BACCARA EXKLUSIV Band 47
Lösung für dieses Dilemma.
Myra Jo zupfte leicht an seinem Ärmel. Es war Zeit für beide, zum Altar zu gehen. Sie hatten kaum ein paar Schritte getan, als Myra Jo wankte.
„Was …“
Will fing seine Tochter gerade noch auf, bevor sie zu Boden stürzen konnte, und sah voller Entsetzen, dass sie die Augen verdrehte und das Bewusstsein verlor.
„Myra Jo“, rief er panisch und legte sie behutsam auf den Boden. „Baby! Sag doch etwas!“
Doch sie blieb stumm, und er hob hilfesuchend den Kopf und sah als Erstes Leah, die mit besorgtem Gesicht neben ihm kniete.
„Holt einen Arzt!“, schrie er. Die Gäste drängten näher, und Will befahl heftig: „Macht Platz, damit sie Luft bekommt!“
Alle folgten seiner Aufforderung, bis auf Pennington. Er kniete sich auf der anderen Seite neben Myra Jo, griff nach ihrer Hand und fühlte ihr den Puls.
Will hätte sie ihm fast wieder entrissen, beherrschte sich aber noch im letzten Moment und erinnerte sich, dass Pennington gerade seine Assistenzzeit als Arzt beendet hatte. Trotzdem fand er, dass er nicht erfahren genug war, um an seiner Tochter herumzuexperimentieren. Doch als er sah, dass Penn nur mit Mühe und Not Ruhe bewahrte, während er Myra Jos Pupillen und ihre Temperatur überprüfte, empfand er fast Mitleid für ihn.
„Ihr Puls ist stabil, und ihre Pupillen reagieren. Ihre Haut fühlt sich zwar klamm an, aber ich denke nicht …“
„Oh, mein Kopf“, flüsterte Myra Jo und hob eine Hand zitternd an die Stirn.
„Bleib ruhig liegen, Liebling. Du bist ohnmächtig geworden.“
Myra Jo öffnete die Augen und sah, dass ihr Vater sie hielt und Penn besorgt neben ihr kniete. „Ich bin ohnmächtig geworden? Du machst Witze. Ich bin noch nie ohnmächtig geworden.“
Will zwang sich zu einem Lächeln. „Diesmal doch, Kleines. Und du hast mir einen Riesenschrecken eingejagt.“
„Tut mir leid, Daddy. Penn. Ich habe nicht …“
„Es wird alles gut“, sagte Penn beruhigend und schob ihr mit unsicherer Hand eine feuchte Locke aus der Stirn. „Wir bringen dich ins Krankenhaus, und da wirst du gründlich untersucht werden. Ich denke nicht, dass es etwas Ernstes ist, aber wir dürfen kein Risiko eingehen.“
Myra Jo versuchte sich aufzusetzen. „Sei nicht albern. Gebt mir einen Schluck Wasser, und schon wird es mir besser gehen.“
„Nur über meine Leiche“, erwiderte Will ernst.
Myra sah ihm suchend über die Schulter. „Leah, helfen Sie mir doch. Sagen Sie ihnen, sie sollen mich aufstehen lassen.“
Leah schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall. Wir haben alle fast einen Herzinfarkt gekriegt.“
Myra Jo schob schmollend die Unterlippe vor, diskutierte aber nicht weiter. Beide Männer versuchten fast gleichzeitig, sie hochzuheben.
„Ich weiß, mein Junge, ab morgen gehört sie dir. Aber heute ist sie noch mein kleines Mädchen.“
Penn hielt seinem Blick stand, gab dann aber widerwillig nach. Will stand mit seiner Tochter im Arm auf, und es erschreckte ihn zu sehen, dass sie kaum mehr wog als ein guter Sattel.
Mit Penn dicht auf den Fersen ging er auf den Ausgang zu, als er sich zu Leah umwandte. „Kommst du mit?“
Zu seiner Erleichterung nickte sie. „Sofort.“
Zum Teufel mit ihrem Job. Will brauchte sie an seiner Seite.
Er hörte mit halbem Ohr mit, wie sie alle bat, ruhig schon nach Hause zu gehen, und dass sie so bald wie möglich informiert werden würden. Ohne ein weiteres Wort lief sie durch die Kirche und war bei ihm, bevor er am Parkplatz angekommen war.
„Daddy, ich kann allein gehen.“
„Sei still. Ich möchte jetzt nichts hören.“
Sie fuhren zu viert in Penns Sedan zum Krankenhaus. Keiner beschwerte sich, als Penn mehrere Male die Geschwindigkeitsgrenze überschritt. Wie durch ein Wunder war die Unfallstation nicht überfüllt, und es war natürlich von großem Vorteil, wie selbst Will zugeben musste, dass alle Ärzte und Schwestern Penn kannten. Myra Jo wurde sofort untersucht.
Man erlaubte Will nicht, sie zu begleiten, und er stand hilflos und voller Angst da, bis er Leahs Hand auf seinem Arm spürte. Sie führte ihn ins Wartezimmer, wo sie sich auf Plastikstühle setzten.
Will war ihr dankbar, dass sie nicht versuchte, ein Gespräch in Gang zu bringen. Er wollte einfach nur dasitzen, ihre Hand in seiner halten und Kraft aus ihrer Nähe ziehen. Einen Moment danach legte er einen Arm um ihre Schulter und zog sie dicht an sich.
Will sagte nichts, sondern nickte nur kurz, als der Senator und seine Frau hereinkamen
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