Baccara Exklusiv Band 04
hätte.
Lucas strich jetzt gedankenverloren über Chastitys Kinn, und auf einmal schienen sie ganz allein auf der Welt zu sein.
Summer stieß ihren Vater mit dem Ellbogen an, und Lucas zog widerwillig seine Hand zurück. "Sie ist noch hübscher als neulich im Fernsehen."
Chastity warf Summer einen scharfen Blick zu, aber das Mädchen wollte sie nicht aufziehen, das erkannte sie. "Ich … Sie haben mein Haar aufgehellt. Das Make-up und die Ratschläge, wie ich mich benehmen soll, haben den Rest gemacht."
Lucas warf einen ungeduldigen Blick auf die Uhr. "Du hörst um fünf Uhr auf zu arbeiten, wir werden dann in der Lobby auf dich warten. Ich habe das Abendessen vorbereitet, bevor ich die Mädchen vom Flughafen abgeholt habe. Sie sind gerade erst angekommen." Dann lächelte er Sherry zu, die sich am Schreibtisch festhielt und fasziniert von einem zum anderen blickte. "Ich hoffe, wir haben Sie nicht allzu sehr gestört. Ich bin Honeys – Miss Beauchamps – Verlobter, und das sind meine Töchter." Dann legte er die Hände um Chastitys Wangen und küsste sie so stürmisch, dass ihr schwindlig wurde.
"Lucas, jetzt sag mir endlich, was du vorhast", explodierte Chastity später, als sie allein in ihrem Schlafzimmer waren. "Du kommst einfach so bei Charlie's hereinspaziert und setzt mich dem ganzen Klatsch aus …"
"Hast du den Test bereits gemacht?" unterbrach er sie und verschränkte die Arme.
Dieser Mann besitzt wirklich Nerven, dachte Chastity und wusste, dass er kurz davor stand, ihre viel gepriesene Geduld zu erschöpfen. "Nein, ich hatte noch nicht die Zeit dazu. Und in dem Begleitzettel steht, dass man ihn morgens machen muss."
"Morgen früh wirst du dir die Zeit dazu nehmen, Lady. Und was immer auch dabei herauskommen wird, wir werden die Konsequenzen gemeinsam tragen, alle vier. Wenn du schwanger sein solltest …"
"Lucas!" Ihr ungeduldiger Schrei zog ein Kichern aus dem Wohnzimmer nach sich.
Er rannte zur Tür und öffnete sie. "Summer, Raven, das reicht jetzt. Deckt den Tisch. Wir werden in wenigen Minuten bei euch sein."
"Daddy, sei nett zu ihr", warnte eines der Mädchen, während das andere weiterkicherte.
Lucas schloss wieder die Tür. "Diese frechen, dickköpfigen …" Dann sah er, dass Chastity versuchte, ein Lachen zu unterdrücken, und ein strahlendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. "Komm her", flüsterte er.
Und bevor sie noch protestieren konnte, hatte er sie in die Arme gezogen, und sein Kuss weckte ihr Verlangen und ihre Träume. Als sie sich wieder voneinander lösten, lehnte sie sich erschöpft gegen seinen warmen Körper. Die biedere Chastity Beauchamp zitterte vor Verwirrung, während Honey diesen Mann am liebsten auf den Teppich gezerrt hätte.
"So, wie ich es sehe", sagte er mit bebender Stimme, während er sie fest an sich zog, "müssen wir Schritt für Schritt vorgehen. Immer schön eins nach dem anderen. Mach morgen Früh erst einmal den Test, und dann werden wir weitersehen."
Er beugte sich vor, um sie auf die Nasenspitze zu küssen. "Wenn du es nicht machst, werden die Mädchen und ich so lange bei dir kampieren, bis wir es auf anderem Weg herausfinden." Dann gab er ihr einen Klaps auf den Po, streichelte ihren Bauch und schenkte ihr einen Blick, der deutlich zeigte, wie sehr er sich wünschte, jetzt mit ihr allein zu sein.
Am nächsten Morgen stand Chastity zitternd in ihrem Schlafzimmer und versuchte, sich durch Atemübungen zu beruhigen.
"Lucas, würdest du bitte zu mir kommen?" fragte sie, nachdem sie allen Mut zusammengenommen hatte, der ihr zur Verfügung stand.
Die Mädchen unterdrückten ihr Kichern, als ihr Vater mit großen Schritten auf das Schlafzimmer zuging. "Reißt euch zusammen, ihr Kichertanten", ermahnte er seine Töchter nicht allzu ernst, öffnete die Tür und sah Chastity auf dem Bett sitzen.
Sie blickte von dem Beipackzettel des Schwangerschaftstests auf, den sie gerade noch einmal durchgelesen hatte, und versuchte zu ignorieren, wie gut Lucas duftete. Die ganze Nacht hatte sie sich danach gesehnt, in seinen Armen zu liegen, und deswegen kaum ein Auge zugemacht.
Ihr Wohnzimmer war in der vergangenen Nacht zu einem Lagerplatz für die Walkingtons geworden, und als sie am Morgen durch das Zimmer zur Küche ging, hatten die Mädchen noch tief geschlafen, aber Lucas hatte ihr von der Couch aus einen guten Morgen gewünscht, und der Klang seiner unverkennbaren tiefen Stimme hatte ihr Verlangen fast unerträglich werden lassen.
Jetzt
Weitere Kostenlose Bücher