BACCARA EXKLUSIV Band 49
funktioniert.“
Jenna verschwand in der Küche und kehrte mit einem Glas zurück. Sie ließ sich in einen weich gepolsterten Sessel sinken. „Würden Sie sich bitte setzen?“
Widerstrebend kam Joshua ihrer Bitte nach.
„Na schön, fangen wir noch einmal von vorn an. Zuerst die Entschuldigung. Wenn Sie nicht der Ansicht sind, irgendetwas Falsches gesagt zu haben, können Sie sich zumindest dafür entschuldigen, dass Sie ihre Gefühle verletzt haben.“ Sie nippte an ihrem Wein. „Dann bleibt noch immer die Frage, wie Sie zu einer dauerhaften, festen Beziehung stehen.“
„Ich will Maddie in meinem Leben haben.“
„Für wie lange?“ Jenna beobachtete ihn wachsam.
Über diese Frage hatte Joshua selbst schon gegrübelt. Die Vorstellung, sich fest zu binden, wo Maddie nicht einmal seine Anrufe entgegennahm, machte ihn nervös. Gewöhnlich setzte er nicht gern alles auf eine Karte.
„Das ist etwas, was Maddie und ich gemeinsam herausfinden müssen“, antwortete er.
Sie hob eine Braue und schien erneut über ihn nachzudenken. „Ich werde Ihnen einmal etwas über Maddie erzählen. Noch nie hat ein Mann ihr den Hof gemacht. Vermutlich würde sie bestreiten, dass sie so etwas will, aber das wäre nicht die Wahrheit. Sie war lange mit Clyde zusammen, aber er kam nie auf die Idee, herauszufinden, was Maddie wollte.“
Sofort ging Joshua in Gedanken die vielen kleinen Hinweise durch, die Maddie in ihre verschiedenen Unterhaltungen eingeflochten hatte. An einen erinnerte er sich besonders. Er fluchte leise.
„Stimmt etwas nicht?“
„Ich kann nicht Gitarre spielen“, meinte Joshua grimmig.
Maddie sang zu Bryan White und fütterte David mit den ersten Reisflocken. Sie war nicht sicher, ob er sie mochte oder nicht, da sich das meiste davon an seinen Händen und in seinem Gesicht befand. Leider hatte er sie auch damit beworfen. Zum Glück war es Sonntagmorgen, sodass sie niemand in dem Zustand sehen würde. Sie hatte die Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengebunden und trug ein altes T-Shirt und kurze Jeans.
Sie beobachtete, wie Davids Augen leuchteten und er mit den Füßen strampelte, und musste lächeln. Sein lebhafter Charakter wurde mit jedem neuen Tag immer sichtbarer. Er war fröhlich und neugierig, ein glückliches Baby, aber er neigte auch zur Starrköpfigkeit. Er schlief nicht allzu viel. Maddie vermutete, dass er nichts verpassen wollte.
Sie liebte es, wenn er gluckste. Sie war überzeugt, dass er musikalische Neigungen hatte. Dafür konnte sie sich bei Clyde bedanken. Dankbar war sie jedenfalls, dass sie ihrem Sohn das Leben geschenkt hatte. Er war die Freude ihres Lebens, ihr Grund, morgens aufzustehen, und neuerdings auch, überhaupt einen Fuß vor den anderen zu setzen.
Ihr Lächeln erstarb. Das war schrecklich viel, was da auf den Schultern eines kleinen Babys ruhte. Es würde nicht immer so sein, sagte sie sich. Sie würde nicht ewig diesen scharfen Schmerz empfinden, sobald ihre Gedanken zu Joshua abschweiften. Schon bald würde sie nicht mehr vierundzwanzig Stunden am Tag an ihn denken. Sie würde sich nicht mehr ständig daran erinnern, wie er sie in den Armen gehalten, wie sie sich bei ihm gefühlt hatte, als sei sie ihm wichtig, ja sogar lebenswichtig. Und sie würde nicht mehr an die verrückten Träume über ihn denken. Bald, sagte sie sich. Bald.
Die Türklingel unterbrach ihre Gedanken. Maddie warf einen raschen Blick auf die Uhr und fragte sich, ob es Ben war, der sich ein Frühstück schnorren wollte. Rasch legte sie das Baby in die Wiege und eilte zur Tür.
Vor ihr stand Joshua. Sein purer Anblick reichte schon, um sie zu erstaunen. Aber mit Rosen? Sie sah die Blumen an, dann ihn, dann wieder die Blumen. Nur mit Mühe konnte sie sich davon abhalten, zu fragen, wer denn gestorben sei. Die Blumen konnten unmöglich für sie sein. Andererseits fiel ihr keine andere logische Erklärung ein. Ihr Herzschlag beschleunigte sich.
Joshua kniff die Augen zusammen. „Was hast du da in deinen Haaren?“
Maddie hob die Hand und ertastete das Frühstück ihres Sohnes. „Reisflocken.“
Er machte ein spöttisch-perplexes Gesicht. „Ist das die neue Schönheitspflege?“
„Wie geistreich. Warum bist du hier?“
Seine Miene wurde ernst. „Um dich zu sehen.“
Maddie biss sich auf die Lippe. „Um mich zu sehen“, wiederholte sie skeptisch. „Wie ich Reisflocken in den Haaren trage.“
„Das kann dich nicht allzu überraschen“, erwiderte er und ging ohne auf eine
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