Baccara Exklusiv Band 04
verwirrter Ausdruck verriet ihr, dass er sicherlich gleich vorschlagen würde, einen Psychiater aufzusuchen.
Das Telefon klingelte. Lucas nahm den Hörer ab und stopfte sich gleichzeitig ein Kissen unter den Kopf. Er ließ forschend den Blick über ihr Gesicht wandern, und Chastity atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Der Arme, es musste eine niederschmetternde Erfahrung sein, zu hören, dass die eigene Frau übersinnliche Kräfte besaß. Sie fühlte sich auf einmal sehr niedergeschlagen, und ihr Magen zog sich krampfhaft zusammen. Sie schluckte, als er der Person am anderen Ende der Leitung zuhörte und die Stirn runzelte. "Ja, sie sitzt neben mir."
Ausgerechnet jetzt, wo sie mit ihren Gefühlen zu kämpfen hatte, kam ein Anruf von ihrer Mutter. "Wie geht es dir, Mom?" fragte Chastity, nachdem ihre Mutter ohne Unterbrechung über Brents Liebesaffären, den Kummer mit ihren Rechnungen und Hopes Verhältnis mit Lyle berichtet hatte.
Während sie mit ihrer Mutter redete, lag Chastity auf dem Schoß ihres Ehemannes und wurde gestreichelt und geküsst. Kein Zweifel, Lucas wollte sie beruhigen, bevor er ihr eine Psychoanalyse vorschlug. Während sie sich das neueste Kreditkartenfiasko ihrer Mutter anhörte, betrachtete sie Lucas' Gesicht.
Er knabberte an ihrem Ohrläppchen. "Sag ihr, sie kann zum Teufel …"
"Was?" rief Gracie, während Lucas Chastitys Hals liebkoste. "Liebes, hat Lucas etwas gesagt?"
Chastity gab sich Mühe, sich zu konzentrieren. Eine Aufgabe, die schwierig war, denn Lucas wickelte sie aus Laken und Bettdecken, als wenn sie ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk wäre. "Wir werden die Coupons benutzen, und du kannst so viele Ordner anlegen, wie dein Herz begehrt", flüsterte er, während er bewundernd ihren Körper betrachtete und sanft über ihre wohl gerundeten Hüften strich.
Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sanft und liebevoll legte Lucas seine Hand auf ihren Bauch und massierte ihn zärtlich.
"Mutter, kauf dir endlich einen Taschenrechner", sagte Chastity rau, gefangen von Lucas' verzaubertem Gesichtsausdruck. "Ich werde dir schreiben, wenn ich mich hier richtig eingelebt habe. Oklahoma ist wundervoll. Ja, ich sagte, kauf einen Taschenrechner. Ich hoffe, dass du dein Konto wieder ausgleichen kannst. Bye bye."
9. Kapitel
Chastity atmete tief die frische Mailuft ein und bohrte die Zehen in die weiche Erde ihres Gartens. Heute Morgen war ein Päckchen ihrer Mutter mit überfälligen Rechnungen und Mahnschreiben verschiedener Kreditkarteninstitute eingetroffen, einschließlich eines flehentlichen Schreibens ihres Bruders, sie möge ihn vor einer Rothaarigen retten, der er die Ehe versprochen hätte. Chastity hatte das Päckchen kurzentschlossen wieder zurückgeschickt. Sie hatte einen Zettel beigefügt:
Mutter, kann dir leider nicht helfen. Bitte Hope oder Brent, es zu tun. Du bist eine fähige Frau. Du hättest nicht drei Kinder aufziehen und mit Großvater fertig werden können, wenn du keine Ahnung davon hättest, wie man mit Geld umgeht. Mit ein bisschen Geduld und Übung wirst du alles wieder regeln können. Grüße Hope und Brent von mir. Ich liebe euch.
Sie runzelte die Stirn, als sie ein kleines Unkraut sah, das die Frechheit besaß, sich zwischen ihre liebevoll gepflanzten grünen Bohnen einzuschleichen. Der Garten war nicht sehr groß, und es machte ihr Spaß, ihn zu hegen und zu pflegen. Salbei, Knoblauch und Zwiebeln wuchsen entlang des Zaunes, der bereits zu Zeiten von Lucas' Großmutter dort gestanden hatte. Wayne lag faul in der Sonne, verärgert über die Kälber, die er nicht jagen durfte. Hin und wieder knurrte er die Kühe an, um zu zeigen, wie gefährlich ein Pudel sein konnte.
Chastity trug eines von Lucas' alten Hemden. Sie strich es liebevoll über ihrem Bauch glatt und dachte über ihre neue Familie nach.
Die Walkingtons bekämpften sich zurzeit wie Hunde, die sich um einen Knochen balgten. Die Mädchen wollten ausgehen, wünschten sich die Dinge, auf die jede junge Frau ein Recht hatte. Lucas hingegen wollte sie davor beschützen, verletzt zu werden. Obwohl die Walkingtons sich tief und innig liebten, konnte sich ein tiefer Bruch vollziehen, wenn die Angelegenheit nicht bald zu aller Zufriedenheit gelöst werden würde.
Eine neue Turnhalle wurde gebaut, und Lucas hatte dort einen Job angenommen. Müde und schlecht gelaunt versorgte er das Vieh bereits vor dem Morgengrauen und kehrte, wenn es dunkel wurde, zurück, duschte mit letzter Kraft
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