. „Ich meine, ich habe überhaupt nicht geweint, es ist nur diese Erkältung.“
„Du hast geweint. Und zwar deshalb, weil du herausgefunden hast, dass du nicht schwanger bist. Du hast gehofft, du wärst schwanger.“
„Nein, natürlich nicht. Ich …“
Doch Jonas unterbrach sie, indem er das Tablett vom Bett nahm und sich neben sie setzte. Juliana stieß einen kleinen Schrei aus, als die Matratze sich plötzlich bewegte, und Jonas hob die Kleine hoch und legte sie zwischen Zoey und sich.
„Du möchtest noch ein Baby haben, nicht wahr?“
„Nein“, fuhr Zoey ihn an und versuchte, nicht die Kontrolle über sich zu verlieren.
Was Jonas da behauptete, war einfach lächerlich. Sie hatte nur geweint, weil ihre Periode gekommen war. Sie weinte dann immer, und das hatte nichts damit zu tun, dass sie sich noch ein Baby wünschte. Sie blickte auf Juliana, die mit den Beinchen strampelte. Als sich ihre Blicke mit denen des Babys trafen, lächelte Juliana sie breit an, und ihr stiegen erneut Tränen in die Augen.
„Ich möchte kein Baby mehr“, sagte sie leise und zwang sich, Juliana nicht länger anzusehen. Doch als sie dann zu Jonas blickte, half ihr das wenig. Er wirkte, als würde er sich um etwas betrogen fühlen.
„Und du warst auch nicht gerade begeistert von dem Gedanken“, sprach sie schnell weiter. „Ich dachte, du würdest dich freuen, dass ich nicht …“
„Oh, da irrst du dich aber sehr“, unterbrach er sie.
„Wie bitte?“ Sie glaubte, nicht richtig gehört zu
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