Baccara Exklusiv 53
Flasche Wein gefunden, die nicht sauer war. Sie waren sich einig, sich ihre Geschenke erst am Weihnachtsmorgen zu geben, weil sie fanden, dass es richtiggehend ein Sakrileg sei, sie schon Heiligabend zu öffnen.
Da sie wusste, dass Rafe nur wenig oder gar kein Geld hatte für ein Geschenk, hatte sie vorgeschlagen, dass sie sich doch etwas Selbstgemachtes schenken könnten. Das Schwerste war dann gewesen, sich von Rafe fortzuschleichen, um etwas Besonderes für ihn zu basteln.
Seit ihrem gemeinsamen Abend an seinem Traumplatz waren sie fast jede freie Minute zusammen gewesen.
Sie hatten gemeinsam die Hintertür repariert. Angela hatte die Schrauben gehalten, während Rafe die Messingbeschläge austauschte. Und gemeinsam hatten sie Zimmer für Zimmer das Haus sauber gemacht. Häufig sang er ihr ihre Lieblingsmelodien aus den zwanziger, dreißiger und vierziger Jahren vor. Er kam summend auf sie zu, nahm sie in die Arme und tanzte mit ihr „Wange an Wange“, genau wie es im Lied hieß.
Es machte ihr nichts aus einzukaufen, besonders nachdem sie herausgefunden hatte, dass Rafe ein hervorragender Koch war. Obwohl er im Sattel eine sehr gute Figur machte, war das Kochen seine wahre Leidenschaft. Anfangs hatte sie sich durch seinen kulinarischen Schwung ein wenig eingeschüchtert gefühlt und ihm das auch offen gesagt.
„Glaub mir, mein Schatz, du gefällst mir nicht wegen deiner Kochkünste“, hatte er daraufhin erwidert – und sie dann, wie um diesen Punkt klarzustellen, auf dem Küchentresen stürmisch geliebt.
Die drei Wochen, die sie jetzt mit Rafe zusammenlebte, hätten ihr Verlangen nach Sex eigentlich stillen müssen, aber sie sehnte sich in diesem Moment genauso sehr nach ihm wie damals nach ihrem ersten Kuss. Sie war bis über beide Ohren verliebt in einen wundervollen, zärtlichen, leidenschaftlichen Mann.
Angela griff nach ihrem Handy und wählte Ilsas Nummer. Beim zweiten Klingeln meldete sich ihre Freundin.
„Hallo?“
„Um deine Frage zu beantworten, Ilsa. Ja, er kann auf dem Wasser gehen.“
13. KAPITEL
Rebel trottete in Rafes Schlafzimmer. In der Schnauze trug er einen langen roten Weihnachtsstrumpf, der mit vielen Hundeleckereien gefüllt war. Da er ein Südstaaten-Gentleman war, bellte Rebel nur, wenn er glaubte, dass seine Herrin in Gefahr war. Er ließ den Strumpf mit einem dumpfen Bums zu Boden fallen, setzte sich auf die Hinterläufe und wartete laut hechelnd, bis Angela die Augen öffnete.
„Guten Morgen, mein Junge.“ Angela streckte die Hand aus und tätschelte ihm den Kopf. „Wie ich sehe, findest du, dass es Zeit ist, unsere Geschenke zu öffnen, was?“
Rebel legte den Kopf aufs Bett, während sie ihn weiter streichelte.
Rafe stützte sich auf einen Ellbogen und sah herüber. „Ihr beide gebt ein wirklich nettes Bild ab. Frohe Weihnachten.“ Er beugte sich zu ihr und küsste Angela.
„Frohe Weihnachten.“ Liebling, hätte sie am liebsten hinzugefügt.
„Ich mache uns Kaffee, während du die Lichter im Baum anschaltest“, erklärte er, rollte sich aus dem Bett und schlüpfte in seinen blauen Bademantel.
Angela warf sich ihren kurzen weißen Morgenmantel über und ging die Treppe ins Wohnzimmer hinunter. Rebel, der seinen Strumpf wieder in der Schnauze trug, folgte ihr auf den Fersen.
Es war noch nicht ganz hell, und so tauchten die Lichter des Weihnachtsbaums den Raum in einen gemütlichen Schimmer. Angela ließ Rebel zu seinem Morgenspaziergang zur Tür hinaus, ging zum Baum zurück und entdeckte zwei mit Tannenzweigen geschmückte Geschenkpäckchen darunter.
„He, ich denke, wir sollten uns nur ein Geschenk geben“, rief sie zur Küche hinüber.
„Stimmt.“ Rafe kam in diesem Moment mit zwei Bechern dampfendem Kaffee in den Händen herein. „Eins für dich und eins für Rebel.“
„Ich habe keine Namensschilder gesehen“, sagte sie neckend.
„Weil ich keine angebracht habe.“
„Ja, ich habe schon festgestellt, dass dein Organisationstalent zu wünschen übrig lässt.“
„Das stimmt doch gar nicht. Ich weiß ganz genau, wo sich alles befindet.“ Er stellte die Becher ab und tippte sich mit dem Finger gegen die Stirn. „Hier oben herrscht absolute Ordnung.“
„Das mag ja sein, aber für andere ist dein Ablagesystem ziemlich schwierig zu durchschauen.“ Sie bückte sich und holte ein in buntes Papier gewickeltes Päckchen unter dem Baum hervor. „Deswegen habe ich auch das hier für dich gemacht.“
Rafe setzte sich lächelnd auf den
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