Baccara Exklusiv Band 04
Kleidungsstücke durchweg eine moderate Länge aufwiesen. Es gab keinen Zweifel daran, was er jetzt dachte – Honey und Chastity waren ein und dieselbe Person, jedoch trotzdem grundverschieden.
Er zog eine Schublade der Kommode heraus, durchwühlte Chastitys Unterwäsche, zog praktische Baumwollslips und schlichte BHs hervor und warf ihr dann ein biederes Flanellnachthemd zu. Schließlich trat er wieder ans Bett, öffnete vorsichtig das Brillenetui, das auf dem Nachttisch lag, und sah Chastity prüfend an, als ob er sich vorstellen würde, wie sie mit dem Metallgestell aussehen würde.
"Ich muss jetzt Schluss machen, Mutter", sagte Chastity bestimmt und legte den Hörer auf, als Lucas sich auf ihrem Bett niederließ, ihr die Brille aufsetzte und sie dann eingehend musterte.
"Honey", begann Lucas mit Unheil verkündender Stimme, "du bist in Wirklichkeit Chastity Beauchamp, und du trägst vielleicht mein Kind unter deinem Herzen."
4. Kapitel
Chastity gab sich Mühe, etwas von Honeys Mut zu zeigen. "Das kann nicht sein, Darling. Ich müsste es doch wissen", erklärte sie hastig und zog sich die Wolldecke, die am Fußende ihres Bettes lag, bis unters Kinn, als ob sie sich dadurch vor Lucas schützen könnte.
Aber sie hatte keine Chance. Er packte die Decke, zog sie weg und betrachtete Chastity prüfend von Kopf bis Fuß. Sein Lächeln gefiel ihr gar nicht. "Du könntest schwanger sein, Honey. Es passt alles zusammen. Deswegen habe ich dir vorhin auch einen Schwangerschaftstest gekauft, damit wir wissen, woran wir sind." Wieder klingelte das Telefon, und Lucas nahm ab. "Ja?"
Seine Gesichtsmuskeln spannten sich an, während er zuhörte. "Hör zu, mein Junge, vielleicht bist du Chastitys Bruder, aber dort, wo ich herstamme, verlangt man nicht von seiner Schwester, dass man abgeholt wird, nur weil man einen über den Durst getrunken hat. Ruf dir ein Taxi."
Er warf den Hörer auf die Gabel und lächelte Chastity kühl an, dabei wirkte er wie ein Wolf, der gerade sein Opfer erledigt hatte. "Dein Bruder", erklärte er. "Jetzt beginne ich langsam, die Zusammenhänge zu verstehen – Hope ist deine Schwester, und deine Mutter ist eine Konsumsüchtige. Und alle drei haben eins gemeinsam – sie sind von dir abhängig. Ich wette, dass du ihnen immer wieder aus der Klemme hilfst, wie auch Hope, als Ginger, die eigentliche Kandidatin von Heartbeats absagte. Da deine Schwester dringend eine neue Kandidatin herbeizaubern musste, bist du eingesprungen und wurdest Honey."
"Du kannst nicht einfach so über mich bestimmen, Cowboy." Wütend wollte Chastity sich aufsetzen, als sie bereits von einer starken Hand wieder auf das Bett gedrückt wurde. Ihr Körper reagierte sofort auf seine Berührung, und auch Lucas' Augen verdunkelten sich schlagartig vor Erregung, als er ihre eine Brust umschlossen hielt.
Chastity ärgerte sich, dass sie sofort mit heißem Verlangen auf seine Zärtlichkeit antwortete, und auch darüber, wie Lucas in ihre Privatsphäre eingedrungen war. "Geh endlich, Lucas." Sie wollte in Ruhe über das nachdenken, was er ihr eben an den Kopf geworfen hatte, so wie sie mit allen Ereignissen in ihrem Leben umgegangen war.
"Genau das werde ich nicht tun, Lady."
Sie rückte ihre Brille zurecht. "Du benimmst dich unmöglich, Lucas."
"Ja, wahrscheinlich. Aber du brauchst jemanden, der auf dich aufpasst, und das werde wohl ich sein, also ruh dich ein wenig aus, und dann werden wir über alles reden."
Fassungslos über so viel Unverschämtheit starrte sie ihn an.
"Reg dich wieder ab", sagte er etwas freundlicher und fuhr mit der Hand noch einmal über ihre Brust.
In seiner Berührung lag etwas so Sanftes und Beruhigendes, dass ihre Wut sich plötzlich in Luft auflöste und sie erschöpft antwortete: "Es ist alles so kompliziert, Lucas."
"Das ist wahr." Er spielte jetzt mit einer Hand mit ihrem Haar und streichelte es sanft.
Chastity schloss die Augen und wünschte sich, dass sie Hope nie erlaubt hätte, sie als Heartbeats -Königin zu präsentieren, und sehnte sich danach, für immer die gute alte Chastity aus Charlie's Buchhaltung geblieben zu sein. Sie seufzte müde und wünschte …
"Schlaf jetzt ein, Honey", meinte Lucas und nahm ihr die Brille ab. "Wir werden über alles reden, wenn du dich besser fühlst." Dann deckte er sie sorgfältig zu, legte sich neben sie und zog sie an sich. "Ich glaube, wir können beide etwas Schlaf gebrauchen."
Chastity wachte von dem Duft frisch zubereiteten Kaffees und
Weitere Kostenlose Bücher