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Baccara Exklusiv Band 04

Baccara Exklusiv Band 04

Titel: Baccara Exklusiv Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Carroll Cait London Karen Leabo
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hörte man Lucas in der Morgendämmerung laut im Schlafzimmer schreien. Er riss die Schubladen auf, starrte auf die geordneten Papiere und öffnete einen Schuhkarton, in dem in alphabetischer Reihenfolge Coupons in Umschlägen einsortiert waren. "Was ist das?" zischte er und fuhr durch die Coupons.
    Chastity kämpfte sich verschlafen mit Lucas' Kopfkissen im Arm aus den Bettdecken hervor und strich ihr zerzaustes Haar aus dem Gesicht. Vor ihr stand ein Mann, der keinerlei Ähnlichkeit mehr mit dem einfühlsamen Liebhaber der vergangenen Nacht hatte. Sie räusperte sich, setzte eine unschuldige Miene auf und wünschte sich, sie hätte ihm alles gestern erzählt.
    "Darling, bitte. Die Mädchen schlafen noch", versuchte sie ihn zu beruhigen und lächelte verführerisch, wie Hope es ihr beigebracht hatte.
    "Ich kann den ganzen Unsinn mit der Näherei verstehen und auch, dass die Mädchen wollten, dass du ihre Lehrer kennen lernst, weil sie mit dir angeben wollten. Frauen sind nun einmal so. Aber du rührst mir nicht meinen Schreibtisch an."
    Chastity bedeckte ihre nackten Schultern mit dem Laken und konnte nicht verhindern, dass ihr Lächeln verschwand und einer bedrückten Miene Platz machte. Sie biss sich auf die Unterlippe, die jetzt leicht zu zittern begann. Lucas setzte sich aufs Bett, zog wütend seine Socken an und sah sie dabei zornig an.
    Sein schweigender Vorwurf war zu viel für sie. "Du brauchst Hilfe", erklärte Chastity. "Du hast keine Organisation. Ich bin Buchhalterin und …"
    Lucas fluchte, und Wayne zog den Schwanz ein und lief ins Wohnzimmer.
    "Sei doch vernünftig, Lucas …", begann Chastity von neuem, als Lucas aufstand und sein Hemd zuknöpfte. "Ich bin erst im zweiten Monat schwanger, und ich habe mein ganzes Leben gearbeitet. Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich von dir lebe, ohne dass …"
    "Ich sorge für meine Familie, Lady. Da du herumgeschnüffelt hast, weißt du jetzt ja, wie wenig wir haben."
    "Lucas, deine Finanzen sind meine Finanzen, und so schlecht steht es gar nicht", erwiderte Chastity hitzig und wurde sich wieder einmal bewusst, dass nur ihr geliebter Ehemann sie so wütend machen konnte. "Ein bisschen Reorganisierung kann dir helfen, Zeit und Geld zu sparen. Fangen wir mit den einfachen Sachen an – wir müssen Coupons benutzen und das Geld, das du für die Mädchen aufs Sparkonto gepackt hast, gewinnbringender anlegen."
    Er griff nach seinem Stetson, drückte ihn sich auf den Kopf und starrte sie an.
    "Versuch nicht, mir Angst einzujagen, wie du es mit deinen Töchtern tust", erwiderte Chastity kampfbereit.
    "Du hast meinen Schreibtisch durcheinander gebracht", brüllte er.
    "Nein, ich habe ihn aufgeräumt und Sachen geordnet. Darin bin ich gut." Es war eines von den zwei Talenten, die man ihr in die Wiege gelegt hatte. Aber wenn Lucas schon Schwierigkeiten mit ihrem Organisationstalent hatte, wie würde er erst auf ihre Mitteilung reagieren, dass sie eine Wasserhexe, eine Rutengängerin war, die Wasser selbst unter ausgedörrter Erde praktisch riechen konnte?
    "Lady, du sollst dich schonen, und ich werde für dich sorgen", begann Lucas drohend.
    "Ich habe jahrelang auf mich aufpassen müssen, Mr. Walkington. Ich habe Fähigkeiten und Talente, von denen du noch nicht einmal etwas ahnst", erwiderte sie hitzig.
    "Ja, du kannst Probleme machen, und was sonst noch?"
    Diese Herausforderung war selbst für Chastity zu viel. Sie sprang auf, schlug mit einem Kopfkissen auf ihn ein, zerrte ihn aufs Bett und hielt ihn dann wie ein Ringer auf dem Laken fest. Als sie sah, dass er amüsiert lächelte, wurde ihr klar, dass er es ihr leicht gemacht hatte, sie zu überwältigen. "Ich werde Coupons ausschneiden, die Einund Ausgänge kontrollieren, in Heimarbeit als Johns Buchhalterin arbeiten, meinen Garten bepflanzen – und außerdem liebe ich dich."
    Sie war so mit ihrer Aufzählung beschäftigt gewesen, dass sie nicht bemerkt hatte, wie sein Gesichtsausdruck sich verändert hatte und wie er liebevoll mit seinen Händen durch ihr Haar fuhr. Sie atmete tief durch und verriet ihm ihr Geheimnis. "Lucas, ich bin eine Wasserhexe."
    "Du liebst mich", wiederholte er fassungslos.
    "Natürlich. Ich kann zwar selbst nicht verstehen, warum, denn du bist entschieden zu stolz. Aber ich liebe dich nun einmal, und das kann man nicht ändern." Chastity blies sich eine Locke aus dem Gesicht. Sie hoffte, dass sie ihn mit ihrem Geständnis, dass sie eine Wasserhexe war, keine Angst eingejagt hatte. Sein

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