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BACCARA EXKLUSIV Band 45

BACCARA EXKLUSIV Band 45

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN ANDREWS LEANNE BANKS DIXIE BROWNING
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aufesse? Ich hasse Verschwendung, aber ich kann nicht so viel essen. Meine Großtante, von der ich das Haus habe, sagte immer: Denk an die armen hungernden Kinder, wenn ich einmal nicht den Teller leer gegessen habe.“
    „Meine Frau hätte deine Großtante sicher gern gehabt.“
    „Deine … Frau?“
    „Sie hieß Julie. Sie ist im vergangenen Februar nach einer langen Krankheit gestorben.“ Mehr hatte er nicht vor, zu sagen, eigentlich nicht einmal das, und doch hatte er plötzlich Julie ins Gespräch bringen müssen, als wäre das genau der richtige Zeitpunkt gewesen.
    Sarah legte ihre Hand auf seine. „Das tut mir sehr leid.“
    Ihre ausdrucksvollen Augen sagten sehr viel mehr als ihre Worte. Randall nickte und starrte auf seine Speisekarte, um Fragen auszuweichen, die er nicht beantworten wollte. Es wäre vielleicht leichter gewesen, wenn Sarah ihm gleichgültig wäre. Aber leider fühlte er sich nicht nur körperlich zu ihr hingezogen. Begierde und Sympathie waren eine unbeständige Kombination.
    Vor einigen Jahren, bei einem Auftrag in einem von Kriegen verwüsteten Land, hatte er sich einmal einen Weg durch ein Minenfeld suchen müssen. Was er jetzt empfand, erinnerte ihn an damals und war nur wenig angenehmer. „Warum bestellen wir nicht verschiedene Vorspeisen und teilen uns dann die Meeresfrüchteplatte? Wenn wir uns zu viel zumuten sollten, können wir ja einen Strandspaziergang machen und so die Kalorien abarbeiten.“ Er bedauerte seinen Vorschlag, kaum dass er ihn ausgesprochen hatte. Was, zum Teufel, denkst du dir dabei, Waters? Ein Strandspaziergang bei Mondlicht mit einer schönen Frau?
    Andererseits konnte er nicht gut von ihr verlangen, dass sie sich beim Essen abhetzte, nur damit er sie anschließend mit quietschenden Reifen nach Snowden zurückfahren und sie dort abladen konnte, um dann selber nach Chevy Chase in sein leeres Apartment abzuhauen.
    Sarah nickte. Ihr Lächeln war nur ein wenig zurückhaltender, etwas weniger begeistert als eben noch, und Randall kam sich wie ein Spielverderber vor. Es war schließlich nicht ihre Schuld, dass etwas in ihm, das seit Jahren zu Eis erstarrt war, jetzt plötzlich zu schmelzen begann und dass dieser Prozess so schmerzhaft war.

    Sie bestellten Meeresfrüchte, gekocht, gegrillt und gebraten, und dazu tranken sie Wein, was Randall fast sofort für einen Fehler hielt, aber Sarahs Lachen ließ ihn alle seine Bedenken vergessen. Während eines langen, gemütlichen Spaziergangs am Strand, im lauen Wind, der über ihre Gesichter strich, würden eventuelle negative Auswirkungen des Alkohols sich schnell verflüchtigen.
    Es war Ebbe, der Strand war weit und überraschend leer, perfekt für einen Spaziergang. Arm in Arm, die Schuhe in den Händen, legten sie die erste Strecke schweigend zurück. Schließlich blieben sie stehen und beobachteten, wie der Vollmond aus dem schwarzen Atlantik auftauchte. Sarah sagte sich, dass sie Kitty eines Tages auch so einen herrlichen Mondaufgang zeigen würde.
    Sie hielten sich an den Händen und sprachen nur wenig. Beiden genügte es, die Schönheit und die Ruhe des Augenblicks zu genießen. Es war ein seltsam befriedigendes Schweigen. Überraschend angenehm.
    An einer unwegsamen Stelle machten sie Halt. Randall deutete mit einer Kopfbewegung zurück auf den Weg, den sie gekommen waren, und sie kehrten um. Beide lächelten und schwiegen, als würden sie erkennen, dass sie sicher waren, solange sie der Realität nicht gestatteten bis zu ihnen durchzudringen.
    Als Sarah erneut eingehend den Mond betrachtete, stolperte sie über etwas, das halb vergraben im Sand lag. Sie wäre gefallen, wenn Randall sie nicht festgehalten hätte. Verlegen ließ sie zu, dass er ihr den Sand vom Fuß wischte und ihn auf Verletzungen untersuchte. „Du musst mich für einen ziemlichen Trampel halten, stimmt’s? Dabei bin ich nicht wirklich einer. Manchmal bemerke ich Dinge nur nicht, weil ich an etwas anderes denke.“
    „Die alte Ausrede vom zerstreuten Professor. Die habe ich schon von anderen gehört. Und was für hochfliegende Gedanken sind dir durch den Kopf gegangen, dass du über ein deutlich sichtbares Stück Holz gestolpert bist?“
    „Wenn du’s wirklich wissen willst, ich stellte mir vor, dass ein winziges gelbes Boot auf einem Streifen gelben Mondlichts dahinsegelt, mit einem kleinen goldhaarigen Mädchen am Steuer, und ich habe mich gefragt, welche Farbe wohl ihre Schwimmweste hat.“
    Er starrte sie volle zehn Sekunden an.

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