BACCARA EXKLUSIV Band 46: VIELLEICHT NUR EINE NACHT / HEISSE LIEBE KOMMT INS SPIEL / MEIN HELD - MEIN RETTER / (German Edition)

saßen an Megs Seite und hielten ihre Hand. Während Ellen nicht recht wusste, was sie sagen sollte, fand Porter Worte des Trostes für die verzweifelte Mutter.
    „Denk jetzt nicht an Ralph und wie er vielleicht reagieren wird. Versuch du lieber wieder Fassung zu gewinnen, und erzähl uns genau, was geschehen ist.“
    „Ich weiß leider auch nichts Genaues. Kurz bevor ich Ellen vorhin anrief, hat mich die Polizei davon benachrichtigt, dass Kyle mit einigen Freunden wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen worden ist.“
    „Das darf doch nicht wahr sein!“, murmelte Ellen. Aber sie war nicht überrascht, denn Kyle war in letzter Zeit ziemlich aufsässig gewesen, und Meg war zu nachsichtig, und sein Dad war nie da.
    Eine Hauptsorge bei den Drysdales waren sicher das fehlende Geld und die wachsenden Ansprüche von Kyle. Ellen hatte ihr ja immer wieder helfen wollen, aber Meg war zu stolz, ihr Angebot anzunehmen. Da Meg bald halbtags arbeiten würde, wäre der finanzielle Engpass ja wenigstens fürs Erste behoben. Meg könnte für Kyle einen Gebrauchtwagen kaufen und hoffen, dass der Bursche dann wieder umgänglicher wurde. Aber Kyle war von Natur aus rebellisch. Wie hatte er es nur geschafft, im Gefängnis zu landen? Das war schon kein übermütiger Streich mehr.
    „Mir wurde mitgeteilt, dass ein jugendlicher Straftäter entlassen werden kann, wenn ein Elternteil ihn abholt.“
    „Ich vermute, Meg, dass es dir sehr schwerfällt, allein dorthin zu fahren, habe ich recht?“ Ellen sah ihre Schwester besorgt an.
    „Ich glaube, es ist besser, wenn ich hinfahre“, mischte Porter sich ein. „Meg, ruf du an, und teile der Polizeistation mit, dass ich statt deiner komme.“
    „Würdest du das wirklich für mich tun?“ Meg schluchzte und sah Porter dankbar an.
    Ellen fühlte tiefes Mitleid mit ihrer Schwester, aber sie konnte ihr nicht helfen, das war frustrierend. Dieser verflixte Bengel!
    „Klar mach ich das, verlass dich drauf.“
    Porter stand auf, und Ellen spürte, dass er sie ansah, da schaute sie hoch. Sie blickten sich sekundenlang in die Augen, dann tippte Porter grüßend an seinen Hut und ging.
    Immer wenn er sie mit diesem bestimmten Ausdruck ansah, schmolz sie innerlich dahin. Sie wollte diesen Mann mit ihrem ganzen Herzen, und andererseits war sie wütend auf sich, weil sie ihn wollte. Wer konnte das noch verstehen?
    Die ganze Geschichte wurde immer komplizierter. War es Absicht, dass er sich so hilfsbereit ihrer Familie gegenüber zeigte? Wollte er ihnen allen vielleicht zeigen, dass sie ihn brauchten? Dass er der starke Mann war? Dass sie ohne ihn nicht klarkamen?
    Nein, das waren verrückte Ideen, die ihr durch den Kopf schossen. Ihr gegenüber war er schließlich keinerlei Verpflichtung eingegangen. Sie hatten eine heiße Liebesnacht erlebt, aber ohne jede Verpflichtung für beide Teile.
    Meg unterbrach die chaotischen Gedankengänge ihrer Schwester. „Ellen, wie ist es nur möglich, dass ich als Mutter so versagt habe?“
    „Das stimmt doch gar nicht. Es sind schwierige Zeiten auch für die Jugendlichen. Einige der jungen Leute werden damit fertig, andere nicht.“
    „Kyle will unbedingt alles haben, was seine Freunde auch haben. Wobei die meisten von ihnen viel besser gestellt sind als wir. Ralph quält sich mit seinem alten Truck ab und tut, was er kann. Aber oft bricht das Auto zusammen und muss zur Reparatur, das bedeutete dann manchmal einen tagelangen Verdienstausfall.“
    „Was, meinst du, ist wohl der Anlass, dass Kyle so über die Stränge geschlagen hat?“
    „Janis hat Schluss mit ihm gemacht. Darüber war ich eigentlich ganz froh, denn sie ist immerhin fast drei Jahre älter als er. Er meint, sie hat die Beziehung mit ihm beendet, weil sein Auto kaputtgegangen ist und er nicht mehr mit ihr durch die Gegend kurven kann.“
    „Ich finde auch, dass er sich lieber eine gleichaltrige Freundin suchen sollte.“
    „Glaubst du, dass es Porter schafft, ihn dort herauszuholen?“
    „Er wird sein Möglichstes tun. Jetzt hör auf, dir Sorgen zu machen, und warte ab. Ich bin sicher, die beiden sind gleich hier.“
    Nachdem die Schwestern sich noch einen guten Kaffee gekocht hatten, kam Porter tatsächlich mit Kyle im Schlepptau zurück, dessen Überheblichkeit wie weggeblasen war.
    „Hast du etwas gegessen?“, war Megs erste Frage, die sie an ihren Sohn richtete.
    „Ja, Mom.“
    „Dann geh jetzt in dein Zimmer, wir werden uns später unterhalten.“ Meg sprach ruhig, aber bestimmt.
    Als