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BACCARA EXKLUSIV Band 40

BACCARA EXKLUSIV Band 40

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gerard
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„Hi, Daddy. Ich muss mir die Hände waschen gehen.“ Sie reckte sich, küsste Tom in Windeseile auf die Wange und war, bevor einer von ihnen etwas sagen konnte, wieder hinausgelaufen.
    „Was geht hier vor? Jeb sagte, Amy fühle sich nicht gut.“ Toms Stimme war tief und ruhig, aber Tannis spürte die brodelnde Wut dahinter.
    In einer unbewusst flehenden Geste streckte sie die Arme aus.
    „Amy ist es wahrscheinlich ein bisschen peinlich, es dir selbst zu sagen.“ Sie lächelte schwach. „Dein kleines Mädchen ist kein kleines Mädchen mehr. Sie hat heute ihre erste Periode bekommen.“
    „Sie hat …“ Tom riss verblüfft die Augen auf, aber schon runzelte er wieder die Stirn. „Ist alles in Ordnung mit ihr? Was hat der Arzt gesagt?“
    „Ich habe sie noch zu keinem Arzt gebracht. Es ist nicht nötig. Ich dachte, wir sollten warten, bis Amy es dieses erste Mal hinter sich hat, bevor wir einen Termin abmachen.“ Sie schluckte nervös. Ihr Handeln ergab ihrer Ansicht nach Sinn, aber Tom schien damit nicht zufrieden zu sein.
    „Es ist nicht nötig? Was, zum Teufel, soll das heißen?“, schrie er.
    Regelrecht geschockt starrte sie ihn an. „Tom, ich dachte nicht …“
    „Du dachtest nicht? Auf jeden Fall dachtest du, entscheiden zu dürfen, mich über den Gesundheitszustand meiner Tochter nicht in Kenntnis zu setzen.“ Er schrie nicht mehr, aber der eisige Ton seiner Stimme traf sie wie ein scharfes Messer.
    „Lass mich dir etwas sagen, Mrs. Hayes. Du magst ja jetzt denselben Nachnamen haben wie meine Kinder, aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, Entscheidungen zu fällen, die sie angehen. Es sind meine Kinder. Was ihre Gesundheit und ihr Wohl betrifft, wird nur von mir entschieden.“
    „Aber, Tom“, flüsterte sie gepresst, „Amy ist nicht krank. Ich glaubte nicht, dass das …“
    „Du hast kein Recht, hast du mich verstanden? Maß dir nie wieder an zu wissen, was gut für meine Kinder ist, ohne mich vorher zu fragen. Ist das klar?“
    Oh, es war ihr nur allzu klar. Das Herz lag ihr wie ein kleiner, eiskalter Klumpen in der Brust. Zuerst hatte sie tatsächlich ein schlechtes Gewissen bekommen, als trüge sie an irgendetwas die Schuld, als habe sie durch ihre Entscheidung Amys Leben in Gefahr gebracht. Aber so schnell sie dieses Gefühl gehabt hatte, so schnell war es auch wieder verschwunden.
    Nie wieder sollte ein Mann ihr Selbstwertgefühl mit Füßen treten, das hatte sie sich nach ihrer Scheidung geschworen.
    Sie gab ihrer Wut freien Lauf.
    „Merkst du eigentlich, wie verrückt du klingst?“ Ihre Stimme klang nicht ganz fest, aber das war ihr egal. „Wenn eins deiner Kinder auch nur eine harmlose Erkältung bekommt, gerätst du in Panik, als ob die Pest ausgebrochen wäre. Weißt du, warum ich dich nicht informiert habe?“ Sie trat dicht an ihn heran und stieß ihm mit dem Zeigefinger kräftig vor die Brust. „Weil Amy es nicht wollte. Deine Tochter hat mich angefleht, dir nichts zu sagen, weil sie wusste, dass du genauso reagieren würdest, wie du es tust. Wenn deine eigenen Kinder merken, wie übertrieben dein Verhalten ist, warum merkst du das dann nicht?“
    „Es ist mir egal, für wie übertrieben du mich hältst. Kein Mitglied meiner Familie wird aufgrund mangelnder ärztlicher Hilfe leiden müssen. Weder Amy, noch Jeb. Und auch du nicht.“
    Sie würde es später bereuen, das war ihr klar, sie sollte jetzt einfach weggehen, aber ihre Wut war zu stark. Sie konnte diese heftigen Worte nicht mehr zurückhalten. „Weißt du, was hier das wahre Problem ist, Tom? Du bestrafst immer noch Mary. Aber ich bin nicht Mary! Und ich habe es satt, dir das immer wieder beweisen zu müssen. Mary ist diejenige, auf die du wirklich wütend bist, weil sie nicht getan hat, was du für richtig hieltest. Mary traf die Entscheidung, die für sie am besten war, und sie war überzeugt, dass sie die beste für euch alle war. Sieh den Tatsachen ins Gesicht! Mary war todkrank, und sie war sich dessen voll bewusst. Sie wollte nicht, dass ihr Leben hässlich und unwürdig endet und sich ihr Sterben unendlich hinzog, bis wir alle darum beten würden, dass sie endlich von ihren Schmerzen und Leiden befreit würde …“
    „Halt den Mund!“ Toms Gesicht verzerrte sich vor Wut. „Du weißt nicht, wovon du redest.“ Er drehte sich heftig von ihr weg und schlug mit der Faust gegen die Kellertür. Das laute Krachen ließ sie zusammenzucken.
    Danach herrschte eisige Stille.
    Tom stand für einen Moment

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