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Baccara Exklusiv Band 23

Baccara Exklusiv Band 23

Titel: Baccara Exklusiv Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Leabo Shawna Delacorte Ann Major
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auf der Suche nach einem dritten Job ins Krankenhaus. Dabei geriet sie durch Zufall in mein Büro.
    Sie hat eine schreckliche Kindheit hinter sich. Ihr ganzes Leben lang haben ihr ihre Eltern erzählt, wie unscheinbar sie wäre und dass sie es niemals zu etwas bringen würde. Im Alter von siebzehn Jahren, nachdem sie gerade mit der High School fertig war, zwangen ihre Eltern sie, einen fünfzig Jahre alten Farmer zu heiraten, der eine junge Frau suchte, die ihm haufenweise Söhne zur Arbeit auf der Farm schenken sollte. Ninas Eltern erklärten ihr, sie sollte diesen Mann besser nehmen, da sie sich für keinen Beruf besonders eignen würde und dies zweifellos ihre einzige Chance wäre zu heiraten. Sie stellten klar, dass sie keinerlei Absicht hätten, sie weiterhin zu unterstützen."
    Walter McKendrick schüttelte bestürzt den Kopf. "Solchen Leuten sollte man nicht erlauben …" Er brach ab. "Nun, es ist sicher ein Zeichen für Ninas Kämpfernatur und ihre Kraft, dass es ihr gelungen ist, sich aus dieser Situation zu befreien und etwas aus ihrem Leben zu machen."
    "Genau. Und deshalb ist sie perfekt für die Arbeit mit Steve. Sie kennt und versteht die Art von Ärger und Frustration, die in ihm brodelt. Genauso war sie selbst auch, als ich ihr zuerst begegnet bin. Sie wird sicherstellen, dass Steve sich nicht aufgibt."
    Walter stand auf und kam um seinen Schreibtisch herum zu Elizabeth. "Kommen Sie, Dr. Cameron, ich gebe Ihnen in der Cafeteria eine Tasse Kaffee aus."
    Elizabeth lächelte. "Es ist mir ein Vergnügen, Dr. McKendrick."
    Walter sprach weiter, als sie zum Fahrstuhl gingen. "Wie kam es, dass Nina ganz allein in Seattle aufgetaucht ist?"
    "Als sie nach einem Jahr immer noch nicht schwanger war, hat dieser Farmer sie aus dem Haus geworfen. Sie ist von Montana nach Colorado gegangen und schließlich nach Seattle gekommen. Ich habe ihr eine anständige Wohnung verschafft, zwei Jahre lang in unzähligen Gruppentherapiesitzungen mit ihr gearbeitet und ihr zu einer Ausbildung für ihre jetzige Arbeit verholfen. Sie war sehr klug und wissbegierig und hat schnell gelernt."
    "Dann haben Sie sie dazu ermuntert, mit Blinden zu arbeiten?"
    "Nein, das war ihre eigene Entscheidung auf der Grundlage eines Problems, das sie immer noch mit sich herumschleppt. Sie glaubt weiterhin, sie wäre unattraktiv. Deshalb hält sie diesen Beruf für die perfekte Lösung. Die Blinden können sie nicht sehen, und so ist sie vor Demütigungen und Zurückweisungen geschützt. Sie hat all das Selbstvertrauen, das sie braucht, um ihre Arbeit ausgezeichnet zu machen und ihren Lebensunterhalt zu verdienen, aber keinerlei Selbstbewusstsein als Frau."
    Elizabeth schüttelte den Kopf. "Ich kann bloß vermuten, durch welche Hölle sie gegangen ist mit dem Bastard, mit dem sie verheiratet war. In diesem Bereich sind ihre Erinnerungen so schmerzhaft, dass ich nie durch die Mauer durchgedrungen bin, die sie um sich errichtet hat. Zurzeit ist ihre Angst noch größer als der Wunsch, sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen. Sie wird ganz blass, wenn es um sexuelle Beziehungen geht. Wir haben das Thema weitgehend vermieden, aber ich denke, sie hat genügend Anregungen bekommen, um allein daran weiterzuarbeiten, vielleicht ohne dass ihr das selbst bewusst ist."
    Walter McKendrick nickte verständnisvoll. "Vielleicht wird sie irgendwann einem netten jungen Mann begegnen, der sie wirklich gern hat und reif und intelligent genug ist, um zu wissen, dass oberflächliche Schönheit nicht zählt."
    Sie verließen den Fahrstuhl im Erdgeschoss und gingen zur Cafeteria. "Nina ist keine unattraktive Frau", erklärte Elizabeth. "Sie zieht es nur vor, sich hinter diesen schlampigen Sachen zu verstecken, die sie trägt, und diesem Knoten, zu dem sie ihr Haar aufsteckt. Meine persönliche Meinung ist, dass sie sich so anzieht, um jede Art von Aufmerksamkeit abzuwehren, die sie vielleicht von einem Mann erhalten könnte. Tatsache ist …" Elizabeth blieb stehen und beugte sich zu Walter vor, "… dass in dem schwarzen Brillengestell, das sie manchmal trägt, nur Fensterglas ist."
     
    Es war notwendig, dass Nina sich völlig vertraut machte mit Steves Umgebung, um ihm helfen zu können. Sie begann an der Vordertür. Die Eingangshalle war zwei Stockwerke hoch und zu den oberen Räumen hin offen. Das Wohnzimmer enthielt einen großen Kamin aus natürlichem Stein und war mit einer Mischung aus Antiquitäten und Art-déco-Kunstwerken dekoriert.
    Nina sah sich um.

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