Baccara Exklusiv 53
indianischen Teppich und öffnete sein Geschenk. Nachdem er sorgfältig die riesige goldfarbene Schleife entfernt hatte, riss er das Papier ungeduldig wie ein Kind auf. Er nahm den Deckel des Kartons ab, wühlte im weißen Seidenpapier herum und fand große, selbstklebende Etiketten mit der Aufschrift: „Weine von Waller County“. In den vier Ecken waren bunte Motive aus Weinreben, die sich um zwei Hufeisen rankten.
„Ich dachte, wir wollten das Geschenk selbst machen.“ Augenzwinkernd sah er Angela an.
„Habe ich auch. Auf dem Computer“, sagte sie strahlend. „Gefallen sie dir?“
„Ich bin begeistert!“ Er zog sie zu sich auf den Teppich, hielt sie unter sich fest und küsste sie. „Du bist etwas ganz Besonderes, Angela Morton.“
Sie blickte liebevoll zu ihm auf. „Nein, du. Es gibt nicht viele Männer wie dich auf der Welt, Rafe Whitten.“
„Jetzt seid ihr an der Reihe. Das kleine Päckchen ist für Rebel.“
„O herrje!“ Angela löste sich aus Rafes Umarmung. „Ich habe ihn draußen vergessen.“ Hastig lief sie zur Haustür und riss sie auf, und tatsächlich stand Rebel geduldig auf der anderen Seite und kam nun gemächlich hereingetrottet. „Er hat so gute Manieren, dass er nie wagen würde, uns mit einem Kratzen an der Tür zu stören.“
„Wie hast du ihm das beigebracht?“, fragte Rafe beeindruckt und reichte ihr das Geschenk für den Hund.
„Habe ich gar nicht. Es liegt ihm wohl einfach im Blut.“ Sie setzte sich neben Rafe und packte ein kleines holzgeschnitztes Namensschild aus. „Das kannst du unmöglich selbst gemacht haben.“
„Doch“, beteuerte Rafe stolz. „Ich habe zu schnitzen gelernt, als ich acht war. Ich bin zwar kein Künstler, aber man kann meist erkennen, was es sein soll.“
„Ich finde, es ist dir sehr gelungen.“ Angela befestigte das Schildchen an Rafes Halsband. „Sag ‚Danke schön‘ zu Rafe“, wies sie Rebel an, und der sprang sofort zu Rafe und leckte ihm das Gesicht.
Sie musste über Rafes verblüfften Ausdruck lachen. „Ich habe ihm allerdings beigebracht, wie man sich anständig bedankt.“
Nachdem Rebel seine Pflicht erfüllt hatte, ließ er von Rafe ab und schlenderte zur Küche, wo sein Wasser- und Futternapf auf ihn warteten.
„Nun bist du dran“, sagte Rafe zu Angela und gab ihr das größere Päckchen.
Sie löste das Band, entfernte das Papier und das Zeitungspapier darunter und enthüllte eine hölzerne, ovale Plakette, in die er ein Engelsgesicht und Flügel geschnitzt hatte. „Das ist das schönste Geschenk, das ich je bekommen habe“, flüsterte sie bewegt.
Lächelnd berührte Rafe ihre Hand. „Ich habe nicht so viel Talent, deine Seele einzufangen, aber ich habe mein Bestes gegeben.“
„Ich glaube, du unterschätzt dich. Guck doch, die Nase und der Mund sind perfekt.“
„Ja, aber die Augen habe ich einfach nicht hinbekommen“, erwiderte er leise.
„Wann hast du es gemacht? Ich habe nie gemerkt …“
„Meistens tagsüber, wenn du bei der Arbeit warst. Ich gebe zu, ab und an bin ich nachts aus dem Bett geschlüpft, während du geschlafen hast. Erst vor zwei Stunden bin ich fertig geworden.“
„Du bist unglaublich.“ Vielleicht liebst du mich ja doch, dachte Angela sehnsüchtig. Ich werde dein Geschenk mein ganzes Leben lang hüten.
Rafe beugte sich über sie und gab ihr einen zärtlichen Kuss. „Die Weihnachtsstimmung hat mich wohl doch mehr überkommen, als ich dachte. Deshalb habe ich das geschnitzt. Und ich danke dir für dein Geschenk.“
Angela presste die Plakette an ihre Brust, während Rafe sie erneut küsste und sie sich ganz auf seinen wunderbaren Mund konzentrierte. Doch wie oft er sie auch küsste, sie spürte, sie würde nie genug von ihm bekommen. Früher hatte sie ihre Freundinnen ausgelacht, die sich wegen eines Mannes zum Narren gemacht hatten. Auch sie selbst hatte sich in der Vergangenheit oft dumm benommen. Aber sie hatte immer gewusst, dass sie die Beziehung leicht aufgeben konnte, wenn es ihr reichte.
Bei Rafe war das anders. Rafe hatte sie ihr Herz geschenkt. Er würde immer ein Teil von ihr sein.
Während Rafe sie zärtlich küsste und sie liebevoll die Holzschnitzerei umfasst hielt, regte sich Hoffnung in ihr. Rafe musste sie einfach lieben, wenn er so viele Stunden damit zugebracht hatte, an sie zu denken. Dennoch hielt ihn irgendetwas davor zurück, ihr seine Liebe zu erklären, selbst heute am Weihnachtstag.
Sein Kuss wurde immer leidenschaftlicher, und er drang tief
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