BACCARA EXKLUSIV Band 49
„Wenn ich mit dir zusammen bin, gerate ich schnell ein wenig außer Kontrolle.“ Sie schaute auf zu ihm. „Das ist beängstigend. Ich will mir nicht töricht vorkommen, weil ich daran glaube, dass es vielleicht funktioniert, und es am Ende doch nicht der Fall ist.“
Er schwieg einen langen Moment. „Jeder hat seine eigenen Zweifel, mit denen er fertig werden muss“, erklärte er schließlich. „Dafür gibt es nur eine Lösung.“ Seine Stimme klang jetzt bestimmt, beinah hart. „Du musst mir auf halbem Weg entgegenkommen.“
Maddies Mut sank, denn sie fürchtete, dass das fast so schwer, wenn nicht gar unmöglich sein würde, wie über den Grand Canyon zu springen.
12. KAPITEL
Einige Abende später saß Joshua auf Maddies Hügel. Sicher, ihm gehörte das Land, aber er hatte entschieden, dass Maddie dieser Hügel gehörte. Er dachte über sein Leben und seine Gefühle nach und fragte sich, ob ihr noch mehr außer dem Hügel gehörte.
Joshua hatte nicht die letzten zwölf Jahre damit zugebracht, darüber zu grübeln, warum Patricks Mutter gestorben war. Er war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, sein Unternehmen aufzubauen. Zudem hatte er viel zu wenig Ahnung davon gehabt, wie man einen Sohn ganz allein großzieht.
Doch in jüngster Zeit hatte Joshua sehr viel nachgedacht, und manches, was dabei herausgekommen war, hatte sich als nicht sonderlich erfreulich erwiesen. Er fragte sich zum Beispiel, ob er sich tief in seinem Innern die Schuld an Gails Tod gab. Im letzten Jahr auf der Highschool hatte er sie überredet, mit ihm in seinem Wagen zu schlafen. Und er war derjenige gewesen, der sich nicht um Verhütung gekümmert hatte. Dafür hatte sie bezahlen müssen.
Diese Ungerechtigkeit brachte ihn auf. Warum hatte sie sterben müssen? Warum hatte es so schrecklich schiefgehen müssen? Warum hatte Patrick ohne seine Mutter aufwachsen müssen?
Diese Gedanken erfüllten ihn mit tiefem Bedauern. Er erinnerte sich daran, dass er seit Jahren mit einer schweren Last durchs Leben ging, jedoch zu beschäftigt gewesen war, um die Ursache dafür herauszufinden. Jetzt kannte er sie.
Und der Grund dafür, dass er es endlich erkannt hatte, war Maddie. Sie hatte diese Schwere verscheucht, hatte ihm Hoffnung gegeben. Sie hatte ihn den Sonnenschein fühlen und den Regen schmecken lassen. Er sehnte sich nach ihrer Gegenwart. Sie sprach davon, dass es ihr Angst machte. Er lachte humorlos auf. Wenn sie nur eine Ahnung hätte, wie sehr er sich nach ihr sehnte, hätte sie vermutlich noch viel mehr Angst. Ihn jedenfalls brachte die Sehnsucht fast um.
Lange Zeit war es so sicher gewesen, sich auf niemanden einzulassen, niemandem Zugang zu seinem Herzen und seinem Leben zu gewähren. Es war eine Erleichterung gewesen, nicht zu träumen und nicht zu viel zu empfinden. Jetzt dagegen war es, als hätte Maddie ihm eine neue Welt gezeigt, die Joshua nicht mehr verlassen wollte. Er grinste finster. Ganz gleich wie sehr sie sich auch bemüht, mich wegzustoßen, ich will sie, dachte er und starrte in die Dunkelheit.
Nach einer Weile sah er Patrick auf sich zukommen. Von seiner sitzenden Position im Gras aus fiel Joshua seine Größe besonders auf. Wo waren all die Jahre geblieben? Obwohl Joshua nicht alle Bedürfnisse seines Sohnes hatte befriedigen können, konnte er doch reinen Gewissens behaupten, sein Bestes getan zu haben. Und Patrick war gediehen. Für sein Alter war er ein sehr verantwortungsbewusster, besonnener Junge, der das Vertrauen und den Respekt seines Vaters verdiente.
Als Joshua zu Patrick aufsah, dachte er, dass er vielleicht doch einiges ganz gut hinbekommen hatte.
Patricks Miene verriet Neugier. „Da war ein Anruf für dich von einer Frau namens Randolph. Sie meinte, ihre Stute sei rossig.“
Joshua nickte. „Das kommt ein bisschen früh, aber wir kriegen es schon hin.“
Patrick schob die Hände in die Taschen. „Was, äh, tust du hier oben?“
Joshua presste die Lippen zusammen. Ihm war klar, dass er sich verdammt merkwürdig benahm. „Ich lausche und beobachte die Sterne.“
„Oh.“ Patrick schaute ebenfalls hinauf zu den Sternen und wandte sich dann wieder an seinen Vater. „Hat das irgendetwas mit Maddie zu tun?“
Joshua legte den Kopf schräg. Sein Sohn hatte gute Instinkte. „Ja, ich habe in letzter Zeit viel über Maddie nachgedacht.“
„Wirst du sie heiraten?“
Ein Nackenmuskel spannte sich an, und er rieb ihn. „Ich habe noch keine Entscheidung getroffen.“
„Liebst du
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