BACCARA EXKLUSIV Band 45
fort, bevor er sich in größere Schwierigkeiten brachte.
Ein schriller Ton schreckte beide auf. „Oh, nein!“, stöhnte Sarah.
Randall hatte eine Alarmanlage gekauft, ohne sie vorher zu fragen, und sie am Vortag installiert, nachdem er die Scharniere an den Fensterläden erneuert hatte. An einem abgelegenen Ort wie diesem brauchte eine Frau, die allein lebte, etwas Schutz, wenigstens sollte sie rechtzeitig vor ungebetenen Gästen gewarnt werden. Er hatte angenommen, das würde Sarah die neugierigen Reporter vom Hals halten, aber er hatte nicht an Hasen, Rehe und sonstige Geschöpfe gedacht, zwei- oder vierbeinig, die hier die Gegend unsicher machten.
„Wahrscheinlich nur ein Tier. Warte hier, ich sehe mal nach“, sagte er und schob seinen Stuhl zurück.
Einige Minuten später war er wieder zurück. „Hat dein Freund irgendetwas vergessen? Er ist schon wieder auf dem Weg hierher.“
„Clive? Was, in aller Welt, will er nur?“
„Vielleicht lässt er sich nur nicht gern mit einem Nein abspeisen.“
Dieses Mal standen sie beide auf der Veranda und warteten darauf, dass Clive Meadows ausstieg.
„Haben Sie etwas vergessen, Meadows?“, fragte Randall.
„Ja, ich glaube, genau das habe ich. Sarah, ich habe dir vorhin nicht die ganze Wahrheit gesagt. Ich war nicht sicher, wie du es aufnehmen würdest.“
„Warum überrascht mich das nicht?“, sagte Randall leise.
Sarah antwortete nicht, aber als Randall ihre Hand nahm, klammerte sie sich plötzlich an ihn.
„Es geht um deinen Vater, den Senator.“
„Ich weiß, wer mein Vater ist“, sagte sie in unnachgiebigem Ton.
Meadows blieb an der Treppe zur Veranda stehen, einen Fuß auf der ersten Stufe. „Es geht ihm … nicht gut, Sarah. Ich weiß nicht, was er dir gesagt hat, aber dein Vater hat ein schwaches Herz.“
Sarahs Griff um Randalls Hand verstärkte sich. Sie holte tief Luft. „Wie lange?“
„Wie lange ihm noch bleibt, oder wie lange er es weiß?“
„Beides. Alles! Warum hat man mir nichts davon gesagt? Hatte er einen Infarkt?“
Als Meadows einen Schritt näher kam, entschied Randall, es wäre an der Zeit, dass er die Sache in die Hand nahm. Der Mann hatte Sarah gerade eben noch auf ein gemütliches Wochenende eingeladen. Hätte er das getan, wenn der Zustand ihres Vaters tatsächlich so beunruhigend war? Irgendetwas stimmte hier nicht. „Geben Sie uns den Namen des Kardiologen, dann holen wir die nötigen Informationen ein.“
Der Anwalt starrte Randall an, als wäre er ein undefinierbares Wesen, das gerade erst aus dem Urmeer gekrochen war. „Ich denke nicht, dass Sie das etwas angeht, Waters.“
„Als Sarahs Verlobter geht mich alles etwas an, das ihr Glück beeinträchtigen könnte. Geben Sie mir jetzt also den Namen des Kardiologen und des Krankenhauses?“
„Ihr Verlobter?“ Meadows sah Sarah ungläubig an. „Seit wann?“
Randall lächelte verschmitzt. „So wie die Dinge liegen, zogen wir es vor, verschwiegen zu sein. Ich bin sicher, Sie verstehen das.“
Sarah sagte kein Wort dazu. Dem Himmel sei Dank dafür, dachte Randall. Wenn sie ihm jetzt in den Rücken fiel, würde sie diesem aufdringlichen Kerl nur in die Hände spielen. Und so fuhr er mit leiser Stimme fort: „Sarah, ich bin ziemlich sicher, dass die Situation nicht so schlimm ist, sonst hätte Meadows dich nicht erst zu einer privaten Party eingeladen.“
Sarah ließ Randalls Hand los und trat an den Rand der Veranda. „Ja, wie ist es, Clive? Wenn es dem Senator so schlecht geht, warum hast du mir nicht angeboten, mich direkt zu ihm zu bringen statt in dein Strandhaus?“
„Nun, ich hatte selbstverständlich vor, dir alles zu erklären, sobald wir allein wären und uns ungestört unterhalten könnten.“ Meadows war ein Meister der subtilen Einschüchterung und der Ausreden, das musste Randall ihm lassen.
Aber Sarah war auch nicht schlecht darin, einen Gegner in die Flucht zu schlagen. Nach einigen weiteren Versuchen, sie zu überreden, mit ihm zu fahren, gab Meadows endlich auf, knallte die Tür seines silbernen Wagens zu und brauste über den mit Schlaglöchern übersäten Weg davon.
Gut so, mein Mädchen, dachte Randall stolz. Was immer es über den Zustand des Senators herauszufinden gab, würden sie gemeinsam herausfinden.
9. KAPITEL
Sarah stürmte voller Wut in die Küche zurück, riss den Kühlschrank auf und suchte nach Milch. Als sie keine fand, knallte die Tür wieder zu und ging in die Speisekammer.
„Weißt du überhaupt, wie
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