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BACCARA EXKLUSIV Band 40

BACCARA EXKLUSIV Band 40

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gerard
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überraschenden Blickkontakt schließlich löste, verspürte sie ein angenehmes Prickeln auf der Haut. Obwohl hier so vieles ungewiss war. Denn auch wenn sie auf sich aufpassen konnte, so war sie doch eine zierliche Frau und Mark, so verwegen er sich auch geben mochte, noch ein Junge. Sie waren allein mit einem Mann, der all seine Stärke gegen sie richten konnte. Er hatte es ansatzweise bereits getan. Allerdings hatte er sie nicht verletzt. Nicht einmal, als sie ihn provoziert hatte.
    Sie hatte sich immer auf ihren Instinkt verlassen, und der sagte ihr jetzt, dass sie von diesem Mann nichts zu befürchten brauchten. Sie waren sicher bei ihm. Diesem Mann, der ihr Ehemann werden würde.
    Mein Mann, dachte Barbara und fühlte ein seltsames Kribbeln im Magen.
    Bestellte Bräute waren seit dem Goldrausch eigentlich aus der Mode. Dennoch war sie nun hier und drehte die Frauenbewegung damit sozusagen um hundert Jahre zurück. Nicht dass sie blindlings in dieses Abenteuer gestolpert wäre. Sie hatte durchaus Vorsicht walten lassen. Nachdem ihr klar geworden war, dass sie keine andere Wahl mehr hatte, als seine Annonce zu beantworten, hatte sie sich bei dem Bürgen erkundigt, der in der Annonce genannt war. Man hatte ihr begeistert versichert, dass Abel Greene im Grunde ein Heiliger sei. Irgendjemand hielt also große Stücke auf ihn. Das hatte ihr gereicht.
    Sie hatte die Anzeige beantwortet. Die Vorstellung, dass zu einer Heirat Liebe gehörte, hatte sie ohnehin längst aufgegeben. Ebenso wie den Glauben, dass in Amerika jeder eine Chance hatte. Aber sie wollte unbedingt, dass Mark eine Chance hatte. Diese arrangierte Heirat sollte sie ihm geben.
    Es hatte jedoch wenig mit einem Arrangement zu tun, dass sie sich im Moment so sehr bewusst war, dass Abel Greene ein Mann war und sie eine Frau. Mit diesem ausgesprochen … gefühlsmäßigen Eindruck hatte sie nicht gerechnet.
    Während sie sich auf dem Sofa zurechtkuschelte, dachte sie daran, was der Bürge ihr alles erzählt hatte. Abel Greene wäre sein eigener Herr und würde in sicheren Verhältnissen leben. Mit seinem Optimismus hatte der Bürge nicht hinter dem Berg gehalten, mit Einzelheiten schon.
    Die waren ihr mittlerweile bekannt – wenigstens, was Abel Greenes körperliche Erscheinung betraf.
    Nie und nimmer hatte sie erwartet, einen derart atemberaubend attraktiven Mann anzutreffen. Und sie hatte keinen blassen Schimmer, wie sie mit so viel Sex-Appeal umgehen sollte – oder damit, selbst keinen zu haben.
    Sie hielt sich für eine graue Maus. Ihr kurzes, widerspenstiges Haar war schlicht und einfach braun, weder kastanienbraun noch dunkelbraun. Und sie war so klein, dass ihr schlaksiger fünfzehnjähriger Bruder sie um gut einen Kopf überragte. Aber immerhin war sie so schlank, dass sie seine Jeans tragen konnte, wenn sie die Hosenbeine aufkrempelte.
    Auch ihr Busen war nichts Besonderes, sie trug Cup B. Mit Ausnahme ihrer grünen Augen, die die Leute ungewöhnlich fanden, fand sie sich farblos und unscheinbar, verglichen mit der malerischen, interessanten Erscheinung Abel Greenes.
    Aber sie ließ sich davon nicht entmutigen. Indem er die Anzeige geschaltet hatte, war er ein Risiko eingegangen, ebenso wie sie, als sie darauf geantwortet hatte. Auch wenn Mark eine eher böse Überraschung für ihn sein dürfte, würde sie zusehen, dass er die Abmachung einhielt. Ihr blieb keine andere Wahl.
    Wie zu erwarten, war Mark nach wie vor schlecht gelaunt, während er in der anderen Sofaecke saß und an seinem Radiorecorder herumfummelte. Der Apparat war beschädigt worden, als er ihn nach dem Wolf geworfen hatte.
    Der Wolf. Barbara umklammerte ihren Kaffeebecher fester und sah unbehaglich zum Kamin hinüber, vor dem sich der Wolf auf einem Flickenteppich zusammengerollt hatte.
    „Sie leben also mit einem Wolf unter einem Dach“, stieß sie hervor, nicht fähig zu verbergen, wie befremdlich sie das fand.
    Greene reichte ihr eine zweite Decke und legte dann noch Holz ins Feuer. „Nashata ist nur ein halber Wolf.“
    „Nur ein halber Wolf, aha. Heißt das, dass er mir nur das halbe Bein abbeißen wird, sobald er keine Lust mehr hat, am Kamin zu liegen?“
    Manche Frauen weinten, wenn sie nervös waren. Andere sagten kein Wort, sie dagegen wurde leider vorlaut. Das war eine Art Abwehrmechanismus. Auch jetzt konnte sie sich nicht bremsen. Sie war einfach zu müde. Ihre tauben Finger und Zehen brannten, während sie langsam wieder warm wurden. Und sie war hungrig, denn

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