BACCARA EXKLUSIV Band 46: VIELLEICHT NUR EINE NACHT / HEISSE LIEBE KOMMT INS SPIEL / MEIN HELD - MEIN RETTER / (German Edition)
freundlich, bis sie bemerkte, wer es war. Mrs. Cavanaugh, eine der anstrengendsten und unzufriedensten Kundinnen, die sie hatte. Womit hatte sie das heute noch verdient?
„Ich bin ja so froh, Sie noch anzutreffen“, begrüßte Ruth Cavanaugh Ellen in ihrem freundlichsten Ton.
„Ganz meinerseits“, brachte Ellen mühsam hervor.
Diese Frau hatte ihr vom ersten Tag an, nachdem Ellen ihr Geschäft eröffnet hatte, das Leben schwer gemacht. Obwohl sie eine der reichsten Frauen im Ort war, war sie missmutig und geizig und nörgelte an allem herum.
„Das Teeservice, das ich gestern gekauft habe, gefällt mir nicht mehr.“ Mrs. Cavanaugh stellte einen Karton auf den Verkaufstresen.
„Warum nicht?“
„Die Farbe gefällt mir nicht.“
„Dann suchen Sie sich doch eine andere aus.“
„Die anderen Farben mag ich noch weniger, außerdem ist mir das Service als Geschenk zu teuer.“
Blöde Kuh, dachte Ellen. „Dann geben Sie es mir zurück, und ich schreibe Ihnen den Betrag gut.“
„Nein, ich möchte mein Geld wiederhaben.“
Das gab es doch nicht! „Das tue ich normalerweise nicht“, erklärte Ellen.
„Dann machen Sie eben bei mir eine Ausnahme.“
Ellen lenkte ein, um ihre Ruhe zu haben und ihre Nerven zu schonen. Sie reichte der Frau hundert Dollar in kleinen Noten. „Hier ist Ihr Geld.“
„Danke“, sagte Ruth Cavanaugh und verschwand schnell durch die Tür.
„Verflixt noch mal“, murmelte Ellen und spürte auf einmal einen starken Druck im Magen.
„Coffee Anyone?“ konnte nicht viele solcher Kunden verkraften. Aber Ellen hatte wenigstens ihren guten Ruf als höfliche Geschäftsfrau gewahrt, was in einer kleinen Stadt besonders wichtig war.
Ellen fiel ein, dass sie noch ein Geschenk einpacken musste, und sie ging nach hinten in den Lagerraum, um eine passende Schachtel zu suchen. Sie war gerade die Leiter hochgeklettert, als die Türglocke wieder schellte. War es denn für heute immer noch nicht genug? Sicher jemand, der nur einen Kaffee wollte. Ellen schimpfte leise, weil sie solche Gedanken hatte, denn wer heute nur einen Kaffee trank, konnte schon morgen für fünfzig Dollar ein Geschenk kaufen.
Behände stieg sie die Leiter hinunter und ging nach vorn. Vor Schreck blieb sie auf der Stelle stehen.
„Hi.“
Auch das noch! Porter Wyman lehnte lässig gegen den Türrahmen und lächelte sie charmant an. Das hob seine Lachfältchen um die Augen und den Mund besonders hervor.
Ellen räusperte sich. Sie hatte gar nicht in Erinnerung, dass er so groß war und dermaßen attraktiv. Obwohl er abgetragene Jeans trug, ein sportliches Shirt und Cowboystiefel, sah er umwerfend aus. Das musste sie ehrlich zugeben, obwohl sie solche Kleidung eigentlich überhaupt nicht mochte. Aber zu ihm passte sie.
„Hi“, brachte sie endlich etwas atemlos heraus. Sein Besuch hatte sie nicht nur überrascht, sondern sie war auch völlig aus der Fassung, weil seine bewundernden Blicke sie völlig durcheinanderbrachten.
„Was kann ich für Sie tun?“ Sie konnte sich nicht vorstellen, was er in ihrem Café wollte.
Porter lächelte und kam in den Raum. „Hübsch haben Sie es hier.“
„Es scheint Sie zu überraschen“, entgegnete Ellen etwas steif.
Er zog die Schultern hoch. „Ehrlich gesagt, in solchen Läden kenne ich mich nicht aus. Ich wusste nicht, was mich hier erwartet.“
Obwohl Ellen eine knappe Antwort auf der Zunge lag, blieb sie höflich, denn sie musste zugeben, dass sie neugierig war, was er von ihr wollte.
„Wie läuft das Geschäft?“, fragte er in seiner langsamen, bedächtigen Art. Für ihn schien Zeit keine Rolle zu spielen.
„Ganz gut.“ Sie ging auf Distanz, denn die Frage erschien ihr indiskret.
Sie spürte, dass er genau wusste, wie überrumpelt sie sich fühlte. Sein zufriedenes Lächeln verriet ihn. „Ich hoffe, ich halte Sie nicht davon ab, Ihr Geschäft zu schließen.“
„Nein, sicher nicht.“ Sie schaute verstohlen auf ihre Armbanduhr.
„Das trifft sich ja gut, denn ich wollte Sie zum Essen einladen.“
„Das ist keine gute Idee, glaube ich“, antwortete Ellen ein wenig unsicher.
„Warum nicht?“
Ellen spürte, wie ihr Herz wild pochte. „Weil ich keine Einladungen annehme.“
Porter betrachtete sie neugierig von oben bis unten, genau wie an dem Sonntag, als sie sich zum ersten Mal getroffen hatten. Sie wurde rot. Sie ahnte, dass sie beide sich jetzt eine heiße Debatte liefern würden, denn mit Sicherheit war Porter kein Typ, der sich mit einem Nein
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