Baccara Exklusiv Band 04
Ankündigung heute Nacht. Ich werde zu einem Arzt gehen und mich untersuchen lassen – ich fühle mich wunderbar, Lucas." Sie war eingeschlafen, noch ehe er sanft ihren Kopf aufs Kissen gebettet hatte. Dann legte er sich neben Chastity, die sich im Schlaf zu ihm umdrehte und den Oberschenkel und den Arm auf seinen Körper legte.
Lucas musste überrascht feststellen, dass ihm Tränen in die Augen stiegen. Was oder wer Chastity auch immer war, sie warf ihn weder aus dem Bett noch stellte sie unvernünftige Forderungen. Nicht einmal hatte die Lady in ihrer Tirade Geld oder dessen Nichtvorhandensein erwähnt, dafür aber, dass sie etwas über Kühe lernen wollte.
Er spürte den Duft ihres Haares, und während er langsam über den Rücken seiner Frau strich, wurde er von seinen Gefühlen beinahe übermannt.
Es war alles viel zu schön, um wahr zu sein.
Dann glitt er langsam in den Schlaf hinüber und schmiegte sich an Chastitys weichen Körper.
Der Tag war wundervoll. Die Sonne strahlte, und das Leben schien voller unentdeckter Möglichkeiten zu sein. Lucas fuhr seinen Traktor mit dem Pflug hinaus auf den Hof und in den alten Garten, in dem seit Jahren nichts mehr angebaut worden war.
Chastity konnte es kaum erwarten, die Schuhe auszuziehen und in der feuchten Frühlingserde herumzulaufen. "Ich bin noch nie auf richtiger Erde herumgelaufen", erklärte sie schüchtern.
In Chicago gab es zwar auch Erde, aber keinen frischen Mutterboden wie diesen, der darauf wartete, Pflanzen nähren zu können. Lucas beobachtete sie, und für einen Moment tauschten sie einen zärtlichen Blick aus. "Barfuß und schwanger", erklärte Lucas mit rauer Zärtlichkeit. "Chicago-Lady, es macht wirklich Spaß, dir zuzusehen."
Sie hätte ihn am liebsten umarmt, um mit ihrer Liebe den Schmerz zu lindern, der ihn stets zu umgeben schien. Wer und was auch immer ihm Narben zugefügt hatte, sie gingen tief. Eine andere Frau hatte ihn besessen, ihn so verletzt, dass er es nicht mehr wagte, sich auf eine neue Liebe einzulassen.
Chastity seufzte und bohrte ihre Zehen in die weiche Erde. Plötzlich spürte sie, dass sich etwas unter ihren Füßen bewegte. Sie schrie laut auf.
Lucas lachte, als Chastity noch einen weiteren Wurm in der frisch gepflügten Erde entdeckte.
"Regenwürmer", erklärte er, während sie vorsichtig, den Blick auf den Boden gerichtet, auf ihn zuging.
"Das sind Schlangen, Lucas. Kleine Schlangen." Mit diesen Worten sprang sie zu ihm auf den Traktor, als wenn er der einzig sichere Baum in einem Fluss voller Alligatoren wäre.
"Man kann sie ausgezeichnet zum Angeln gebrauchen. Unten im See gibt es Karpfen und Hechte." Dann presste er seine Lippen zusammen, und sein Blick glitt hinüber zum Horizont. "Auf dem alten Grundstück."
Sie spürte den Schmerz und die Last der Erinnerung in seiner Stimme und wartete auf eine Erklärung. Aber Lucas tat nichts dergleichen. "Uns steht hier nicht sehr viel Wasser zur Verfügung. Leg den Garten also nicht allzu groß an. Die Tiere brauchen im Sommer jeden Tropfen. Ich werde bis zum Einbruch der Nacht Seth Jones helfen, Zäune zu setzen. Die Mädchen kommen gleich nach der Schule nach Hause. Ruh dich aus, so gut es geht." Dann zuckte er mit den Schultern und ging auf die Scheune zu. Chastity starrte ihm nach, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte, und wusste, dass er zwar seinen Körper, aber sonst nichts mit ihr teilte. "Lucas Walkington", sagte sie laut. "Spiel nur den Einsamen, du wirst schon sehen, wie weit du damit kommst."
An diesem Abend stand Chastity vor dem Schlafzimmerspiegel und betrachtete sich in der hautengen neuen Jeans. Sie war ein Hochzeitsgeschenk von Summer und Raven und saß perfekt.
Eigentlich hatte sie in der Küche ein wenig mithelfen wollen, aber Lucas und die Mädchen hatten sie kurzerhand davongescheucht. Sie griff zur Bürste, machte sich einen Pferdeschwanz und nahm ihn mit einem Gummiband zusammen. Dann steckte sie sich Kämme links und rechts ins Haar, damit ihr die Locken nicht allzu sehr ins Gesicht fielen.
"Du siehst großartig aus", rief Raven aus, als Chastity ins Wohnzimmer trat. "Nicht wahr, Daddy?"
Lucas streckte sich und wanderte langsam mit seinem Blick über Chastitys Figur. "Wessen verflixte Idee war das?" stieß er schroff, fast bedrohlich aus.
"Hör auf zu fluchen, Lucas", befahl Chastity sanft, aber bestimmt, als sie die Tränen in den Augen der Mädchen sah. Wenn er ihr gerade jetzt klar machen wollte, dass sie keine
Weitere Kostenlose Bücher