BACCARA EXKLUSIV Band 45
arbeitest. Du solltest wirklich jemanden für die grobe Arbeit einstellen, Sarah. Du verdienst ein langes, erholsames Wochenende im Strandhaus. Und am Montag oder Dienstag könnten wir die Küste entlangfahren, in St. Michaels zu Mittag essen und noch rechtzeitig zur Geburtstagfeier deines Vaters zu Hause sein.“
„Nein.“
Clive ignorierte ihren Protest – er war darin fast so gut wie der Senator – und fuhr fort: „Ich habe deine Großtante einmal kennengelernt. Eine wundervolle Frau, wirklich wundervoll. Aber, meine Liebe, du kannst nicht für immer hier Winterschlaf halten. Was sagst du zu ein paar Tagen Entspannung? Du kannst dich ausruhen, Sonne tanken, im Pool schwimmen, der dir übrigens ganz allein gehören würde, da im Augenblick nur die Angestellten im Strandhaus sind.“
Sarah verschränkte die Arme vor der Brust. Verdammt, warum behandelte er sie immer noch wie einen aufsässigen Teenager? War er auch mit seinen Frauen so umgegangen? Kein Wunder, dass keine seiner Ehen lange gehalten hatte. „Du bist zu großzügig, Clive, aber …“
Hinter ihr wurde die Tür geöffnet und leise wieder geschlossen. „Was Sarah zu sagen versucht, Meadows, ist, dass sie einen Gast hat und viel zu pflichtbewusst ist, um abzureisen, solange ich noch hier bin.“
Clive ließ sich seine Überraschung nicht anmerken, aber wahrscheinlich wusste er ja schon von Randalls Anwesenheit. Und das war wohl auch der Grund, weshalb er geschickt worden war. Detweiller hatte ihrem Vater sicher gesagt, dass ein Mann bei ihr wohnte, und der Senator fuhr nun schweres Geschütz auf.
Sarah unterdrückte ihre Wut und stellte die Männer einander vor.
„Waters“, sagte Clive und hielt ihm die Hand hin. Dabei setzte er ein gekünsteltes Lächeln auf, das Sarah nur zu gut kannte. Auf eine gewisse Art mochte sie Clive, aber dieses bestimmte Lächeln war einer der Gründe, die sie davon abhielten, ihm zu vertrauen.
„Wir kennen uns“, sagte Randall.
Der Anwalt nickte. „Ich habe Sie in letzter Zeit nicht in der Stadt gesehen. Es heißt, Sie hätten sich in den Ruhestand begeben.“
„Himmel noch mal, Clive, wenn du schon hier bist, kannst du auch auf einen Kaffee hereinkommen. Ich habe noch nicht einmal gefrühstückt“, ersparte Sarah Randall die Antwort.
Dass Randall bereits gefrühstückt hatte, war nicht zu übersehen. Sein Geschirr stand ordentlich gestapelt im Spülbecken. Sarah war klar, dass Clive kein einziges Anzeichen für ihr intimes Zusammenleben entging – vom Geschirr in der Spüle bis zu Randalls Baseballmütze am Haken neben ihrem Strohhut.
„Ich mache frischen Kaffee“, sagte Randall, als wäre es seine Küche und Clive wäre sein Gast und nicht ihrer. Er tat das absichtlich, und Sarah konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum er die Dinge noch komplizierter machen wollte, als sie sowieso schon waren.
„Sparen Sie sich die Mühe“, sagte Clive. „Es ist wohl doch besser, ich bleibe nicht so lange.“ Sein Blick ruhte trotz seiner aufgesetzten Freundlichkeit kühl auf Randall, und er fügte hinzu: „Dieses Mal.“
Er lächelte Sarah an, nickte Randall zu und berührte kurz die alte Wanduhr, die, seit Sarah denken konnte, zwischen dem Küchenschrank und der Tür hing. „Hübsches Stück. Nicht besonders wertvoll, aber wirklich reizend.“
Eine versteckte Nachricht an mich, konstatierte Randall amüsiert. Es gibt hier nichts von Wert, Waters, also zischen Sie ab.
Randall blieb im Haus, während Sarah ihren Gast bis zum Auto begleitete. Während er neuen Kaffee zubereitete, beobachtete er, wie sie mehrere Minuten miteinander redeten, dann küsste Meadows Sarah noch einmal. Sie drehte ihren Kopf gerade rechtzeitig zur Seite, sodass sein Kuss harmlos auf ihrer Wange landete. In diesem Moment zerbrach der Kaffeemaßlöffel in Randalls Hand, so fest hatte er seine Finger zu einer Faust geballt. Fluchend warf er ihn in den Mülleimer.
„Hört sich doch nach einem netten Urlaub an“, sagte er gespielt ruhig, als Sarah schließlich hereinkam. „Warum hast du seinen Vorschlag nicht angenommen? Ein ganzer Swimmingpool nur für dich allein?“
„Ach, halt den Mund!“
Randall grinste. „Sehr wohl, Ma’am.“
Sie starrte ihn feindselig an. „Was würdest du denn an meiner Stelle tun? Ich kenne den Mann fast mein ganzes Leben. Er ist der beste Freund meines Vaters, sein Anwalt und weiß der Himmel, was noch alles.“
„Ich erinnere mich nicht, ihn während der Voruntersuchungen an der
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