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BACCARA EXKLUSIV Band 45

BACCARA EXKLUSIV Band 45

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN ANDREWS LEANNE BANKS DIXIE BROWNING
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so weiter?
    Vielleicht.
    Er würde wetten, dass Sarah Sullivan tief in ihrem Innern wesentlich mehr verschloss, als irgendjemand ahnte. Was, fragte er sich, liegt unter dem stillen Wasser? Warum lebt eine attraktive, kultivierte Frau ganz allein und völlig abgeschieden in einer Provinzgemeinde? Wovor oder vor wem versteckt sie sich?
    Er hätte sie fragen können, aber Sarah gehörte nicht zu den Frauen, die sich einem völlig Fremden anvertrauten. Und Randall Waters gehörte nicht zu den Männern, die ein Geheimnis unaufgeklärt lassen konnten.
    Wieder unentschieden.
    Er überlegte, was er über die Familie Jones wusste. Wenn sie als Kind misshandelt worden wäre, wäre sicher etwas darüber während der Untersuchung ans Licht gekommen. Es war allgemein bekannt, dass ihr Vater ein egozentrischer, skrupelloser Gauner war, aber das bedeutete nicht unbedingt, dass er auch ein schlechter Vater sein musste.
    Es war allerdings ebenfalls bekannt, dass er seine Tochter zu allen möglichen öffentlichen Veranstaltungen geschleppt hatte. Für die Presse spielte er die Rolle des vernarrten Vaters, nur um seine Tochter dann links liegen zu lassen. Für gewöhnlich, wenn auch nicht immer, war eine Assistentin in der Nähe gewesen, deren Aufgabe es war, sich um Sarah zu kümmern. Nun war der Senator seit etwa fünfundzwanzig Jahren Witwer, spielte Golf und Poker und sprach gern der Flasche zu, alles allerdings in Maßen und in untadeliger Gesellschaft, soweit man wusste. Einer seiner engsten Freunde, Clive Meadows, war ein ehemaliger Anwalt, der sich jetzt zum Lobbyisten gewandelt hatte und zufällig eine Vorliebe für unanständig junge Mädchen hatte. Aber zu keiner Zeit hatte man seinen Namen mit dem der Tochter des Senators in Verbindung bringen können.
    Schon der Gedanke verursachte Randall ein unangenehmes Gefühl. Die Vorstellung von Sarah in den Armen welchen Mannes auch immer versetzte ihn überraschenderweise in Unruhe, wahrscheinlich weil ihr das erste Mal so übel mitgespielt worden war. Und natürlich wusste er, dass es ihr erstes Mal war, weil er seine Nachforschungen sorgfältig betrieben hatte. Kein guter Journalist begab sich unvorbereitet in eine Situation, wenn er es verhindern konnte.
    Sie hatte während ihrer Zeit in einem privaten Mädcheninternat ab und zu Verabredungen gehabt, aber selbst auf dem College waren ihre Männerbekanntschaften vom Senator oder einem seiner engen Mitarbeiter auf Herz und Nieren überprüft worden. Normalerweise hatte sich ihr jeweiliger Verehrer nach etwa einem halben Dutzend Verabredungen abgesetzt, und ein anderer Bewerber übernahm seinen Platz. Der Senator hatte offenbar kein Risiko eingehen wollen mit seinem wichtigsten Aktivposten, der intelligenten, attraktiven Tochter, einer jungen Frau, deren untadeliger Ruf von Anfang an gehütet worden war.
    Das erinnerte Randall fast an das Feudalsystem.
    Und doch schlug sein Instinkt Alarm. Konnte es noch etwas geben, das er übersehen hatte und das in den verschiedenen Untersuchungen nicht ans Licht gekommen war? „Sarah, wollen Sie mir sagen …“
    „Himmel, sehen Sie nur, wie spät es ist. Ich kann es kaum glauben, dass so viel geschehen ist, seit ich hinausgegangen bin, um das verflixte Brett auf der Veranda festzunageln.“
    Randall interpretierte diese Bemerkung als Aufforderung an ihn, sich zu verabschieden. Da er getan hatte, weswegen er gekommen war, gab es eigentlich auch keinen Grund mehr für ihn, länger zu bleiben. Wenn er das nächste Mal das Bedürfnis haben sollte, jemandem einen Gefallen zu tun, würde er nicht so lange damit warten. Dieses Mal war es fast zu spät gewesen, als er sich endlich zum Einschreiten durchgerungen hatte.
    „Ich weiß, dass Sie viel zu tun haben. Wahrscheinlich sind Sie auf dem Weg irgendwohin …“ Sie sah auf die Uhr und dann aus dem Fenster. „Aber wenn Sie möchten, können Sie über Nacht hierbleiben, es gibt genügend Platz. Ich bin nicht sicher, wo es in der Nähe ein Motel gibt, aber um diese Zeit – während der Touristensaison, meine ich – könnten Sie Schwierigkeiten haben, ein Zimmer zu finden.“
    Die Badesaison. Er hatte vergessen, dass sie nicht sehr weit entfernt waren von den Outer Banks. Die Einladung kam so unerwartet, dass er einen Moment keine Worte fand.
    Sarah kaute geistesabwesend an einem Fingernagel und versteckte dann ihre Hand unter dem Tisch, als ob es ihr peinlich wäre, dass er sie dabei ertappt hatte. Randall spürte, wie seine Abwehrhaltung, der er

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