BACCARA EXKLUSIV Band 40
sein.
Einige Stunden später, als die Geräusche eines Familienabends verklungen waren und alle schliefen, lag Tom halb auf Tannis in ihrem großen Bett. Er war erschöpft, aber unendlich befriedigt. Tannis fuhr ihm zärtlich durchs Haar.
Er seufzte zufrieden, rollte sich von ihr herunter und zog sie in die Arme. „Du tust mir in so vieler Hinsicht wirklich gut.“
Sie zögerte einen Moment und erwiderte dann: „Du wirst mir verzeihen, wenn ich deine Bemerkung in Zweifel ziehe. Nach dem, was wir in diesem Bett gerade getan haben …“
„Und in der Tonne.“
„Und in der Tonne, denke ich, dass deine Meinung über mich leicht voreingenommen sein könnte.“
Er stützte sich auf einen Ellbogen und sah ihr fest ins Gesicht. „Ich meine es ernst. Dich in meinem Bett zu haben bedeutet, dass einer meiner Träume wahrgeworden ist, aber dich in meinem Leben zu haben, ist für uns alle gut. Ich muss dir danken, dass du mir geholfen hast, heute mit Amy zu reden. Ich muss anfangen, ihr wenigstens in kleinen Dingen Vertrauen entgegenzubringen und zu erkennen, dass sie langsam erwachsen wird und Unabhängigkeit braucht. Warum ist mir das vorher nie klargeworden?“
„Du hast dir über so vieles andere Sorgen gemacht, Amys Probleme kamen dir dagegen nicht so wichtig vor.“
„Jetzt weiß ich endlich, weswegen ich dich geheiratet habe“, neckte er sie.
„Ich weiß auch, weswegen.“ Sie löste sich aus seinen Armen und drehte ihm den Rücken zu, wobei sie ihr Kissen umarmte, als ob es ihr Trost bringen sollte. „Wir passen im Bett gut zusammen, und ich helfe dir mit den Kindern.“
Ihre Bewegung von ihm weg traf ihn so unvermittelt, dass er eine Minute lang nur still dalag. In einem Moment war sie in seinen Armen, im nächsten zeigte sie ihm die kalte Schulter. Glaubte sie wirklich, er würde es zulassen, dass sie die ganze Nacht mit dem Rücken zu ihm schlief? Seit sie verheiratet waren, hatte sie jede Nacht in seinen Armen gelegen.
Ihre Worte drangen erst jetzt in sein Bewusstsein. Dachte sie wirklich, dass er sie nur geheiratet hatte, weil er gern mit ihr schlief und weil sie sich gut mit Amy und Jeb verstand?
Und dann dämmerte es ihm.
Natürlich dachte sie das. Schließlich hatte er sie ja auch tatsächlich deswegen geheiratet. Oder nicht? Er rutsche unbehaglich hin und her. Er hasste es, über sein Verhalten und seine Gründe dafür nachzudenken, aber er musste Tannis und sich selbst gegenüber ehrlich sein. Er hatte sie geheiratet, weil er unterschwellig irgendwie ihre Liebe gespürt haben musste. Und weil er sie brauchte. Er brauchte sie, damit sie ihn liebte, sein Leben lebenswerter machte und ihn jede Nacht an den Rand der Glückseligkeit brachte.
Entschlossen drehte er sie zu sich und legte sich über sie, damit sie sich nicht wieder von ihm abwenden konnte.
„Tom!“ Sie lachte zwar, wich seinem Blick aber aus. „Ich muss schlafen. Morgen muss ich früh aufstehen.“
„Ich auch. Aber ich kann nicht einschlafen, wenn es dieses Missverständnis zwischen uns gibt.“ Er hob sanft ihr Kinn an und sah ihr in die Augen. Hatte er sie verletzt? Er küsste sie zärtlich und ausgiebig, bis sie seinen Kuss erwiderte.
„Liebst du mich?“, murmelte er an ihren Lippen.
Sie zuckte unmerklich zusammen. „Was?“
„Sag mir, dass du mich liebst.“ Er fuhr fort, sie innig zu küssen, und streichelte dabei ihre herrlichen Brüste. Sie schrie auf, ob aus Protest oder vor Lust war er nicht sicher. „Ich möchte es dich sagen hören. Füg deiner Liste von Gründen für unsere Ehe hinzu, dass ich deine Liebe brauche. Und ich werde mich ihrer würdig erweisen, das verspreche ich dir.“
Langsam entspannte sie sich wieder. Er hielt sich mühsam zurück und sah sie erwartungsvoll an.
Sie legte ihm die Hände an die Wangen. Ihre Blicke trafen sich, und diesmal wich sie ihm nicht aus. „Ich liebe dich, Tom“, sagte sie sanft. „Ich liebe dich schon seit langem.“
Ein herrliches Glücksgefühl breitete sich in ihm aus. „Ich wusste es.“ Seine Stimme brach, und er musste sich räuspern. Er barg das Gesicht in ihrem Haar und presste Tannis liebevoll an sich. „Meine kleine rothaarige Zauberin. Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, wie sehr ich dich brauche?“
12. KAPITEL
Das Osterfest ging vorüber. Dem Arzt gelang es, Tannis’ Mutter von der Notwendigkeit der Tests zu überzeugen, und nachdem eine neue Therapie angewendet wurde, war Tannis überrascht, dass die Reizbarkeit und Aggressivität
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