Baccara Exklusiv 56
auf die Hüfte. „Sie macht mit dir, was sie will, weißt du das?“
Er errötete ein wenig.„Ja, aber ein Vater hat das Recht, seine Tochter zu verwöhnen.“
„Aber ein Plüschpony?“ Sie wies auf das braune Schaukelpferd neben dem Laufstall, das so groß war wie ein richtiges Pony.
„Nur ein kleiner Vorgeschmack auf das Pony, das ich ihr eines Tages schenken werde“, sagte er, um Melanie zu reizen.
Sie schüttelte lächelnd den Kopf und ging auf ihn zu. „Du bist hoffnungslos. Und das Pony kommt nicht infrage. Es sei denn, du bist bereit, hinter ihm sauber zu machen und Juliana das Reiten beizubringen. Weil ich nämlich keine Ahnung davon habe.“
„Ich auch nicht.“
„Das Vatersein hat deine Gehirnfunktionen beeinträchtigt, armer Jack“, bemerkte sie mit ausdrucksloser Miene.
„Wir können ja alle drei zusammen reiten lernen.“
„Ich gehe dir immer wieder in die Falle, was?“
„Ich versuche nicht, dir Fallen zu stellen.“
„Nein“, gab sie zu. „Du brauchst es gar nicht zu versuchen. Ich stelle sie mir selbst.“
Er warf ihr einen beleidigten Blick zu. „Das hätte ich gemerkt und dich in meiner Eigenschaft als Held davon abgehalten.“
Melanie lachte, und Jack war hingerissen. Sie tat es nicht oft, wenn er bei ihr war. Sie hielt Abstand zu ihm, gefühlsmäßig und auch körperlich. Und Jack wünschte sich in beiden Fällen, ihr näherzukommen. Er fragte sich, wie lange er es noch durchhalten würde, sie nicht zu küssen.
Er sah auf die Uhr. „Du bist heute früh zu Hause.“
„Ich habe mir einfach freigegeben.“ Sie lächelte und betrachtete ihn dann genauer. Und es gab sehr viel zu sehen. Er war ein wenig verschwitzt und sonnengebräunt, und die Muskeln in seinen Schultern spielten, als er einen Bolzen festdrehte und dann das nächste Brett hochhob. Melanie schluckte mühsam, als sie sich daran erinnerte, wie sich diese Muskeln unter ihren Händen angefühlt hatten, unter ihren Lippen, an ihrer nackten Haut.
Nein, denk nicht daran, befahl sie sich. „Ich gehe mich umziehen“, erklärte sie abrupt und lief eilig davon. Jack sah stirnrunzelnd auf.
Melanie lief ins Haus. Nachdem sie Julianas Windel gewechselt und ihr etwas zu trinken gegeben hatte, nahm sie die Kleine mit ins Schlafzimmer, wo sie ihr Kostüm auszog und in Jeansshorts und ein leichtes Baumwoll-T-Shirt schlüpfte.
„Komm, Süße, wir müssen uns mit etwas beschäftigen“, sagte sie und ging mit ihrer Tochter auf dem Arm in die Küche. Sie setzte Juliana in ihr Laufstühlchen und durchforstete den Kühlschrank.
Eine Stunde später kam Jack herein und atmete den köstlichen Duft ein. Er fuhr sich mit einem Tuch über das Gesicht und den Nacken. „Kochst du etwa?“
„Schau mich nicht so überrascht an, Jack. Ich dachte, ich lasse dich ein wenig Pause machen, obwohl ich natürlich kein kulinarischer Künstler bin wie du.“
Er lächelte gerührt. Melanie sah anbetungswürdig aus in ihrer Schürze mit dem Aufdruck „Küchengöttin“ auf der Brust und mit dem Mehl auf der Nase.
„Kann ich dein Bad benutzen?“
Sie erstarrte sekundenlang und sah ihn nur an. „Aber natürlich“, sagte sie dann. „Geh ruhig.“ Sie füllte ein Glas mit Wasser und Eisstücken. „Hier. Du musst all das Wasser ersetzen, das du ausgeschwitzt hast.“
„Danke.“ Er leerte das Glas in einem Zug und stieß am Ende einen befriedigten Seufzer aus. Juliana sah lächelnd zu ihm auf und machte seinen Seufzer nach.
Melanie lachte. „Du liebe Güte, sie imitiert schon deine Angewohnheiten.“
„Zum Glück nur die weniger schlechten.“ Jack zwinkerte seiner Tochter zu und machte sich auf den Weg zum Badezimmer. Er freute sich, dass Melanie sich etwas zu entspannen schien in seiner Gegenwart. In den letzten Tagen war sie wie eine nervöse Katze gewesen. Und zwar seit er sie vor der Bank geküsst hatte. Er war sehr oft wieder in Versuchung geraten, es wieder zu tun, aber ihre Reaktion zeigte ihm, dass sie es als Vertrauensbruch betrachtete.
Er trocknete sich ab und schlüpfte in seine Jeans, musste aber feststellen, dass sein Hemd total durchgeschwitzt und schmutzig war. Er konnte unmöglich den Rest des Abends mit nacktem Oberkörper verbringen, also musste er zu Lisas Haus zurückfahren, um sich ein sauberes Hemd zu besorgen.
Es klopfte an der Tür, und er öffnete.
Melanie sog heftig den Atem ein, als sie seine nackte Brust sah. Sie hielt ihm ein T-Shirt hin. „Es gehört dir. Du musst es hiergelassen haben, und
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