Baccara Exklusiv Band 04
Pflichtgefühl geheiratet hast."
"Das ist das Aus für unsere Hochzeitsnacht, nicht wahr?" fragte Lucas schroff.
Sie sah ihn erstaunt an und runzelte die Stirn. "Was meinst du damit?"
"Ich habe etwas getan, was dir nicht gefällt. Deswegen werde ich logischerweise auf der Couch schlafen müssen, oder du wirst mir den Rücken zudrehen." Chastity sah ihn verständnislos an, setzte die Brille auf und betrachtete ihn prüfend. "Ich weiß überhaupt nicht, wovon du sprichst."
Er lächelte gezwungen, während die Angst ihm fast die Kehle zuschnürte. Glück schien nicht für ein Leben lang gemacht zu sein. "Ich habe das alles schon einmal erlebt. Die Frauen drehen durch, und Sexentzug wird als Strafe benutzt."
"Sex?" Chastity sprach leise, in ihrer Stimme lag ein gefährlicher Unterton. In ihren grünen Augen standen Tränen. "Du denkst, es ist eine Frage von Sex? Oh!"
Dann stand sie vor ihm und schlug die Hände gegen seine Brust. "Ich möchte, dass du weißt, dass ich früher nie so unbeherrscht war. Ich habe immer vernünftig gehandelt. Du bist unmöglich, Lucas Walkington." Mit diesen Worten zog sie Lucas an den Ohren näher an sich heran und gab ihm einen ungestümen Kuss.
"So", erklärte sie schließlich atemlos und immer noch wütend. "Küsst so eine Frau, die ihren Mann aus dem Bett verbannt, nur weil er sich wie ein Narr benommen hat?"
Ihm fiel ein Stein vom Herzen.
"Sex!" fuhr sie temperamentvoll fort und gestikulierte mit den Händen. "Natürlich konntest du nicht sagen 'Liebe' oder etwas anderes Nettes. Nein, du sagst Sex. Nun, Lucas, ich habe Neuigkeiten für dich. Mir gefällt …" Zufrieden bemerkte er, dass sie verlegen stockte.
Er strich ihr eine Locke aus dem Gesicht, doch sie schob entschieden seine Hand weg. "Du und ich werden in Zukunft gemeinsam darüber reden – ich wiederhole, reden –, was wir für Informationen an unsere Nachbarn weitergeben. Ich habe einige größere Mängel in unserer Beziehung festgestellt. Und weil wir schon einmal dabei sind, lass uns gleich einiges klarstellen."
Lucas sah fasziniert zu, wie Chastity im Raum hinund herlief. Sein Interesse wurde noch größer, als sie ihr Sweatshirt über den Kopf zog und ihm zuwarf.
"Ich muss etwas über Kühe und Pferde wissen. Ich möchte das Leben auf der Ranch besser verstehen. Aber wenn du dich ständig vor mir versteckst und den Beleidigten spielst, werde ich nichts dazulernen." Chastity streifte ihre Schuhe ab und marschierte weiter. "Und dann ist da noch die Sache mit den Mädchen." Sie blieb stehen, zog ihre Hose aus und warf sie ihm ebenfalls zu. Lucas konnte kaum den Blick von ihrem BH nehmen und stellte auf einmal fest, dass ihm seine Jeans zu eng wurde. "Du versuchst das Unvermeidliche zu vermeiden. Diese Mädchen sehnen sich danach, ausgehen zu dürfen, und irgendwann werden sie es tun, mit oder ohne deine Zustimmung. In der kurzen Zeit, in der ich in eurer Familie bin, musste ich feststellen, dass ihr nicht wisst, wie ihr miteinander reden sollt. Ihr drei gleicht euch so sehr."
Chastity überhörte den ungläubigen Laut, den er ausstieß. Sie hakte ihren BH auf und zog ihn aus. "Wir müssen alle unseren Teil leisten. Auch ich kann einige Dinge übernehmen", erklärte sie und warf Lucas ihren Slip zu. "Ich bin nie sehr leidenschaftlich oder selbstbezogen gewesen. Aber bei dir entdecke ich Seiten, die ich nie an mir vermutet hätte", murmelte sie. "Ich war immer beherrscht, und ich habe immer das Wohlergehen der anderen miteinbezogen. Aber dich habe ich vom ersten Moment an gewollt. Du warst das Erste in meinem Leben, das ich ohne Vorbehalt und aus völlig egoistischen Gründen wollte. Du gabst – nein, du gibst – mir das Gefühl, weiblich und begehrenswert zu sein."
Chastity gähnte, sah auf ihre Socken hinunter und setzte sich aufs Bett. "Ein Garten", sagte sie schläfrig. "Ich wünsche mir einen richtigen Garten mit großen, saftigen Tomaten und Gurken und Bohnen und Erbsen. Vielleicht auch Kumquats und Kiwis. Ganz sicher werde ich Champignons in diesem alten Keller züchten."
Lucas schluckte den Kloß hinunter, der in seiner Kehle saß. Er kniete sich vor ihr nieder und zog ihr die Socken aus. Sie fuhr sanft mit den Händen durch sein Haar und beugte sich mit einem Seufzer zu ihm hinunter, um ihn zu küssen. "Hilfe, ich habe noch nie mit jemandem so geredet. Du bist die beste Medizin gegen meine Hemmungen, Lucas. Danke, dass du mir zugehört hast, aber trotzdem bin ich immer noch verärgert über deine
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