BACCARA EXKLUSIV Band 49
so viel Mut hast, und nun hast du deine Meinung geändert. Du willst nicht aufgeben.“
„Ich … Ja.“
„Ich bin froh darüber.“
„Wirklich? Aber ich dachte, du …“
„Ich darf doch auch meine Meinung ändern, oder? Wenn du den Polizeidienst verlassen hättest, dann hätte mir das vielleicht einige Sorgen erspart. Aber ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich dich zu einer Entscheidung gedrängt hätte, die dich unglücklich macht. Versteh mich nicht falsch“, fuhr er fort. „Ich habe immer noch Angst um dich. Es wird mich manchmal verrückt machen, wenn ich daran denke, dass du auf der Straße bist. Aber ich will, dass meine Frau glücklich ist.“
Einen Moment lang konnte Delia nicht atmen. „Wie bitte?“
„Ich möchte, dass meine Frau glücklich ist. Delia Pryde, willst du mich heiraten?“
Mit zitternden Händen startete Delia den Wagen wieder und legte den Gang ein. Aber sie war erst drei Meter weit gefahren, als sie auf die Bremse trat und Tony ansah. Er saß immer noch gemütlich zurückgelehnt auf dem Beifahrersitz, mit verschränkten Armen, und grinste zufrieden.
„Wann hast du das entschieden?“, fragte Delia. Wenn er es sich anders überlegt hatte, warum hatte er sie dann so lange leiden und denken lassen, er wollte sie nicht mehr sehen?
Tonys Grinsen erlosch, als er merkte, dass Delia wegen seines Heiratsantrags nicht vor Freude in die Luft sprang. „Erst heute ist mir das klar geworden. Wenn du nicht zu mir gekommen wärst, hätte ich dich morgen angerufen.“
Sie hob skeptisch eine Augenbraue und widerstand der Versuchung, sich in seine Arme zu werfen und „Ja, ja, ja“, auf seine Frage zu antworten. Zuerst musste sie sichergehen, dass dies nicht bloß eine vorübergehende Laune von ihm war. „Du hast behauptet, Polizisten wären miserabel, was Beziehungen betrifft“, erinnerte sie ihn.
„Sind wir auch. Keiner von uns war bisher besonders gut in dieser Sache. Aber wir lernen dazu, wenn wir viel üben, meinst du nicht?“ Er warf ihr einen teuflischen Blick zu, und sie wusste genau, was für eine „Übung“ ihm vorschwebte. Aber dann hörte er auf zu lächeln, beugte sich vor und umfasste sanft ihr Kinn. „Delia, ich werde nie jemanden so lieben wie dich. Ob mein Leben nun kurz oder lang ist, ich will es mit dir verbringen.“
Delia nickte, unfähig zu sprechen.
„Ist das ein Ja?“
„O ja“, flüsterte sie unmittelbar, bevor ihre Lippen sich berührten.
Es war ein hungriger Kuss, einer, den sie sich lange versagt hatten, und umso kostbarer, weil er kurz war. Die nächsten paar Stunden gehörte Tony auf die Straßen von Dallas, aber diese paar gestohlenen Momente waren eine Einstimmung auf die freudige Wiedervereinigung später.
Schließlich gab Tony Delia noch einen kurzen Kuss auf die Nase. „Ich schätze, das heißt, dass ich dich von nun an auf dem Hals habe.“
„Das ist nichts Neues. Du hattest mich schon auf dem Hals, als wir uns zum ersten Mal begegnet sind, weißt du noch?“ Sie schüttelte den Kopf, als sie sich erinnerte, wie lästig sie als übereifrige Mitfahrerin gewesen war. „Das war eine unglaubliche Nacht.“
„Ich denke, ich kann mit Sicherheit behaupten, dass diese besser ist.“
„Eindeutig. Eine Spitzennacht.“ Delia schlang noch einmal die Arme um ihn.
Aber dann musste sie auf ihren eigenen Sitz zurückkehren, sich anschnallen und Tony zum Revier fahren. Doch hin und wieder warf sie ihm einen Blick zu. Der trübe, wehmütige Ausdruck war aus seinen Augen verschwunden und echtem Respekt gewichen. Endlich glaubte er an sie.
Und sie tat das selbst auch. Jetzt hatte sie Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und in die Liebe, die sie und Tony verband. Es würde immer noch Probleme geben. Aber nach dem, was sie bereits geschafft hatten, glaubte sie ganz fest daran, dass ihre Bindung alle Stürme überstehen würde.
Tony nahm ihre Hand und drückte sie, und ihr wurde innerlich ganz warm. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit fühlte Delia sich wirklich sicher. Sie wusste jetzt, dass sie in Gefahrensituationen nicht hilflos war, und ihr ruheloses Herz hatte endlich einen sicheren Hafen in Tonys Liebe gefunden.
– ENDE –
Weitere Kostenlose Bücher